. - BovunDp 19:fo HARVARD UNIVERSITY Ei m I & LIBRARY OF THE MUSEUM OF OOMPARATIVE ZOÖLOGY KEIN HE PEN) n ug } “ iliongen der Kö niglich. Preussischen | Geologischen Landesanstalt. Abhandlungen der Königlich Preussischen (seologischen Landesanstalt. Neue Folge. Heft 36. “BERLIN. In Vertrieb bei der Königlichen Geologischen Landesanstalt N.4, Invalidenstr. 41 und bei der Simon Schropp’schen Hof- Landkartenhandlung. (J. H. Neumann.) 1901. = Die Silur- und die Culm-Flora des Harzes und des Magdeburgischen. Mit Ausblicken auf die anderen alt-paläozoischen Pflanzenfundstellen des Variscischen Gebirgs-Systems. Von H. Potonie. Herausgegeben von der Königlich Preussischen Geologischen Landesanstalt. BERLIN. In Vertrieb bei der Königlichen Geologischen Landesanstalt, N.4, Invalidenstr. 44 und bei der Simon Schropp’schen Hof-Landkartenhandlung (J. H. Neumann.) 1901. Inhalts-Verzeichniss. Seite Einleitung . . BR ee nean er 1 Systematische Beirschiing de Be are ar 1A Sun... > LEN TA Re Ten a ee N iKte lerwaldo ne ee ee ee eenelrar 98 Harzer: a SE N 0) Tanner Erawacke EDEL a RR A 0) Grauwacken-Partien in der Umgegend von Lindenberg und Strassberg.. . . N er ee a) Plattenschiefer des Harzes RE RE ei OQuarzıizdeschlarzesi en a Se een 062 Bruchbero eg, re a en le 062 Ilsenburger Gebiet . . . 63 Elbgebiet bei Gommern westlich Madebirs ie Steinbruche) 64 DS VonW rn ee N en . 09 IXellerwaldesse rn ee me en Eee ale r) .069 JO a a ee er (0 Gulme 2 RE A Oberharzer und Mesdoburg ger on aha El) Hy Nee a rar ee Tr u De Se; Protocalamaniaceen Sa... pe ln ran een. 86 Galamarıaceenen eg Tepıdophytaer an. ee an rs 100 SCHEIN ARTE N N nn an 180 Sieber Grauwackan eh. as ee anle188 Wernigeroder Grauwacke . . . 157 Elbingeroder Grauwacke (Corn, von a Teen as Mulder Selkemulde) en ee 168 Schluss Betrachtungen 0. ee. 167 Literatur-Liste. . . . De ea 106 Register der Fossil- Namen a ea LOL ) NH h E5 5 ‚ " r 5 2 OT Einleitung. Als FRIEDRICH ADOLPH ROEMER von 1843—1866 Pflanzen- Reste aus den paläozoischen Grauwacken des Harzes beschrieb, war ihm schon aufgefallen (1860, S. 82)), dass die Reste aus den »Culmgrauwacken« von denjenigen aus der »Grauwacke bei Lauterberg« verschieden seien; aber bei ROEMER, ‚JJASCHE (1858) bis auf E. Weiss (1885) wurden die Pflanzen-Reste der Grau- wacken des Harzes — die der sicher culmischen und der älteren Grauwacken — allesammt als solche vom Culm - Charakter an- gesehen. Weiss drückt sich (1885, S. 153) wie folgt aus: » Auffallend ist, dass die meisten Aehnlichkeiten auf die Flora des Culm hin- weisen, obschon der allgemeine Charakter unserer hercynen Harz- flora?) auch in den älteren Formationen bereits enthalten ist. Dies ist aber ein allgemeines, von den bisherigen Erfahrungen geliefertes Resultat, dass mindestens die Devonfloren in ihrem Charakter der Oulmflora sehr nahe stehen«. Es ist wohl anzunehmen, dass diese Auffassung von derjenigen beeinflusst war, wie sie namentlich O. HEER seiner Zeit vertreten hat, indem er die jetzt als oberdevonisch angesehene Flora der Bäreninsel, der ursprünglichen »Ursa-Stufe«, auf Grund unzuläng- ) Um hinsichtlich der Citate weitgehende Abkürzungen verwenden zu können, ist die wichtigste Literatur am Schluss der vorliegenden Arbeit in alphabetischer Folge aufgeführt worden. 2) Hiermit ist die Flora in den geologisch ältesten Grauwacken, nicht aber z. B. diejenige der Oberharzer Culm-Grauwacke gemeint. Neue Folge. Heft 36. 1 2 Einleitung. licher Bestimmungen (vor Allem — wie wir S. 48—50 sehen werden — der Verwechselung gewisser Erhaltungszustände von Knorria acicularıs, des Knorria - Typus der Bothrodendraceen, mit den Steinkernen des Culm - Fossils Asterocalamites scrobiculatus) mit solchen vom Culm-Charakter zusammenthat, und den Begriff der Ursa-Stufe auch auf Horizonte ausdehnte, die floristisch rein cul- mischen Charakter aufweisen. In Wahrheit sind die vorculmischen Floren durch eine andere Lepidophyten-Gruppe charakterisirt als die Culm-Flora, indem sich eine vorceulmische Bothrodendraceen- Flora deutlich unterscheiden lässt. Bei der geologischen Kartirung im Harze durch Herrn Max KocH!) war es diesem von Wichtigkeit zu erfahren, in wie weit die heutige Pflanzenpaläontologie seine unten erwähnten An- sichten zu bestätigen, überhaupt bei der Horizontirung der ge- nannten Grauwacken des Harzes zu helfen in der Lage sei, und ich wurde daher von der Direction der Kgl. Geol. Landesanstalt mit der Bearbeitung dieser Frage betraut. Schon bei meiner Reise nach dem Harz im Sommer 1898 konnte ich nun ermitteln, dass sich hier zwei ganz verschiedene paläozoische Floren ın den Grauwacken unterscheiden lassen, nämlich eine Flora vom Alter des Culm und eine ältere Flora, die u. A. ihre Reste namentlich in der echten (eigentlichen) Tanner - Grauwacke des Oderthales hinterlassen hat. In aller Kürze habe ich diese Thatsache bereits in meinem Lehrbuch der Pflanzenpal. 1899, S. 363, mitgetheilt, und es handelt sich nun in der vorliegenden Arbeit darum, diese beiden Floren eingehend zu bearbeiten und zu charakterisiren. Dass dabei die Pflanzen-Reste aus dem Grauwacken-Zuge des Culm bei Magdeburg mit einbezogen worden sind, war dadurch geboten, als sich sehr schnell ergab, dass diese sowohl hinsichtlich der specifischen Zusammensetzung als auch ihrer Erhaltungsweise ununterscheidbar !) Ich bin den beiden im Harz geologisch kartirenden Herren, dem Landes- geologen Prof. Dr. Max Kocn und Prof. Dr. L. BeusuAausen, sowie Herrn Landes- geologen Dr. A. Denckmann zu grossem Danke für die stete Bereitwilligkeit ver- pflichtet, mit der sie mich bei allen in der vorliegenden Arbeit auftauchenden geologischen Fragen unterstützt haben. Allen drei Herren hat die Öorreetur der Gesammt-Arbeit vorgelegen, Einleitung, 3 von denjenigen aus dem Oulm des Oberharzes sind, mit anderen Worten, dass es sich in beiden Revieren um ein und dieselbe Ablagerung handelt. Eine eingehendere Bekanntschaft mit der Culm-Flora des Magdeburgischen hatte ich schon vorher dadurch gemacht, dass mir Herr Dr. W. WOLTERSTORFF bei Gelegenheit seiner Bearbeitung der Culm - Fauna des Magdeburgischen die reiche Sammlung aus dem städtischen Museum zu Magdeburg mit der Bitte um eine Aeusserung über dieselbe zugesandt hatte (vergl. seine Arbeit 1899, S. 9, Anm. 2 und S. 57). Ferner war es geboten, die spärlichen Reste, die Herr A. DENCKMANN aus dem Silur des Kellerwaldes mitgebracht hat, zu berücksichtigen und ebenso die wenigen Reste, die mir aus den Quarzit-Steinbrüchen bei Gommern bei Magdeburg bekannt ge- worden sind, weil es sich nach dem Genannten in den fraglichen Schichten des Kellerwaldes und von Gommern um solche handelt, die auch in dem genau zwischen diesen beiden Fundpunkten lie- senden Harz vorkommen. Aus einem ähnlichen Grunde (vergl. S. 15—16) wurde die Florula der Plattenschiefer der Umgegend von Herborn im Nassauischen berücksichtigt. Inwieweit mein Resultat von der bisherigen Auffassung ab- weicht, geht in Uebereinstimmung mit seiner vorn S.1 citirten Aeusserung am Besten aus einer weiteren Aeusserung von WEISS hervor (vergl. WOLTERSTORFF |. c. S. 9), der die Bedeutung der Pflanzenreste für die Horizontirung des Grauwacken-Zuges des Magdeburgischen anzweifelte.e »Die Forscher, welche im Harz Schichten mit den gleichen Pflanzen theils zum Culm, theils zum Devon rechneten, mussten es für zweifelhaft halten, wohin die Magdeburger Grauwacke zu zählen seic. Gerade diesen Satz hat Weiss dem Sinne nach ausgesprochen (WOLTERSTORFF, ]. c.), und es geht auch aus seiner Arbeit (1885) hervor, dass ihm der wesent- liche Unterschied der beiden Harzer Floren nicht aufgefallen ist. Die bei meiner Bearbeitung der Pflanzen-Reste der bezeichneten Reviere nothwendige Vergleichung derselben mit solchen anderer Fundorte liess es wünschenswerth erscheinen, einmal den Versuch zu machen, insbesondere alle bisher bekannt gewordenen vorcarbo- nischen Pflanzenreste kritisch zu untersuchen. Das hat seine Kr 4 Einleitung. ausserordentliche Schwierigkeit, weil die umfangreiche Literatur über diesen Gegenstand ganz zerstreut ist, man nur fertig wird, wenn man von den in Frage kommenden Resten so viel wie möglich selbst gesehen hat, dann aber die geologische Zuweisung der Horizonte mit den Pflanzen-Resten einer Prüfung zu unter- ziehen ist, damit man nicht zu falschen Schlüssen gelangt. Ich habe diese langwierige Arbeit begonnen und soweit gefördert, wie sie für die vorliegende unbedingt nöthig war; es besteht die Absicht, in der Richtung weiter zu arbeiten, um die vorcarbonischen Floren auf Grund des bisherigen Materials in einer besonderen Abhand- lung charakterisiren zu können. Zunächst soll die Flora des böh- mischen Mitteldevons (BARRANDE’sS Silur Hh) nach dieser Rich- tung hin eine eingehende Bearbeitung finden; sie wird auf Kosten des Barrande - Fonds des Museums des Königreiches Böhmen erscheinen. F. A. Römer hielt, mit Ausnahme der Grauwacke von Elbingerode, die er für mitteldevonisch ansah, alle Grauwacken des Harzes für culmisch und stellte nur vorübergehend Einzelnes zum Silur. BEYRIcH (1870) und Lossen (vergl. 1877) trennten die Tanner Grauwacke (hierher nach ihrer Auffassung: 1. die sogenannte Sattel-Axen-Grauwacke, 2. die Wernigeroder Grauwacke — Tanner Grauwacke des nördlichen Harzrandes, sowie 3. der Grau- wacken-Complex im Sieberthal) als Sılur, später als tiefstes Unter- devon (»Hercyn«), als älteste im Harz vorhandene paläozoische Schichten ab. Nachdem dann auch die Herren BEUSHAUSEN, DENCKMANN und Koch (Jahrbuch f. 1895, S. 130) erklärt hatten, dass die Tanner Grauwacke sicher nicht culmischen Alters sei, schied Max Koch (1897 und 1898) die Grauwacken in silurische und culmische, und zwar gehören nach diesem zum Sılur: die Tanner Grauwacke der Sattelaxe, als Basis sämmt- licher paläozoischer Schichten des Harzes, und zum Culm: ausser den Grauwacken des Oberharzes, die Elbingeroder, Wernigeroder und die Sieber Grauwacke (nach M. KocH und L. BEUSHAUSEN). Soweit nun im Folgenden die Rede ist von: Einleitung. 5 1. Tanner Grauwacke schlechtweg, ist der Grauwacken- Zug gemeint, der S-förmig quer durch den ganzen Harz durch- setzt (vergl. hierzu und zum Folgenden die Lossen’sche Uebersichts- Karte des Harzes von 1880) und zwar im S. von Scharzfeld-Lauter- berg durch eine Strecke des Oderthales über Tanne, Mägdesprung bis Gernrode am N.-Rande des Gebirges, also die Tanner Grau- wacke der sogenannten Sattelaxe. 2. Die Sieber-Grauwacke zieht sich beiderseits der Sieber südlich vom Gebirgsrande bis nördlich an das Brocken-Massiv hin. 3. Die Wernigeroder Grauwacke (Tanner Grauwacke des nördlichen Harzrandes von Lossen) ist der Zug von Heim- burg über Wernigerode bis Ilsenburg. Derselbe bildet die Fort- setzung der durch das Brockenmassiv davon getrennten Sieber Grauwacke, die nach M. Koch vor Abtragung der dem Brocken- granit auflagernden Sedimente mit den Grauwackenmassen des Pan- und Sienberges, einem Theil der Wernigeroder Grauwacke, in Zusammenhang gestanden hat. 4. Die Elbingeroder Grauwacke tritt in den drei Com- plexen auf: a) bei Elbingerode, b) nördlich Ilfeld in der nach S. geöffneten Zorge-Stieger Mulde (S.-mulde Lossenx’s), ce) südlich von Ballenstedt in der nach N. geöffneten Selkemulde LossEx’s. In Bezug auf ihre Zugehörigkeit zum Culm sind die Partieen b und c geologisch noch nicht näher untersucht. 5. Die Grauwacke des Oberharzes z. B. bei Clausthal- Zellerfeld, Grund u. s. w. (die Culm-Grauwacke LossEx’s). Die unter 1. genannte Grauwacke lässt sich also auch bequem — sofern die M. Koc#’sche Deutung zu Grunde gelegt wird — als Silur-Grauwacke bezeichnen, die unter 2—5 genannten Grauwacken hingegen lassen sich bequem kurz als Culm-Grau- wacken zusammenfassen, welche letztere also weit mehr um- schliessen als bei Lossen. Ausser diesen Grauwacken-Complexen finden sich nun noch »Grauwacken - Einlagerungen« (LossEen) in den verschiedenen 6 Einleitung. Schiefer-Horizonten, d. h. in den Wieder Schiefern Lossen’s, die nach neuerer Auffassung zum Theil obersilurisch sind, zum anderen Theil den devonischen Wissenbacher Schiefern zufallen. Von diesen würden — wie wir noch sehen werden — die »Einlage- rungen« bei Strassberg - Lindenberg — auf Grund der Flora — zum Silur gehören. Mit der Grauwacke der sogenannten Sattelaxe eng strati- graphisch verknüpft sind die Plattenschiefer (z. B. bei Mägde- sprung), worüber bei Lossen (1882, S. 3—5) nachzulesen ist. Diese Schiefer sollen nach Losszn eine obere Abtheilung der durch die Tanner Grauwacke repräsentirten Stufe darstellen. Dass die Plattenschiefer silurischen Alters sind (der engere Horizont ist noch festzustellen), geht aus dem geologischen Karten- bilde (DENCKMANN Abh. 1901) der Urfer Schichten des Kellerwaldes hervor, in denen DENCKMANN (Jahrb. f. 1896) zweifellos silurische Faunen (Graptolithen und Pelecypoden) nachgewiesen hat. Diese Thatsache ist ausserordentlich wichtig, da auf ihr die ganze neuere, speciell von M. KocH und BEUSHAUSEN vertretene Auffassung der älteren Grauwacken des Unterharzes aufgebaut ist. Vor Allem be- ruht die Deutung der Tanner Grauwacke der Sattelaxe im Harz und der mit ihr verknüpften Plattenschiefer als silurisch auf dieser Thatsache. Sowohl nach SW. hin bis zum Westerwalde, als auch nach NO. hin durch den Harz hindurch, lässt sich vom Kellerwalde aus im Streichen des unterrheinischen (niederländischen) Gebirgs- systems (SW.—NO.) die Verbreitung von Gesteinen der Urfer Schichten verfolgen (vgl. DENCKMANN, Jahrb. f. 1895, S. XXXV und Bericht der Herren BEUSHAUSEN, DENCKMANN und KAYSER l.xe.2ur,1896.19..209). Wenn wir davon absehen, dass im Harze ebenso wenig wie im Lahn-Dillgebiete ein directer paläozoischer Beweis für das silu- rische Alter der betreffenden Schichten erbracht ist, so folgt doch aus dem Gesagten, dass dann allerdings die nach Lossen stratigraphisch unter den Plattenschiefern liegenden Grauwacken der sogenannten Sattelaxe des Harzes ebenfalls silurischen Alters sein müssen. Es ist freilich zu berücksichtigen, dass Herr DENCKMANN die Plattenschiefer unter die Grauwacken stellt, jedoch für den Harz Einleitung. ( nach Herrn BEUSHAUSEN (Arbeitsbericht im Jahrbuch f. 1899) noch kein sicherer Nachweis für die Stellung der Plattenschiefer geführt ist. Ausser in den Grauwacken-Horizonten finden sich pflanzen- führende Schichten noch in den silurischen Quarziten des Bruch- berg-Ackers und in deren Fortsetzung nordöstlich desselben in der Gegend von Ilsenburg (hier am Kienberge u. s. w.). Endlich ist der Vollständigkeit halber’ darauf hinzuweisen, dass Pflanzen-Reste auch im Harzer Devon und zwar u. A. im Spiriferensandstein (= Kahlebergsandstein) vorhanden sind. In den sämmtlichen pflanzenführenden Grauwacken, den älteren und culmischen des Harzes und den culnıischen des Mag- deburgischen, gleichgültig also welchen geologischen Alters, sind es hauptsächlich die Grauwacken-Schiefer, welche die Reste bergen. Hier und da finden sich Pflanzenreste auch in der Grauwacke selbst, aber dann wieder vorwiegend in den feinkörnigen, plattigen Grauwacken, wie im Oberharzer Culm in den Grauwacken, die sich nach oben hin an die Posidonien-Schiefer anschliessen. Man kann unterscheiden: 1. Derbe, in mächtigen Bänken auftretende Grauwacken- Lagen, die das durch Steinbruchsbetrieb gewonnene Material sind. 2. Grauwacken-Schiefer, die mit 1. wechsellagernd schwächere, oft sehr dünne Lagen von lockerem Gefüge bilden, und in ihrer petrographischen Beschaffenheit eine Mittelbildung zwischen den derben Grauwacken (1.) und 3. sind. Es handelt sich um san- diges oder feines Grauwacken-Material enthaltende Schiefer. Durch reichlicheres Vorhandensein von kohlig erhaltenen Pflanzen-Resten können einzelne Bänke sich dem Charakter eines Brandschiefers nähern. 3. Thonschiefer-Bänke. Sämmtliche Pflanzen-Ablagerungen tragen auffallend und typisch den Charakter der Allochthonie, den ich eingehend in meinem Lehrbuch (1899), S. 341--347, dargelegt habe; es han- delt sich also durchweg um mehr oder minder grosse kohlig er- haltene Fetzen von Pflanzen oder aber um Steinkerne, Reste, die alle unter den paläontologischen Begriff des »Häcksels« (I. c. fe) Einleitung. S. 342) fallen. Grelegentlich sind die Pflanzen- Materialien so in- einander verworren, dass man an die von Flüssen und von Hoch- wasser zusammengeschwemmten Massen und wegen der nestigen Ineinander-Verwirrung des Materials als »Genist« bezeichneten Pflanzen-Ballen denken muss. Hier und da überwiegt das einge- schwemmte Pflanzen-Material (also die organische Substanz) die unorganische (rein mineralische im engeren Sinne) in den Pflanzen- Bänken so weit, dass, wie schon angedeutet, Bänke von brand- schieferigem Charakter gebildet worden sind, wie in einer Bank im Steinbruch im Heiligengrund bei Benzingerode, gelegentlich auch in der Culm-Grauwacke des Oberharzes u. s. w. Die durchschnittliche Grösse der Häcksel-Stücke in den ver- schiedenen Schichtungs-Flächen und -Bänken schwankt zwischen ganz kleinen Maassen, nicht grösser als wirkliche Häcksel-Stückchen, und bis grossen, sogar gelegentlich bis über 1” langen Stücken. Es ist naheliegend, diese Verschiedenheit auf einen weiteren oder weniger weiten Transport zurückzuführen. Die durchschnittlich gleiche Grösse der »Häcksel«-Stücke in ein und derselben Schicht- fläche lässt sich anders nicht erklären. Insoweit die einzelnen Reste eine Längs- und Querrichtung unterscheiden lassen, kann man oft bemerken, dass sie durchaus mehr oder minder deutlich parallel gelagert sind, wodurch die Richtung im Verlauf des trans- portirenden Wassers angegeben wird. In mehreren Culm-Stein- brüchen des Oberharzes, also in den jüngeren Grauwacken, konnten mehrere Quadratmeter grosse Platten mit solchem Parallel-Häcksel beobachtet werden; weitere Fundpunkte für Parallel-Häcksel sind u. A. die Brüche in der älteren Grauwacke im Oderthal: an der Mündung des Rolofsthales und des Gr. Schaufenhauerthales u. s. w. Mil: Die schon erwähnte Thatsache, dass sich das Vorkommen der Pflanzen-Reste ganz überwiegend an ein bestimmtes Korn des einschliessenden Gesteins knüpft, lässt darauf schliessen, dass in unserem Falle die Transport-Fähigkeit des die Grauwacken-Schiefer bildenden Sedimentes mit der Transport-Fähigkeit des Häcksels genau übereinstimmte, während die derbe Grauwacke offenbar in Einleitung. 6) Fig. 12). Ein Stück mit »Häcksel«, die einzelnen Pflanzenfetzen mehr minder paralle] liegend. Ebendorf, westlich Magdeburg (leg. H. Porontn), (S. B.). ) Fast sämmtliche Figuren zu der vorliegenden Arbeit sind von Herrn Georg Horrmann gezeichnet worden; einige wenige hat Herr E. Onmans über- nommen, 10 Einleitung. bewegterem Wasser, die Thonschiefer-Bänke hingegen in ruhi- gerem Wasser gebildet wurden. Auch alle übrigen Thatsachen sind typisch für allochthone Pflanzen-Ablagerungen: das Fehlen von Kohlenflötzen, kurz alle Erscheinungen, die für Allochthonie sprechen, die ich im Lehr- buch S. 346—347 in einer Tabelle zusammengestellt habe, von denen ich hier nur die geringe Arten-Zahl hervorhebe, ferner dass im Oberharze und, wie aus WOLTERSTORFF’s Arbeit hervor- geht, auch bei Magdeburg mit den Pflanzen-Resten zusam- men Reste von Meeres-Thieren vorkommen, dass trotz des viel- fachen Vorhandenseins von Lepidophyten-Resten die unterirdischen Organe derselben, also Stigmaria-Reste, selten, und wo sie sich finden, gewöhnlich nur einzelne mit Hautgewebe-Resten von Stig- marien eingeschwemmte Narben vorhanden sind. Im Culm des Magdeburgischen und des Oberharzes finden sich Pflanzen-Reste wohl in fast sämmtlichen zur Zeit noch zugäng- lichen Steinbrüchen und in vielen sonstigen Aufschlüssen, so dass es sich nicht verlohnt, die Fundpunkte eigens aufzuzählen. Dass auch in älteren Schichten des Harzes sich Pflanzen- Bänke reichlich, wenn auch nicht so viele wie in der Culm- Grauwacke, finden, geht schon aus den zerstreuten Angaben in der Literatur und in den kartirten Sectionen hervor, und ich konnte mich bei meinen Bereisungen selbst davon überzeugen. Die meisten Fundstellen, soweit sie bis jetzt ausgebeutet werden konnten, haben jedoch nur unbestimmbares Häcksel - Material geliefert, so dass auch hier zu einer Erwähnung der allermeisten Fundpunkte im Folgenden keine Veranlassung vorliegt. Das Vorkommen von Pflanzen - Bänken in den Grauwacken des Harzes und des Magdeburgischen ist also eine ganz allgemeine Erscheinung: überall wo grössere Aufschlüsse vorhanden sind, kann man auch Pflanzen-Bänke finden; dass sie in der Literatur nicht die ausgiebige Berücksichtigung erfahren haben, die das vor Augen führt, liest daran, dass allochthone Pflanzen-Ablage- rungen, namentlich wenn es sich um feinhäckseliges Material handelt, aber auch sonst, ganz allgemein einer pflanzenpaläonto- logischen, also dem Geologen nützlichen Behandlung naturgemäss Einleitung. 11 die grössten Schwierigkeiten entgegensetzen und ihre Untersuchung oft überhaupt kein Resultat ergiebt. Die kartirenden Geologen hatten demnach keine genügende Veranlassung, ein besonderes Augenmerk auf diese Pflanzen - Bänke und ihre Ausbeutung zu wenden. Wenn es daher jetzt doch gelungen ist, sich ein Bild von der in Rede stehenden altpaläozoischen Flora und der Culmflora zu machen, so liegt das einerseits an dem gegenwärtigen fortgeschrit- teneren Zustand der Paläobotanik, andererseits aber und nicht weniger an dem verhältnissmässig reichen Material, das seit F. A. RoEMER’s Thätigkeit in über einem halben Jahrhundert schliesslich doch zusammen gebracht worden ist, und in der Möglichkeit, die dem Ver- fasser erlaubte, in einem so schwierigen Fall auch in den Revieren selbst Erfahrungen sammeln zu dürfen. Dass das im Folgenden gebotene Bild der Gegensätze unserer beiden Grauwacken-Floren freilich nicht zu vergleichen ist mit Resultaten, die sich bei der Untersuchung autochthoner Floren ergeben, wie sie im produc- tiven Carbon so reichlich vertreten sind, liegt in der Natur der Sache. Wenn ich sagte, dass jetzt ein »verhältnissmässig reiches Material« vorliegt, so ist nicht zu vergessen, dass dies in Be- ziehung zu anderen allochthonen Ablagerungen gemeint ist, die oft genug trotz eifrigsten Suchens so gut wie gar nichts Bestimm- bares ergeben. Die lange Zeit, die seit der Aufsammlung der Reste im Harz und im Magdeburgischen in vielfach grossartigen Aufschlüssen verflossen ist, hat doch aber nur eine recht be- schränkte Anzahl von Arten ergeben: für den Paläobotaniker, der horizontiren möchte, eine betrübende, gar zu charakteristische Eigenthümlichkeit allochthoner Lager. Für die vorliegende Arbeit habe ich — abgesehen von den selbst an Ort und Stelle gesammelten Resten — alle Sammlungen ausgenutzt, die mir zugänglich waren, es sind die folgenden: 1. Die Sammlung der Kgl. Preuss. Geologischen Landesanstalt (Geologisches Landes-Museum) zu Berlin (8. B1.))). !) Da mehrere von den Sammlungen im Folgenden wiederholt zu nennen sein werden, habe ich für diese, um sie kurz bezeiehnen zu können, die in den Klammern beigefügten Abkürzungen benutzt. 12 Einleitung. 2. Die Geologisch-paläontologische Sammlung des kgl. Mu- seums für Naturkunde zu Berlin (S. B?.). (Director: Geh. Berg- rath Prof. Dr. W. BRANco.) 3. Mineralogisches Kabinet der herzogl. Technischen Hoch- schule in Braunschweig. (Vorstand: 7 Prof. Dr. H. Kroos.) 4. Geologisch-paläontologisches Institut der Universität zu Breslau. (Vorstand: Prof. Dr. FR. FRECH.) 5. Die Sammlung des Kgl. Ober-Bergamts zu Clausthal im Harz (S. Bm. C.). (Diese und die folgende durch Vermittelung des ehemaligen Berghauptmanns, jetzigen Wirkl. Geh. Raths, Excellenz ADOLF ACHENBACH!).) 6. Die Sammlung der kgl. Bergakademie zu Olausthal (8. Bk..C.). 7. Die Sammlung der grossherzoglich hessischen Geologischen Landesanstalt zu Darmstadt (Dir.: Geh. Oberbergrath Prof. Dr. Lepsıus). 8. Das Museum des naturwissenschaftlichen Vereins zu Goslar am Harz. (Dir.: der erste Vorsitzende des Vereins: Bergingenieur W. RırtersHAaus. Verwaltung der paläontologischen Abtheilung: Lehrer W. REITEMEYER.) 9. Kgl. geologisches Museum der Universität zu Göttingen. (Dir.: Geh. Bergrath Prof. Dr. A. von KoENEN.) 10. Die Sammlung des Mineralogischen Instituts der Univer- sität zu Halle a. d. Saale (S. H.). (Dir.: Geh. Bergrath Prof. Dr. K. von FRITsch.) 11. Die paläontologische Sammlung des Provinzial-Museums zu Hannover. (Dir. des Museums: Dr. REIMERS. Verwaltung der paläontologischen Sammlung: Oberlehrer Dr. H. Up.) 12. Die Sammlung des Römer-Museums zu Hildesheim (S. Hd.). (Dir.: Prof. Dr. A. ANDREAE.) 13. Die Sammlung des naturwissenschaftlichen Museums zu Magdeburg (S. M.). (Custos: Dr. W. WOLTERSTORFF.) ') Nachträglich hat Herr Prof. Brusnausen in der genannten Sammlung noch wichtige Originale Rormer’s gefunden, die mir seiner Zeit nicht vorgelegt werden konnten, die ich aber vor Abschluss der Arbeit noch verwerthet habe. Einleitung. 13 14. Die Sammlung des Aller- Vereins in Neubaldens- leben. (Vorsitzende: Lehrer am Gymnasium BRUNOTTE und Apothekenbesitzer E. BODENSTAR.) 15. Das »Sternbergeum«, d. h. die Stammsammlung des Grafen KASPAR STERNBERG, die sich in der geologisch-paläontolo- gischen Sammlung des Museums des Königreiches Böhmen in Prag befindet. (Director: Prof. Dr. Ant. FRITscH.) 16. Die Sammlung des Fürst Otto-Museums zu Wernige- rode am Harz (S.W.). (Custos: Oberlehrer FRIEDRICH BÜHRING.) Ausserdem erhielt ich Reste für die S. Bl. beziehungsweise geliehen noch von den Herren: 17. C. ARMBSTER in Goslar, der die Vorräthe seiner Mine- ralien- und Petrefacten-Handlung zur Verfügung stellte ; 18. Rathsapotheker E. BoDENSTAB in Neuhaldensleben; 19. Lehrer Wırn. Just in Zellerfeld im Öberharz (8. Z.); 20. Oberlehrer Dr. August MERTENS in Magdeburg, dem ich auch die Vermittelung der in Neuhaldensleben vorhanden ge- wesenen resp. vorhandenen Sammlungen verdanke; 21. Lehrer W. REITEMEYER in Goslar am Harz; 22. Kaufmann EpuARrD ScHuLTz zu Neuhaldensleben. Für die mir von all den genannten Seiten zu Theil gewordene weitgehende Unterstützung sage ich den allerverbindlichsten Dank! Systematische Betrachtung der Reste. Da es im Wesentlichen darauf ankommt, die Verschieden- heiten beziehungsweise Uebereinstimmungen der Floren hervor- treten zu lassen, ist es geboten, die sämmtlichen Reste nicht aus- schliesslich systematisch vorzuführen, sondern dieselben nach ihrem Vorkommen in den verschiedenen Quarzit-, Plattenschiefer- und Grauwacken - Complexen, auf deren Beurtheilung ihrer Altersver- schiedenheiten es ankommt, vorzuführen. Es hat sich als zweck- mässig herausgestellt in der folgenden Weise zu disponiren. Es werden zunächst die jetzt als silurisch angesehenen Hori- zonte betrachtet und zwar nach den Fundpunkten geordnet vom W. nach dem O. fortschreitend, d. h. zunächst das Dill- und Lahn- Gebiet, sodann der Kellerwald, 3. der Harz und 4. das Revier von Gommern. Es folgt das Devon. Sodann werden die Culm-Schichten des Harzes und des Magdeburgischen vorgenommen und zwar zunächst die Oberharzer und Magdeburger Culm-Grauwacke zu einem gemeinsamen Ab- schnitt zusammengefasst, weil diese beiden Complexe von vorn herein irgend einen Zweifel an ihrer Zusammengehörigkeit in pa- läobotanischer Hinsicht nicht zulassen, sodann 2. die Sieber-Grau- wacke, 3. die Wernigeroder und 4. die Elbingeroder Grauwacke. Silur. Ueber die Beziehungen der pflanzenführenden Schichten des Silur des Dillthales zu denen des Silur im Kellerwalde, sowie zu den entsprechenden Schichten des Harzes und bei Gommern östlich Dill- und Lahn-Gebiet. 15 Magdeburg giebt die folgende Parallelisirungs-Tabelle, die ich Herrn A. DENCKMANN verdanke, bequeme kurze Auskunft. Dill- und Lahn-Gebiet Quarzit des Sandberges | etc. Lydite führende Quarzite an vereinzelten Punkten der Hörre. Dünnplattige Gesteine von Greifenstein und der Dill- thal-Profile, z. Th. mit Einlagerungen von Kalken. Im Silur des Dill- und Lahn - Gebietes weit ver- breitete Plattenschiefer. Hierher die Dachschiefer der Grube Hereules b. Sinn. Gladenbacher Kalk; Grau- wacken, Quarzite, Arkosen ete. der Gegend von Gla- denbach. Die Begründung für diese Parallelisirungen findet sich Allem in der Abhandlung des Herrn A. DENCKMANN: Ueber Kellerwald Wüstegarten- ‚Quarzit. Schiffelborner Schichten. Möscheider Schiefer. Urfer Schichten. | Plattenschiefer des Schieferreins- grabens. HundshäuserGrau- | wacke; SO.-Hang des Jeust, Gegend von Hundshausen und Sebbeterode. Harz Quarzit des Bruch- | berg-Ackers u. von Ilsenburg. Kieselschiefer füh- rende Schichten des Bruchberg - Quar- zites, Plattenschiefer des Selkethals etc. ? (Hierher S. 5/6 die ı Grauwacke der sog. Sattelaxe und der ‚»Einlagerungen in den Wieder-Schie- ‚fern« bei Strass- ı berg - Lindenberg. | Poroxı#.) geologischen Bau des Kellerwaldes (1901). Dill- und Lahn-Gebiet. Plattenschiefer der Umgegend von Herborn in der Provinz Hessen-Nassau. Elbthal bei Gommern Pilasterstein- Quarzit der unmittelbaren Umgebung von Gommern u. Plötzky. vor den Wenngleich, wie wir sehen werden, aus den Platten-Schiefern des Harzes leider nur ganz Ungenügendes vorliegt, ist es doch 16 Silur. geboten, die, wenn auch wenigen, so doch gut erhaltenen Pflanzen- Reste aus den Platten-Schiefern der Umgegend von Herborn zu betrachten und zwar aus dem S. 6 angegebenen Grunde. Nä- heres bei DENCKMANN (1896 [1897]), S. 147 Anm. und in dem Be- richt über eine gemeinsam ausgeführte Studienreise (1896 [1897]) der Herren BEUSHAUSEN, DENCKMANN, E. HOLZAPFEL und E. KAYSER. Vergl. auch die späteren KAyser’schen Aufnahme-Berichte in den Jahrbüchern der Kgl. Preuss. Geol. Landesanstalt. Die Reste der Umgegend von Herborn sind also diejenigen, die zunächst zum Vergleich mit pflanzlichen Resten aus den Platten- Schiefern des Harzes heranzuziehen sein würden. Ich habe hier — da sie uns für unsere Aufgabe immerhin ferner liegen — nur diejenigen behandelt, die mir leicht zugänglich waren, nämlich das Lupwıg’sche Material der S. B!. Es kommen in den Platten-Schiefern bei Herborn vor: 1. Dietyodora (!)V) in dem gleichen Erhaltungszustande wie in demjenigen des Harzes (vergl. hinten 8. 62 und Jahrb. d. kgl. preuss. geol. Landesanst. f. 1897, S. 280). 2. Spirophyton-ähnliche Reste (! vergl. LupwıG, 1869, Taf. XIX, Fig. 1). | 3. Nereiten (!) und andere zweifelhafte, jetzt zu den Thier- fährten gerechnete Gebilde. 4. Rhachiopteriden und sonstige unbestimmbare Spindel- und Stengel-Reste. 5. Farn: Sphenopteridium rigidum und S. furcillatum; ferner 6. Reste, die man, wie vor Allem Knorria acieularis, zu den Bothrodendraceen stellen wird. Ein näheres Eingehen verlohnt hier nur auf die unter 5. und 6. erwähnten Objecte. Sphenopteridium rigidum. Sphenopteridium rigidum (Lupw. erw.) Por., Lehrb. 1899, 8. 363, Fig. 344. Sphenopteris rigida R. Lupwıc, 1869, S. 117, Taf. XXII, Fig. 1. !) Das Zeichen ! bedeutet, dass mir der betreffende Rest, von dem gerade die Rede ist, vorgelegen hat. Dill- und Lahn-Gebiet. 17 Sphenopteris densepinnata Lunw., 1869, S. 117, Taf. XXIII, Fig. 1. Rhodea Schimperi Por. ex parte. Lehrb. 1897, S. 1351). Fig. 2. Wedel von Hoeninghausi-Aufbau, d.h. einmal-gegabelt mit Fie- dern auch unter der Gabelungs-Stelle: Fig. 2A. Fiedern 1. Ordnung je nach ihrer Stellung am Wedel, mit mehr oder minder sparrigen Theilen, die unteren stark sparrig, Fig. 2D, die obersten stark zu- sammengezogen, Fig. 2A. Die Fiedern letzter Ordnung fächerig zu- sammentretend, kurz und breit, Spindeln auffallend quergerieft. Dass meines Erachtens die in der obigen Synonymen -Liste angegebenen Lupwig’schen Arten zusammenzuziehen sind, habe ich schon 1. c., S. 135 angedeutet. Die von LunwiG beschrie- benen Originale liegen mir vor und es ist mir nicht möglich, dieselben specifisch zu scheiden. Sphenopteris densepinnata gehört oberen Wedeltheilen der Pflanze an, woraus sich die engere Stellung der Fiedern letzter Ordnung erklärt, Sphenopteris rigida unteren Wedeltheilen. Während also die untersten Fiedern 1. Ordnung äusserlich gesehen dem Rhodea-Typus angehören, Fig. 2BUOD, neigen sie je weiter hinauf um so mehr zu Palmatopteris: Fig. 2 ABC. Das ist mit Berücksichtigung der Thatsache, dass Primär-Blätter in ihrer Ausgestaltung gern an Verhältnisse der Vorfahren erinnern, von besonderem Interesse. Mit Primär-Fiedern, d.h. hier mit den untersten Fiedern an einem Wedel, ist es nicht anders. Es weist also die erwähnte Thatsache an dem Sphenopteridium rigidum daraut hin, dass die Vorfahren dieser Art vielleicht Arhodea-artig aus- gebildet waren. Unsere Art bildet somit ein Mittelglied zwischen Rhodea und Sphenopteridium dissectum des Culm mit ihren breit- flächigen Fiedern 1.O. Dass jedoch auch in unserer Art ein Sphenopteridium und nicht eine Arhodea vorliegt, zeigt die freilich schlecht erhaltene Aderung, die keineswegs — wie das bei LupwıG !) Ich habe immer nur diejenigen Synonyme aufgeführt, die sich aus der Literatur ergeben, auf die sich die vorliegende Arbeit unmittelbar bezieht. Sonst hätte (z. B. bei Asterocalamites scrobieulatus, vergl. meine Darstellung der Proto- calamariaceen in Exsrer’s Natürlichen Pflanzenfamilien 1, 4, S. 558, Leipzig 1900) die Synonymen-Liste hier und da beträchtlich erweitert werden müssen, Neue Folge, Heft 36. 2 Fig. 2. Sphenopteridium rigıdum (Lupw. 'erws),, Bor. — (A — Sphenopteris densepinnata und B, © — Sphenopteris rigida Lunwıe’s.) — Platten-Schiefer von Bicken östlich Herborn in der Provinz Hessen - Nassau (BB): — Dill- und Lahn-Gebiet. 19 gezeichnet ist — auch nicht in den linealen, Ahodea-ähnlichen unteren Fiedern — sich ohne Weiteres als diejenige von Rhodea zu erkennen giebt. Man kann mit anderen Worten keineswegs constatiren, dass jede letzte Fieder nur je eine Mittelader birgt. Namentlich die palmatopteridisch zusammentretenden Fiedern im oberen Theil des Wedels zeigen in ihrer Form und Aderung, dass wir ein Sphenopteridium mit schmalen Elementen letzter Ordnung vor uns haben. Auch für Sphenopteridium dissectum sind übrigens (wie bekanntlich auch für Sphenopteris elegans) die Querriefen der Spindeln charakteristisch. Besonders ähnlich ist unsere Species der culmischen Sphenopteridium Schimperi (Görr.) PoT., Lehrb. 1899, S. 363 (= Hymenophyllites Schimperi Göpp., 1859, S. 490, Taf. XXXVIL, Fig. 2 u. Sphenopteris Schimperiana SCHIMPER, 1862, S. 341, Pl. XXIX) und der Sphenopteris Förtschüi Fritsch, 1897, S. 84, Taf. I, Fig. 1 u. 5, aus dem Oulm-Dachschiefer Thüringens, die vielleicht auch ein Sphenopteridium ist und dann wohl mit Sphenopteridium Schimperi zusammengehört. Die Gruppe von Resten ist aber noch näher zu untersuchen. Vorkommen: Bicken östlich Herborn (S. B.!!). Sphenopteridium fureillatum. Sphenopteridium fureillatum (R. Lupwıc erw.) Por. (Lehrb. d. Ptlanzenpal. 1897, 3..131,: Fig. 118). Cyclopteris furcillata R. Lupwıc (Pflanzen-Reste aus der paläul. Form. von Dillen- burg u. s. w., 1869, S. 120, Taf. XXIV, Fig. 1 u. la [die Fig. 1 Lunwıe’s reprodueirt in unserer Fig. 3 B)). Odontopteris crasse- cauliculata Lupw. (l. e., S. 120, Taf. XXIV, Fig. 2—2d [Fig. 2 u. 2a ist unsere Fig.7 u. Fig. 2d Lupwıc’s unsere Fig. 6). » Vietori Lupw. (l. c., S. 121, Taf. XXIV, Fig. 3 [ist unsere Fig. 10). Neuropteris Sinnensis Lupw. (l. c., S. 121 T. XXIV, Fig. 4 [ist unsere Fig. 9]. Fig. 3 u. 4. Wedel von Hoeninghausi- Aufbau, Fig. 3 A; Fiedern letzter Ordnung sich der Kreisform nähernd, ganz bis schwach- oder deutlich gross-gelappt. Fiedern vorletzter Ordnung im Ganzen Imeal. Stärkere Spindeln quergerieft. Auf die specifische Zusammengehörigkeit der oben in der Synonymen-Liste genannten 4 Arten R. LunwıG’s habe ich schon IF 30 Silur. Fig. 3. Sphenopteridium fureillatum (R. Lupw. erw.) Por. (B = Cyclopteris furcillata Lupw., Taf. XXIV, Fig. 1). — Plattenschiefer der Grube Hercules bei Sinn südlich Her- born, Provinz Hessen-Nassau (S. B.!!). Fig. 4. Sphenopteridium furcillatum (R. Lupw. erw.) Por. (A u. G = Odontopteris crasse- cauliculata Lupw., Taf. XXIV, Fig. 2; C = Odontopteris Vietori Lupw., Taf. XXIV, Fig. 3; D == Neuropteris Sinnensis Lupw., Taf. XXIV, Fig. 4. — Plattenschiefer der Grube Hercules bei Sinn südlich Herborn, Provinz Hessen-Nassau (S. B.!!). 22 Silur. in meinem Lehrb. S. 131 aufmerksam gemacht. Ein Vergleich unserer Abbildungen, die nach den mir vorliegenden Originalen LupwiIg’s angefertigt sind, ergiebt unschwer, dass eine Trennung in mehrere Arten nicht möglich ist. Vorkommen: Grube Hercules bei Sinn südlich Herborn (S. B1N. Bothrodendraceen-Reste. Knorria acicularıs weist auf das Vorkommen von Bothroden- draceen-Resten hin. Das mir vorliegende Stück der S. B!. dürfte das Original zu Lupwıg, 1869, Taf. XXVI, Fig. 11, sein. Das- selbe Stück wurde von E. Weıss, 1884 (1885), p. 164, in der Fig. 5. Bothrodendraceen-Rest? — Grube Hercules bei Sinn (S. B.!!) Fundortsangabe seiner Anorria aciculari-acutifolia angegeben, die im Harz für die Silur-Grauwacke charakteristisch ist. Kellerwald. ID Ve) Ein weiterer Bothrodendraceen - Rest ist vielleicht der von Lupwig, 1. c., S. 127 als »Sigillaria (Stigmaria) sp.« angegebene und Taf. XXVII, Fig. 10 abgebildete Rest, der mir ebenfalls vor- liegt: Fig. 5. Es könnte sich in demselben sehr wohl um eine ram- ponirte Oberfläche mit Blattnarben von Cyclostigma resp. Bothroden- dron handeln; freilich ist mir ein solcher Erhaltungszustand einer sicheren Bothrodendracee sonst aus den behandelten Revieren nicht bekannt. Vorkommen: Grube Hercules bei Sinn (8. B.1!). Kellerwald. Silur-Fundpunkte von Landpflanzen - Häcksel und zwar an 8 Stellen sind in der Parallelisirungs - Tabelle, S. 23, von Herrn A. DENCKMANN’s Abhandlung: »Geol. Bau des Kellerwaldes 1901«, angegeben worden. Allermeist handelt es sich um gänzlich un- bestimmbares Material, aus dem ich nur das Folgende hervor- heben kann. Dietyodora. Dietyodora kommt ebenfalls im Silur des Kellerwaldes vor (vergl. Jahrb. d. kgl. preuss. geol. Landesanst. f. 1896, S. 280), so z. B. in den Plattenschiefern des Schieferreinsgrabens (DENCK- MANN, leg. 1896). Weitere zweifelhafte Reste. Der Fig. 6 abgebildete Rest wird nur mit Rücksicht auf Achnliches aus dem Silur-Quarzit von Gommern (vergl. weiter hinten S. 66—67) erwähnt. Es handelt sich in demselben nur um Fig. 6. Calamitoid-cordaiter-Fetzen. — Kellerwald: Grauwackensandstein in den Platten- schiefern des Schieferreinsgrabens (leg. Dexcknann 1396. 8. B.1!), 24 Silur. parallele Furchen, wie sıe die Markhöhlungs-Steinkerne von Astero- calamites also von Protocalamariaceen und von Calamariaceen, überhaupt ganz allgemein von Equisetales aufweisen. Damit soll allerdings keine Bestimmung gegeben, also nicht zum Ausdruck gebracht werden, dass es sich sicher um den Rest einer equisetalen Pflanze handele. An der angegebenen Stelle, wohin hier verwiesen wird, habe ee Kellerwald: (Oberste Urfer Schichten) Lauterbach bei Densberg, linkes Ufer über dem Einfluss in die Gilsa (leg. Denckmann 1896. S. B.t)). ich ausdrücklich auf die Nothwendigkeit aufmerksam gemacht, solche Reste nicht ohne Weiteres als solche von Asterocalamites anzusehen. — Unser Rest entstammt den Urfer Schichten und Kellerwald. 25 zwar dem Grauwacken-Sandstein in den Plattenschiefern des Schieferreinsgrabens, gesammelt wurde er von Herrn A. DEncK- MANN 1896 (S. B.1N). Ebensowenig lässt sich vorläufig über den Fig. 7 abgebildeten Rest irgend etwas Sicheres sagen; es sei nur erwähnt, dass sich ähnliche Axen mit kurzen, stachelähnlichen Anhängen im böh- mischen Mitteldevon (BARRANDE’sS Silur H—h) finden; an einigen Resten — wie die erstgenannten aus den Urfer Schichten des Lauterbaches bei Densberg (leg. A. DENCKMAnN, 1896. S. B.!!) — sind die Abzweigungen übrigens nicht stachelförmig, sodass es sich wohl in keinem Falle um etwas anderes als um Zweige handelt, die gelegentlich so weit ramponirt sind, dass sie Stacheln vor- täuschen. Algen - Rest? Fig. 8. Der Fig. 8 abgebildete Rest macht habituell sehr den Ein- druck einer Characee, besonders einer XNitella; die feinen quirl- Fig. 8. Characeen-ähnlicher Rest. — Kellerwald: Steinbruch im Kobbachthal b. Jesberg (leg. A. Dencxkmann 1898. S.B.!!). ständigen Zweige, die hier und da Sporangien zu tragen scheinen, und die Feinheit der Hauptaxen entsprechen ganz dem, was den Habitus von Nitella ausmacht. Vorkommen: Urfer Schichten: Steinbruch im Kobbachthal bei Jesberg (leg. A. DENCKMANN 1898. S. B.!)). 26 Silar. cf. Rhodea. Fig. 9. Inwieweit der Fig. 9 abgebildete Rest in der That zu den Farn und dann vielleicht zu Rhodea zu stellen ist, ist bei der Klein- heit desselben schwer zu sagen. Ich habe denselben unter diesem Gattungsnamen bereits in meinem Lehrb. d. Pflanzenpal. 1899, S. 363 angeführt. Freilich ist auch an die von SruR, in der SB: \ N | | \W N Bag-29: ef. Rhodea. Rechts einzelne Theile vergrössert. — Kobbach-Steinbruch im Keller- walde: Grauwackenschiefer in derber Grauwacke der Urfer Schichten (leg. A. Denckmans, 1896. S. B.1)). kaum zutreffenden Annahme, dass es sich um eine Alge handele, als Sporochnus Krejeii aus dem böhmischen Mitteldevon (BAR- RANDE’s Etage H—h}) beschriebene und Taf. II (Stur 1882) ab- gebildete Species, die sehr ähnliche, feine lineale Fiedern aufweist, zu denken, eine Species, von der noch festzustellen ist, wohin sie systematisch gehört. Vorkommen: Steinbruch im Kobbachthal im Kellerwalde: Grauwackenschiefer in derber Grauwacke der Urfer Schichten (leg. A. DENCKMANN 1896, S. B.1!). cf. Sphenopteridium rigidum. Fig. 10. Der vorliegende Rest Fig. 10 erinnert an die basalen Fiedern 1. Ordnung, oder an ein Stück einer solchen Fieder der in der Ueberschrift genannten Species; man vergleiche — um sich davon zu überzeugen — die Fig. 2, B, C und D. Mehr lässt sich vor der Hand freilich nicht sagen. Im der That sind denn auch nach Kellerwald. 27 ‚der Tabelle, vorn S. 15, des Herrn .DENCKMANN die Platten- Schiefer, aus denen unser Rest stammt, gleichaltrig mit den cf. Sphenopteridium rigidum, — Kellerwald: Plattenschiefer des Schieferreins- grabens. — (leg. A. Denekmans 1899. 8. B.!l) Platten-Schieferu des Dill-Lahn-Gebietes, aus denen das Sphenopte- ridium rigidum stammt. Vorkommen: Urfer Schichten: Grauwacken - Einlagerung des Plattenschiefers des Schieferreinsgrabens im Kellerwalde (leg. A. DENCKMANN 1899. S. B.1N). ef, Sphenophylium. Big. ill Die Fig. 11 abgebildeten Reste erinnern durchaus an solche von Sphenophyllum, wenngleich sich Gabelungen der quirlig ge- Fig. 11. ef. Sphenophyllum. Rechts von A eins von den (unvollständigen) Blättern etwas vergrössert. — Kellerwald: Steinbruch im Kobbachthal bei Jesberg (leg. A. Desekmann 1898. 8. B.!)). 238 Silur. stellten Blätter nicht mit Sicherheit constatiren lassen, und zwar bei der Feinheit der Blätter resp. der Blatttheile an Sphenophyllum tenerrimum. Die Form der Stengel-Nodial-Stücke der kleineren Reste, Fig. 11 Au.B, d.h. die charakteristische Breitenzunahme derselben von ihrer Mitte ab nach den Nodiallinien zu, ist durch- aus die sphenophylloidische. Vorkommen: Urfer Schichten: Steinbruch im Kobbachthal bei Jesberg (leg. A. DENCKMANN 1896 und 1898. S. B.1N). Lepidophyten-Rest. Auf nnlken Stück mit der hinten, S. 29, erwähnten Stig- maria-Narbe liegt ein sehr ramponirter Spross vom Habitus eines kurzblättrigen Lepidodendron-Sprosses. Wohin derselbe gehört, lässt sich durchaus nicht sagen. Vorkommen: Ebenso wie die Stigmaria, 8. 29. Knorria acieularis. Fig. 12. Knorria acicularis ıst ım Harz charakteristisch für Grauwacken- Schichten, die jetzt als silurischen Alters angesehen werden. Der Fig. 12. Knorria acicularis. Exemplar, bei dem die imbricaten Basaltheile der Pa- richnos-Strang-Steinkerne erhalten sind. — Kellerwald: aus älterem Kiesel- schiefer: Oberurfer Michelbach, Wasserriss auf dem rechten Ufer. Leg. A. Dexermann (S. B.!)). Erhaltungszustand, den der vorliegende Rest aus dem Kellerwalde, Fig. 12, zeigt, ist hinten unter der Ueberschrift: Grauwacken- Partieen in der- Umgegend von Strassberg und Lindenberg (im Harz) eingehend gewürdigt worden, wohin hier verwiesen wird. Kellerwald. 29 Vorkommen: Zweifelhafte, wahrscheinlich silurische Schichten des Oberurfer Michelbaches (A. DENcKMAnn, leg. S. B.!N). Herr DENCKMANN schreibt mir über den Fundort: »Die Kieselschiefer, aus denen der Rest Anorria acicularis stammt, stehen in enger stratigraphischer Verbindung mit Kieselgallen - Schiefern, deren Fauna i. A. nicht gegen silurisches Alter sprechen würde. Auf- fällig ist nur das häufige Auftreten der unterdevonischen Gattung Cryphaeus. Andererseits erinnert die von L. BEUSHAUSEN be- schriebene Art, Ütenodonta subcontracta, an eine untersilurische Art von Kanada«. Stigmaria. Fig. 13. Von dem genannten Fossil liegen einige allochthone Narben, zum Theil mit noch daran haftenden Epidermis- Gewebefetzen Fig. 13. Stigmaria. — Kellerwald: Wasserriss oberhalb der Brücke des Erbsloches bei Densberg (leg. A. Dexexmansn 1898. 8. B.!)). vor. Die an der Grenze der Fig. 13 abgebildeten Narbe sicht- bare kurzradiale Streifung ist bei Stigmaria - Narben des produc- tiven Carbons ebenfalls öfter zu beobachten. Vorkommen: Wasserriss oberhalb der Brücke des Erbs- loches bei Densberg im liegenden Schiefer der kalkigen Grauwacke des Erbsloches, welcher hier an der Basis des hercynischen Unter- devon auftritt. Die fraglichen Thonschiefer gehören wahrschein- lich dem höheren Obersilur an. Da die Untersuchungen über sein geologisches Alter noch nicht abgeschlossen sind, so ist er auf obenstehender Tabelle (S. 15) noch nicht berücksichtigt worden (leg. A. DENCKMANN 1898. S. B.1N), ') Die Schiefer werden von Dexckmans neuerdings in den Erläuterungen zum Blatte Gilserberg zu den oberen Steinhorner Schichten gestellt. 30 Silur. Harz. Tanner Grauwacke. In der folgenden Liste gebe ich zunächst eine Uebersicht der von den Autoren aus der Tanner Grauwacke beschriebenen Reste mit Angabe der von ihnen gemachten Fundortsangaben und Bei- fügung kritischer Bemerkungen. Species- Namen | Fundorte Kritische: bei den (im Wortlaut der Autoren) Bemerkungen früheren Autoren Asterophyliites? oder »Le- Steinbruch am Schaufen- | Ganz zweifelhafter Rest! pidostrobus - Frucht- hauerthal') im Oderthal. blatt« ? oder Calamaria- ceen-Rest? bei Weıss, 1885, 8. 177 u. Erklä- rung zu Taf. VII, Fig. 3. Oyclostigma hercynium Steinbruch am Schaufen- | Bothrodendracee: (yeclo- Weiss, 1885, S. 175, hauerthal im Oderthal. stigma hercynium! EatVl »Ei 0. 9716.:859.| Dechenia Roemeriana Görr. Obere Abtheilung der jün- | Änorria vom Typus im- in Roru., 1852, S. 96, geren Grauwacke des | dricata, mit sehr breiten TatrıX lv, Bio, 12). Zolles bei Lauterberg. | und stumpfen, kurzen Wülsten: unten die Wülste ganz abgebro- chen, daher hier das ' Stück mit quergestreck- ten Malen! »Farn -Spindeln«?, Wrıss, Am Schaufenhauerthal. | Unklare, verzweigteStücke, 1835,38 le Ratavalsı ı vielleicht richtig be- Fig. 14, 15. stimmt! »Farn - Spindel«?, 1. ce. Am Schaufenhauerthal. Zweifelhafter Rest! S. 177, Taf. VIIL, Fig. 7. | ) So schreiben die späteren Autoren und so steht auch auf der Seetion in 1:25000 des Königl. preussischen Generalstabes. Herr Bkusnauszy schreibt mir jedoch: »Schaufenhauerthal ist ganz sicher nur verdruckt bezw. verschrieben für Schaufelhauerthal; die Herstellung — Schnitzerei — von hölzernen Schau- feln, Mulden u. s. w. war früher im Harze vielfach verbreitet und wurde oft nicht in den Ortschaften, sondern draussen im Walde an den Stellen betrieben, wo das betreffende Holz zu haben war. Die Erklärung ist also sehr einfach (vergl. auch Personennamen wie »Moldenhauer«).« Uebrigens schreibt Rormer (vergl. z. B. 1860, S. 165) richtig Schaufelhäuerthal. 2) Rormer’s Abbildungen sind fast durchweg sehr ungenau und zeigen oft Sculpturen, die die Originale, die mir vorgelegen haben, nicht oder in anderer Ausbildung aufweisen. Harz. — Tanner Grauwacke. Species-Namen bei den früheren Autoren Fundorte (im Wortlaut der Autoren) Kritische | Bemerkungen | Knorria acieulari-acutifolia Oderthal, am Schaufen- | Änorria acieularis von Cy- Weiss, 1855, 8. Taf. V, Fig. 1-3: Knorria acutifolia Görr. in Rormer, 1852, S. 96, Taf. XIV, Fig. 4. Knorria cervicornis Rorm., 161, 1860.° 8:9, Taf In, Fig. 4. Knorria confluens Göpr. bei Weıss, 1885, S. 165, Tat Vv, Bio.H, Knorria confluens Görr. in Roxznmer, 1852, S. 96, Kar XIV, Rio.'5,,6. Knorria Goepperti ‚Rorm., 1843, S. 2. Knorria megastigma Roen., 1843, 8. 3. Knorria Selloni StErnBERG bei Weiss, 1885, S. 166, Taf. V, Fig. 4. Knorria Selloni var. distans Weiss, 1885, p. 167. hauerthal. Obere Abtheilung der jün- geren Grauwacke bei Lauterberg. Rothe Grauwacke des Schaufelhäuerthales bei Lauterberg. Schaufenhauerthal: Stein- bruch am Oderthal. Obere Abtheilung der jün- geren Grauwacke bei Lauterberg (Fig. 6) und l/, Stunde westlich von Stolberg (am Wege nach Friedrichshöhe). Grauwacke zwischen Neu- hof und Lauterberg »und kommt sie auch in gleicher Gebirgsart bei Strassperg vor«. Grauwacke zwischen Neu- hof und Lauterberg. Schaufenhauerthal: Stein- bruch am Oderthal. Zwischen Andreasberg und Lauterberg bei der Einmündung des Breitenbeeks. Grauwacken - Einlagerung des Unteren Wieder Schiefer bei Lindenberg bei Strassberg. Lepidodendron sp. Weiss, Oderthal: Steinbruch am 1885, S. 170, Taf. VII, Fig. 4, 10, 11. Sehaufenhauerthal. clostigma hercynium ! ı Knorria acicularis von Cy- clostigma hercynium ! Die Hauptfigur Rormer’s wie kleinpolstriges Le- pidodendron mit sehr langgezogenen Polstern, die Specialfigur ganz Knorria vom Typus aci- cularis (von Oyclostigma hercynium). Das Origi- nalstück (S. Bm. C.!) ist durchaus K. acicularis. Knorria acicularis von Cy- clostigma hercynium ! Knorria acicularis von Oy- clostigma hercymium (!) und zwar in der S.59 bis 61 beschriebenen Erhal- 'tungsweise mit unten breiteren Basaltheilen des Parichnos - Stränge. Knorria acicularis! (von Oyclostigma hercynium). Dann also wohl ebenfalls Knorria _acicularis (vergl. S. 56 ft.). Knorria acicularıs! (von Oyelostigma hercynium). Knorria acicularıs! (von Cyelostigma herceynium). Wohl auch Änorria aci- cularıs. Knorria acicularis! (von Cyelostigma hercynium). Wohl junge Zweige von Oyelostigma hereynium! 32 Silur. Species- Namen bei den früheren Autoren Fundorte Kritische (im Wortlaut der Autoren) Bemerkungen Lepidodendron sp., 1. e., Oderthal: Steinbruch am | Wohl Bothrodendraceen- S. 171, Taf. VII, Fig. 13. Schaufenhauerthal. Stamm-Rest (gewiss Oy- clostigma hercynium) ! Lepidodendron sp., beblät- Oderthal: Steinbruch am | Zweifelhaft. Kann ein be- terte Zweige, 1. c., S.172,| Schaufenhauerthal. blättertes Sprossstück- Taf. VII, Fig. 17. chen eines Lepidophyten, also auch einer Bothrd- dendracee sein! Sagenaria bei Roruer, | Obere Abtheilung der jün- | Öyclostigma hercynium! 1852, S. 96, Taf. XIV,| geren Grauwacke bei Fig. 3. Lauterberg. Sigillaria- oder Lepido- | Schaufenhauerthal. Zweifelhaft. dendron - Blattrest bei Weiss, 1885, 8. 177, | Taf. VI, Fig. 12. Stigmaria ficoides Brer. bei | Rothe Grauwacke am | Änorria vom Typus aci- Rormer, 1860, 8. 10,|) Scharzfelder Zolle. cularis mit aufgerichte- Taf. III, Fig. ”. | ten Wülsten (gewiss zu | Oyclostigma _ hercynium gehörig) ! Schon aus den kritischen Bemerkungen dieser Liste ergiebt sich, dass, wenn man die Flora der ältesten Grauwacken-Schichten des Harzes mit einem Worte charakterisiren will, sie als eine Bothrodendraceen-Flora zu bezeichnen ist, denn die sämmtlichen vorliegenden Reste, soweit sie einen näheren Charakter aufweisen, der eine mehr oder minder sichere Bestimmung zulässt, erweisen sich überhaupt als zu Bothrodendraceen gehörig, und zwar konnte ich nur die im Folgenden beschriebene Art unterscheiden. p-Cyelostigma hereynium !). Cyelostigma hercynium Werıss, 1885, S. 175, Taf. VII, Fig. 5, 6, 8, 9. Sagenaria bei Rorner, 1852, S. 96, Taf. XIV, Fig. 3. Lepidodendron sp., bei Weıss, 1885, 8.170 und 17], Taf. VII, Fig. 4, Taf. VII, Fig. 13. !) Da der Name Cyelostigma für eine Section der Gattung Gentiana bereits vergeben ist, wäre für unser Fossil durchgängig p-ÜUyclostigma zu schreiben (vergl. H. Poroxıs, Palaeophytologische Notizen: IX. Zur Nomenclatur der Fossi- lien. — Naturw. Wochenschr., Berlin, 8. Juli 1900); der Kürze halber werde ich jedoch im Folgenden einfach Cyclostigma setzen. Tanner Grauwacke. 3 (SW) Der Knorria-Erhaltungszustand unserer Bothrodendracee wurde beschrieben und abgebildet als: Knorria Goepperti Rormer, 1843, 8.2. » megastigma Rormer, 1843, S. 3. Dechenia Roemeriana Görrerr in Rormer, 1852, S. 96, Taf. XIV, Fig. 1. Knorria acutifolia Görr. bei Rorm., 1852, S. 96, Taf. XIV, Fig. 4. » confluens Görr. bei Roru., 1852, p. 96, Taf. XIV, Fig. 5, 6 und Weıss, 1885, S. 165, Taf. V, Fig. 5. » cervicornis Roru., 1860, S. 9, Taf. III, Fig. 4. »Stigmaria ficoides Bre.« bei Rorm., 1860, S. 10, Taf. III, Fig. 7. Knorria aciculari-acutifolia Weiss, 1885, 8. 162, Taf. V, Fig. 1, 2, 3. » Selloni Stersgerg bei Weiss, 1885, S. 166, Taf. V, Fig. 4. » » var. distans Weiss, 1885, S. 167. Fig. 14—19. Ursprünglich glaubte man, dass die Arten der Bothroden- draceen in ihren kleinen Narben nur je ein Närbchen, den Quer- bruch der Blattspur, besitzen, bis sich an gut erhaltenen epider- malen Oberflächen zeigte, dass allermeist deren 3 vorhanden sind. An der Bothrodendracee des Harzes kann man jedoch in der That nur ein einziges centrales Närbehen bemerken, und da die Narbencontur durchaus kreisförmig ist, so erhalten wir das Bild einer minimalen Stigmaria-Narbe. Schon Weiss hat l. c., Taf. VII, Fig. 8, die Narbe mit ihrem Närbchen so dargestellt, wie ich sie auch ganz deutlich sehe, nur dass er nicht bemerkt hat, dass sich unter Umständen die unter dem Hautgewebe befindlichen Stein- kerne der Parichnos-Stränge, die Knorria-Wülste, wie bei Bothro- dendren aus dem productiven Carbon (vergl. POTONIE 1892 und Lehrbuch 1899, S. 242— 243, Fig. 227) auch unterhalb der Narben auf der epidermalen Oberfläche zuweilen sehr deutlich markiren. Namentlich ist das bei dünneren Zweigstücken unserer Oyclostigma hercynium der Fall und so dürfte dann auch der von Weiss |. c., Taf. VII, Fig. 4, als Lepidodendron sp. abgebildete Rest eines schmaleren Zweig-Stückes zu der letztgenannten Art gehören; er selbst spricht S. 171 von »scheinbaren Rippen«, die unten »am breitesten sind und nach oben sich lanzettlich zuspitzen«, mit an- deren Worten von Wülsten, die oben ganz die Form derjenigen von Knorria acicularis haben. Bei der ganz überwiegend schlechten Erhaltung der epidermalen Flächen, (weil es sich um allochthone Neue Folge. Heft 36. 3 34 Silur. Reste handelt), ist es freilich möglich, dass es hier ebenso wie mit den Bothrodendraceen mit 3 Närbchen gehen könnte, dass sich nämlich später an besseren Resten ergeben könnte, dass auch unsere Species aus dem Harz 3 Närbchen besessen hat. Bei der Beobachtung von WEISS jedoch und wegen der in unseren Fig. 14 C und D abgebildeten Reste, die ganz deutlich nur je einen grossen centralen Punkt in jeder Narbe aufweisen, ist es jedoch nöthig bis auf Weiteres eine Unterscheidung zu machen. Da sonst das Gros der Lepidophyten 3 Närbchen besitzt, ist dieser Unterschied so bemerkenswerth, dass eine generische Abtrennung sich allenfalls rechtfertigen liesse, und da sind am besten die Bothrodendraceen - Arten in die beiden Gattungen Üyclostigma HausHTon und Bothrodendron LiNDLEY und Hurrox zu grup- piren. Die Sachlage ist freilich die, dass die letztgenannte Grat- tung schon 1833—1855 S. 1 und 1837 S. 218 von LinDLEY und Hurron aufgestellt wurde und dass sich später ergeben hat, dass die Species, auf die sich HauGcuron’s Name von 1859 Cy- clostigma bezieht, auch 3 Närbchen besitzt, also ebenfalls zu Bothrodendron gehört; HAuGHToN hat jedoch in seiner Diagnose nur von einem Närbcehen gesprochen, und so wollen wir denn, die sonst überflüssig gewordene Gattung p-Cyelostigma beibehalten für solche Arten, bei denen sich überhaupt oder vorläufig nur 1 Närbchen constatiren lässt, um so mehr als WEISS unsere Art aus dem Harz als Cyelostigma angegeben hat. Falls sich auch weiterhin bestätigen sollte, dass unsere Harzer Species auf ihren Blattnarben nur ein Närbchen erkennen lässt, so ist doch festzuhalten, dass das nicht etwa in einem principiell von der Gattung Dothrodendron (im engeren Sinne) sich unter- scheidenden Bau liegen kann. Die Blattspuren von Cyclostigma sowohl wie die von Bothrodendron sind in ihrem Verlauf durch die Rinde — wie das Vorhandensein von Anorria-Wülsten zu erkennen giebt — von einem »Parichnos<«-Gewebe (also von der Form der Knorria-» Wülste«, die ja die Steinkerne des Parichnos- Gewebes sind) umgeben, d. h. die Blattspuren sind in dasselbe eingebettet. Bei den meisten Lepidophyten geht jedoch der Pa- richnos- Anorria-» Wulst« oder besser -Strang in 2 Lappen aus- Tanner Grauwacke. 3 br: si ER Tee TE nen ira EN a nn N ER er, a Fig. 14. Oyclostigma hercynium Weiss. A und B = mehr minder deutlich lepidodendroid gepolsterte, ganz schmale Zweigstücke, die gewiss zu der genannten Art gehören. Rechts von dem Stück A ein Feld einige Male vergrössert, rechts von B das- selbe Stück B in 3:1. — C = schwaches, gegabeltes Zweigstückchen in Druck und Gegendruck, zum Theil noch kohlig erhalten. In der Mitte etwas ver- grösserter Wachsabdruck des linken Stückes an der Gabelstelle. D — etwas stärkeres Zweigstückchen, daneben eine etwas vergrösserte Narbe. E = noch stärkeres Zweigstückchen, aber mit schlecht erhaltenen Narben; rechts Wachs- abdruck des Stückes. F — wie vorher. Öderthal im Harz: Steinbruch unmittelbar nördlich der Mündung des Grossen Schaufenhauerthales (lee. H. Poroxiw, X. 1898). © 36 Silur. einander, die sich bei den Knorrien ja sehr oft am Gipfel der Wülste als Spalt oder kleine Einsenkung markiren, zuweilen aber nur durch ein trennendes Pünktchen zur Andeutung gelangen. 1 11a) Cyelostigma hereynium. —- Fundort wie Fig. 13. — (Sammlung Arnmester, 1901!) Tanner Grauwacke. at Nimmt man an, dass die Trennung der Blattspur, die sonst zwi- schen den beiden »Lappen« verläuft, von den beiden aus den Knorria-Wülsten hervorgehenden, das Leitbündel des Blattes seit- lich begleitenden Parichnos - Strängen erst ausserhalb der Blatt- abbruchstelle, also innerhalb des Blattes selbst oder überhaupt nicht erfolgt, so können Seiten-Närbchen auf der Blattnarbe nicht in die Erscheinung treten, da diese den in solchen Fällen fehlenden Lappen der Knorria-Wülste entsprechen. Die Cyclostigma-Narben machen sehr den Eindruck, dass es sich so, wie hier dargestellt, verhält; es kommt hinzu, dass die Knorrien, die irgend welche Besonder- heiten an ihren Wülsten zeigen, wie das Stück Fig. 28 durch dieselben ganz und gar dem Gesagten entsprechen. Das Stück Fig. 28 zeigt die Wülste links oben durch einen Spalt in zwei Längs - Hälften getheilt; das ist aber hier so zu verstehen, dass die vorderen Hälften dieser Parichnos - Strang - Steinkerne ver- schwunden sind und zwar bis zu der Fläche, welche die in dem Spalt verlaufende und durch diesen markirte Blattspur enthält. Man achte darauf, dass diese Blattspur-Rinne unmittelbar vor der Spitze der in Rede stehenden Parichnos-Stränge zu Ende ist und das entspricht ganz den noch vollständig erhaltenen Wülsten rechts, die unmittelbar unter ihrem Gipfel einen Punkt aufweisen: die Durchtrittsstelle des Leitbündels.. Auf den Blattnarben er- scheint nun das Närbchen in derselben Form als einfacher Punkt, kreisförmig, also vollständig (und nicht nur rechts und links als zwei besondere Närbchen) umgeben von Parichnos - Gewebe, so dass die gesammte Blattnarbe Stiymaria-ähnlich wird. Auch der schon erwähnte Änorria-Rest RoEMER's, den dieser als Stigmaria bestimmt (vergl. S. 44--45), zeigt schon durch diese Bestimmung, und die Abbildung RoEMER’s bestätigt das, dass das Parichnos am Gipfel der Wülste die Blattspuren noch vollständig einhüllte- Bemerkenswerth ist an unserer Art, dass auch jugendliche, schwache Zweige schon eine typisch bothrodendroide Epidermis besitzen, wie das z. B. Fig. 140 zeigt. Es ist aber warscheinlich, dass ein principieller Unterschied mit dem bei carbonischen Bothro- dendraceen constatirten Verhalten dennoch nicht besteht. Bei einigen der letzteren (vergl. mein Lehrbuch 1899, S. 242— 243) 38 Silur. hat beobachtet werden können, dass die noch ganz jungen Zweige eine lepidodendroide Polsterung besitzen und wenn lepidendroid- gepolsterte schwache Zweigstücke auch an unseren Cyclostigma- Resten nicht in organischem Zusammenhange beobachtet worden sind, so findet man solche doch zusammen mit ihnen eingebettet: Fig. 14A. Die Form und Ausbildung der Narben solcher klein- lepidodendroid-gepolsterter Stücke stimmt sehr gut mit denjenigen der breiteren Sprossstücke, die dann (yelostigma-Oberfläche auf- weisen, überein. Solche Zweigstückchen als Lepidodendron zu bestimmen, wie WE1ss das gethan hat (1885, Taf. VII, Fig. 10, 11) ist hiernach gewagt; vielmehr liegt es weit näher sie — nach den Erfahrungen mit den carbonischen Bothrodendraceen — als ganz junge, noch gepolsterte Zweige von CÜyclostigma anzusehen, um so mehr als sich zweifellose Lepidodendron-heste mit normal grossen Polstern in den Schichten mit unserer Cyclostiygma nicht ge- funden haben. Dasselbe ist übrigens an der ursprünglichen Fund- stelle von Bothrodendron Kültorkense der Fall, wo sich zwar ganz schmale lepidodendroid gepolsterte Zweigstücke, aber keine Reste mit voll ausgebildeten Lepidodendron-Polstern finden. Ebenso ist es in den Cyelostigma führenden Schichten der Bäreninsel. Nach alledem ist das Vorkommen von Lepidodendron in den Harzer Bothrodendraceen-Schichten höchst zweifelhaft. Bemerkenswerth ist ferner, dass sich bei Cyclostigma hereynium oft die Blattnarben wie bei vielen Bothrodendraceen-Resten auch anderer Reviere in deutlichen Querzeilen, also quirlig ordnen; das erinnert an die paar Blüthenreste von Bothrodendron-Arten, die bis jetzt erst bekannt geworden sind und die quirlig stehende Sporophylle besitzen. Es macht vielfach den Eindruck, als rückten die Blätter, beziehungsweise die Blattnarben, erst in Folge nach- träglichen ungleichen Längen-Wachsthums aus der Horizontalen, so dass dann gebogene (Weiss 1885, Taf. VII, Fig. 5) oder schräg verlaufende Reihen (l. c., Fig. 9) erreicht werden. An dem von Weiss l. c., S. 171 fälschlich unter Lepidodendron beschriebenen Rest, Taf. VII, Fig. 4, der ein nur 7,5 %® breites Sprossstückchen von ÜUyclostigma ist, ist auch diesem Autor die Quirlstellung auf- gefallen, die gerade mit dafür spricht, dass in der That ein (y- Tanner Grauwacke. 39 clostigma-Rest vorliegt. Das Längen- und Dicken - Wachsthum combiniren sich gewöhnlich so, dass schliesslich die Stellung der Narben resp. Male im Quincunx erreicht wird (Weıss |. c., Taf. VII, Fig. 13), so dass beim blossen Anblick die Vermuthung, dass in der Jugend Quirlstellung vorgelegen hat, ohne Kenntniss dieser Jugend-Zustände nicht auftauchen kann. Zuweilen über- wiegt aber das Längen-Wachsthum derart, dass auch bei dickeren Stamm-Resten noch die Quirlstellung auffällig ist (vergl. z. B. RoEMER 1852, Taf. XIV, Fig. 3 und unsere Fig. 15 B). Ueber die Beblätterung unserer Species giebt der Fig. 16 Fig. 16. Beblätterter Spross von Üyclostigma hercynium. Fundort wie Fig. 13. Leg. Kayser, 1879. (S. B.!)). abgebildete Rest Auskunft. Wir sehen, dass es sich um lang- lineale Laubblätter handelt, wie solche überhaupt für die Lepido- phyten, sowohl Lepidodendraceen als auch Sigillariaceen be- merkenswerth sind. 40 Silur. Die zu Cyelostigma hereynium gehörigen Knorrien sind wesent- lich solche vom Typus der Anorria acieularis bis Knorria Selloi: an den kleineren und mittelgrossen Zweig- und Stamm-Resten handelt es sich um KÄ. acicularis, an den grösseren Stamm-Stücken um K. Selloi, wie letzteres durch die Fig. 4, Taf. V, von Weiss Fig. 17. Knorria. Rechts und lioks von dem Stück noch je ein Streifen der Aussenrinde zu sehen, die auf der Epidermis noch Cyclostigma-Narben zeigt. — Mündung des Schaufenhauerthals im Oderthal. — (S. Bm. C.!) 1885 (unsere Fig. 20) veranschaulicht wird. Es ist genau dasselbe Verhältniss, wie es sich aus dem Studium anderer Bothrodendraceen ergiebt, bei denen die Breite der Anorria- Wülste sich nach der Dicke Tanner Grauwacke. 4] des Stamm - Restes, den sie bekleiden, richtet, in Folge der Breitenzunahme auch der KAnorria - Wülste mit dem Dicken- Wachsthum der Stämme (vergl. z. B. die Abbildung Fig. 7, Taf. XIV bei NATHoRST, 1894). Die S. Bk. C. besitzt ein etwa 1” langes, verzweigtes Stück aus der Grauwacke bei Lauterberg, das auffallend unten breite und kurze, locker stehende Wülste von Knorria Selloi oben jedoch solche von Anorria acicularis trägt. Knorria Selloi geht aber nicht nur in der geschilderten Weise als Resultat des Dicken-Wachsthums aus der Knorria acicularıs hervor, sondern ebenso aus der Knorria imbricata der Liepidodendraceen. Die dachziegelig, engstehenden Parichnos-Wülste dieses Erhaltungs- Zustandes rückten im Verlaufe des Dicken-Wachsthums, wie sich an Resten aus dem Culm und dem productiven Carbon ergiebt, auseinander, so dass eben der Oharakter der Ä. Selloi zu Stande kommt. Es ist jedoch beachtenswerth, dass sich die aus der Knorria acicularis entstandene Anorria Selloi von derjenigen, die aus Knorria imbricata hervorgegangen ist, insofern oft auffällig unterscheidet, als die Wülste der K. acieularis- Selloi besonders lang sind und die Seitenränder mehr parallel verlaufen, entsprechend den laug gestreckten Wülsten der Knorria acicularis (vergl. hierzu die Fig. 20), während die Wülste der K. imbricata-Selloi kürzer und stumpfer sind und die Seitenränder von dem Gipfel der Wülste aus divergiren (vergl. hierzu Taf. LVII in STERNBERG’s Versuch. Der von Weıss abgebildete Rest (unsere Fig. 20) stammt von dem Hauptfundort der Cyelostigma hercynium, der STERNBERG’sche jedoch aus dem productiven Carbon und dürfte somit zu einem Lepidodendron gehören. Die als Synonyme zu Cyeclostigma hereynium aufgeführten Knorria-Zustände ergeben sich als solche daraus, dass die zuge- hörigen Stücke aus dem Horizont stammen, welcher Cyeclostigma hercynium als charakteristisches Fossil enthält, dass ferner dieses Fossil als Knorria-Zustand in dem Typus der K. acicularıs auf- tritt, die gerade in vielen Exemplaren zusammen mit Üyelo- stigma hercynium gefunden wird und dass — wie auseinander- gesetzt — Knorria acicularis theils an einem und demselben, theils 42 Silur. Fig. 18. Knorria acicularis, zu Uyclostigma hercynium gehörig. — Von derselben Fundstelle wie Fig. 13. A = Parichnos-Wülste, noch alle vollständig erhalten. B, Cu. D — die Wülste zum Theil ganz weggebrochen, zum Theil vorhanden (A und B leg. H. Poroxı:, X. 1898, S. B.!! CundD Sammlung Arusster, 1901!) | | | Tanner Grauwacke. 45 in allen wünschenswerthen Uebergängen zu den Formen vorkommen, welche die vielen »Art«-Namen veranlasst haben. Einen schönen Beleg für die Thatsache, dass die Knorria vom Typus acieularis in der in Rede stehenden Grauwacke ein Erhaltungszustand des Uyclostigma hereynium ist, bietet der Fig. 17 abgebildete Anorria-Steinkern, der noch partiell die Aussenrinde mit der epidermalen Oberfläche erhalten zeigt, die Uyelostigma- Narben trägt. Vergl. auch Fig. 250 und ihre Erklärung. Die Knorria Goepperti RoEMER’s ıst nach dem mir vorliegenden Original (S. Hd.!) = K. acicularıs mit mittelweit von einander stehenden Wülsten. Hie. 19, Knorria confluens Görr. — (Original zu Rornmer, 1852, Taf. XIV, Fig. 6). — Lauterberg. (8. Bm. C.!) Knorria megastigma ROEMER (S. Hd.!) ist X. von dem Typus der aczcularis, d. h. mit entfernt stehenden, aber breiteren Wülsten: eine Mittelbildung zwischen der typischen K. acieularis und der K. Selloi. 44 Silur. Knorria confluens GörP. bei ROEMER desgleichen. Das Stück Fig. 5 ist K. acicularis in ganz typischer Ausbildung, das Stück Fig. 6 mehr K. Selloi mit überall noch fast ganz erhaltenen Wülsten, sodass sie weit hinaufreichen und dadurch der Charakter zu Stande kommt, der für die »Species« K. conjluens maassgebend sein soll, dass nämlich jeder ältere Wulst (bei ROEMER, S. 96 »Blatt«) »mit der verschmälerten oberen Spitze bis über die Basis des folgenden hinausreicht und an dessen Seite sich anlest«. Bemerkenswerth ist wieder an diesem Stück vom Selloi-Typus die Parallelität der Wulst-Seitenränder: es könnte dasselbe also als K. aciculari-Selloi bezeichnet werden. An dem mir vorlie- senden Rest von RoEMER’'s Fig. 6 — unsere Fig. 19 — ist be- merkenswerth, dass sich die Wülste (die Parichnos-Steinkern- Stränge) an einer bestimmten Stelle ziemlich plötzlich verschmä- lern, sodass die Wülste unten wesentlich breiter sind als über der Verschmälerungsstelle, von wo ab dieselben durchaus die typische acieularis- Ausbildung aufweisen, während die Basalstücke mehr das übliche Verhalten der bisher als Anorria imbricata und K. Selloi bestimmten Stücke zeigen. Diesen interessanten Erhal- tungszustand wollen wir im Folgenden kurz als den eigentlichen K. confluens-Zustand bezeichnen: er wird eingehender weiter hinten bei der Besprechung der Strassberger Reste Berücksichtigung finden (vergl. S. 58—59). Knorria acutifolia GörP. bei ROEMER, ist wiederum ein Er- haltungszustand zwischen K. acicularis und Selloi. Knorria cervicornis ROEMER ist, wenn wir die Specialfigur 4b zu Grunde legen, X. acicularis mit verhältnissmässig dicht stehenden Wülsten: die Entfernungen entsprechen jedoch der Gesammtdicke des Stengelrestes Fig. 4a, stehen doch die Wülste noch zarterer Stengelreste noch enger beisammen, da die Blattnarben erst gemäss dem Dickenwachsthum auseinanderrücken. Der als Stigmaria ficoides BRG. bestimmte Rest ROEMER’s ist Knorria Selloi mit senkrecht zum Stamm-Steinkern aufgerichteten Wülsten. Näheres über solche stigmaria-ähnlichen Knorria- Wülste habe ich hinten bei der Betrachtung der Culm-Knorrien des Harzes und des Magdeburgischen angegeben. An dem untersten Tanner Grauwäcke. 45 rechten Wulst der Abbildung sieht man noch deutlich, dass es sich wirklich um Vorsprünge handelt, da dieselben hier etwas seitwärts geneigt sind. Die centrale Marke in den vermeintlichen Stigmaria-Narben ist die Durchtrittsstelle der Blattspur, wie das vorn S. 34—37 beschrieben wurde. Knorria aciceulari-acutifolia WEISS ist theils K. acicularis, theils eine Mittelbildung zwischen dieser und der K. Selloi. Knorria confluens Görr. bei Weiss ist K. acicularis in ty- pischer Ausbildung. Hervorzuheben ist, dass die sehr langen Wülste des Stückes zum Theil ganz weggebrochen sind, sodass auf dem Stück an Stelle derselben langgestreckte Rinnen er- scheinen wie an den Stücken unserer Fig. 18B und C. Knorria Selloi STERNBERG bei Weiss, Fig. 20, ist A. acieulari- Fig. 20. Knorria Sello.. — Fundort wie vorher. — Copie der Abbildung von Weıss, Jahrbuch f. 1884, Taf. V, Fig. 4. Selloi, also die typische Ä. Selloi und zwar die Form mit Parallel- rändern. Die Spitzen der Wülste sind genau quer abgebrochen, sonst würden sie die RoOEMER’sche X. conjluens ergeben. Knorria Selloi var. distans WEISS, ist K. acieulari-Sellot. 46 Silur. Der Knorria-Rest von Lauterberg, den GÖPPERT-RÖMER als Dechenia Römeriana!) anführen, Fig. 22, ıst der auffallendste von den vielen in der Literatur angegebenen Anorrva-Resten des Bothro- dendraceen - Horizonts, der auf den ersten Blick nicht in den Typus der K. acieulari-Selloi zu passen scheint, von dem man also nach dem Bisherigen keine hinreichenden Gründe hat, ihn ohne Weiteres als zu Uyelostigma gehörig anzusehen. Man könnte über- haupt die Fundortsangabe des Restes anzweifeln, da solche Angaben in den älteren Sammlungen leider nicht selten unzuverlässig (vergl. z. B. das S. 61 über »Sagenaria Bischofii« Gesagte) und dann um so vorsichtiger aufzunehmen sind, wenn einmal ein Rest nicht gut zu den übrigen von angeblich demselben Fundort herstammenden Resten passen will. Jedoch ergiebt sich aus dem Folgenden, dass Dechenia doch wohl nur ein besonderer Erhaltungs-Zustand einer Cyelostigma- Knorria sein dürfte, wie das hierunter erläutert werden wird, so- dass der wohlfeile Ausweg, den Rest dadurch zu beseitigen, dass man seine Herkunft anzweifelt, durchaus nicht in Frage zu kommen braucht; wir werden im Gegentheil sehen, dass er sich ganz bequem in die Reihe der Knorria-Erhaltungs-Zustände unserer Cyclostigma einfügt. Es kommt hinzu, dass mir in letzter Minute ausser dem von ROEMER ungenügend abgebildeten Originalstück noch 3 andere Dechenia Roemeriana - Reste bekannt geworden sind, die sich im Besitz des Herrn Hlötelbesitzers SCHUSTER in Scharzfeld befanden (jetzt 2 derselben der S. B.! gehörig!) und die von demselben Fund- ort stammen wie der RoEMER’sche Rest. Vergl. Fig. 23 und 24. Wir haben also betont, dass von Knorria der Typus acieularis für die Bothrodendraceen charakteristisch ist. Es war mir daher auffällig, dass sich gelegentlich einmal auch zum Typus der K. im- bricata hinneigende Reste in unseren Schichten ausser dem Rest Dechenia Roemeriana mit der Üyclostigma hereynium vorfanden, ob- wohl ich sonst ausser der letztgenannten Lepidophyte keine andere !) Die »Gattung« Dechenia Görrerr, Gatt. foss. Pfl. 1841, Lief. 3 und 4, Taf. III, Fig. 1, gründet sich ursprünglich auf einen ganz unklaren Rest aus der Culm-Grauwacke von Landshut in Schlesien, dem Görrerr den Species - Namen euphorbioides beilegte. Es handelt sich um ein stammförmiges Object, das wie mit mächtigen, dicht gedrängt stehenden Primordien besetzt aussieht. Tanner Grauwacke. 47 constatiren konnte, etwa heste von Lepidodendron-Arten, wie solche im Culm neben Knorria imbricata vorkommen, auch nicht einmal in Objecten, die einen wesentlichen Zweifel bedingt hätten, sie anders, als zu Bothrodendraceen gehörig, aufzufassen. Dass nun trotzdem gelegentlich mit Cyelostigma-hesten zusammen der Typus der A. imbricata vorhanden ist, hat mich anfänglich naturgemäss einigermaassen gestört, da Knorria imbricata als Erhaltungs-Zustand der Lepidodendraceen, also besonders für unsere Culm-Schichten leitend ist und so in Vergleich mit der die Silur-Grauwacke aus- zeichnenden Ä. acicularis ein bequemes Mittel abgiebt, ihrer geo- logischen Stellung nach zweifelhafte Fundpunkte unterzubringen. Das wenn auch nur sporadische Vorhandensein von K. imbricata nun auch in der Silur-Grauwacke, musste die Sicherheit in der Beurtheilung solcher zweifelhaften Fundpunkte stören. Ein gün- stiger Fund, den ich in einem Steinbruch westlich Strassberg an der Selke gemacht habe, hat mir nun aber gezeigt, dass die silu- rische K. imbricata durchaus nicht mit derjenigen aus dem Culm zusammengebracht werden kann, sondern sich von dieser unter- scheidet. Es handelt sich nämlich in der ersteren um weiter nichts, als ebenfalls um A. acicularis resp. Selloi, jedoch in beson- derer Erhaltungsweise, die zu beschreiben ist, was hier hinter S. 58—59 geschehen wird. Wir hätten demnach im Wesentlichen kurz und bündig — wenn wir das Vorausgehende und das bei Betrachtung des weiter hinten über die Strassberger Anorria Gesagte zusammenfassen —, je nachdem die Parichnos-Stränge als Steinkerne, beziehungsweise in ihren unteren Theilen als Halbreliefs an den Stamm-Steinkernen mehr oder minder weit erhalten sind, zu unterscheiden: 1. Knorria acicularis: Parichnos-Stränge nur in ihren schmalen, auf dem Stamm - Steinkern locker stehenden Gipfeltheilen in die Erscheinung tretend. 2. Knorria imbricata-ähnliche, aber durch oft kürzere, breite Wülste von der Anorria imbricata der Lepidodendraceen unter- schiedene Erhaltungs-Zustände, bei denen die unter 1 erwähnten Gipfeltheile abgebrochen und die breiteren Basaltheile als Stein- kerne oder Halbreliefs erhalten sind und dabei ziemlich dicht 48 Silur. (imbricat) stehen, wie das insbesondere an den noch nicht aus- giebig in die Dicke gewachsenen Stamm-Resten auffällt. 3. Knorria Selloi: wie vorher, aber die Parichnos- Basaltheile entfernt stehend und insofern den Charakter des Acicularis-Typus besitzend, der bei den in Rede stehenden Knorrien besonders an den dickeren Stamm-Theilen auftritt, die also bereits ein aus- giebiges Dicken-Wachsthum hinter sich hatten. 4. Knorria conjluens - Zustand mit lang erhaltenen, unten breiten und durch plötzliche Verschmälerung im oberen Theil wesentlich schmäleren Parichnos-Strang-Steinkernen. 5. Reste wie gewisse Theile der Dechenia Roemeriana- Exemplare, bei denen die Parichnos - Strang - Steinkerne voll- ständig abgebrochen resp. garnicht erhalten sind, an denen sich aber die Ansatzstellen derselben als narbenförmige Querbrüche auf dem Stamm - Steinkern markiren. Dass diese Querbrüche in der That weiter nichts als die basalen Abgangsstellen der Parichnos- Stränge sein dürften, ergiebt sich schon aus der Original-Abbil- dung zu Dechenia bei ROEMER, die in ihrer oberen Hälfte noch die breit-kegelförmigen, imbricaten Basaltheile der Parichnos- Stränge erhalten zeigt; vergl. die nochmalige Abbildung dieses Restes in unserer Fig. 22. 6. Zwischenformen zwischen den unter 1—5 vermerkten Er- haltungs-Zuständen, wie z. B. Knorria aciculari-acutifolia u. a. 7. ist noch der calamitoide Erhaltungs-Zustand von Anorria acieularis zu erwähnen, der im Folgenden beschrieben wird. Zum Schluss unserer Betrachtung über die Bothrodendraceen- Knorrien ist nämlich noch auf einen besonderen Erhaltungs-Zustand aufmerksam zu machen, der zu schwerwiegenden Verwechselungen Veranlassung gegeben hat. Ich meine also die calamitoiden Knorrien, die HEER von der Bäreninsel 1871 in der That für Calamiten (Calamites radiatus, nach unserer heutigen Nomenclatur Asterocala- mites scrobiculatus) gehalten hat. Vgl. S.1—2. Ich muss auf diesen Gegenstand eingehen, weil solche calamitoiden Reste, die aber gewiss zu der Cyelostigma hercynium gehören, auch mit dieser gelegent- lich zusammen vorkommen, wofür unsere Fig. 21 ein Beispiel giebt. Schon NATHORST hat 1894 (namentlich S. 70—71) auf. die Tanner Grauwacke, 49 irrthümliche Bestimmung HEER’s aufmerksam gemacht und eben- falls (Taf. XV, Fig. 1 und 2) einige calawitoide Knorrien von der Bäreninsel abgebildet. Da die Steinkerne der Knorria-Parichnos- Stränge oft in auffallenden Geradzeilen stehen, berührt oder be- deckt dann die Spitze eines jeden Stranges den Basaltheil des in derselben Reihe darüber befindlichen Stranges, so für den äusseren Anblick in den Erhaltungs-Zuständen mit demselben mehr oder Bio: 21. Calamitoide Knorria acicularıs. Oderthal im Harz: Steinbruch unmittelbar nörd- lich der Mündung des Gr. Schaufenhauerthales (leg. H. Poroxıt. S. B.t!). minder verschmelzend, wodurch längsriefige Stücke zu Stande kommen, die dann freilich an Calamiten oder an schmalrippige rhytidolepe Sigillaria-Oberflächen erinnern. Bei aufmerksamer Betrachtung sind die so entstehenden Längs-Rippen und -Furchen aber doch nicht gut mit denen der Asterocalamites-Mark-Stein- kerne zu verwechseln; man vergleiche nur unsere Fig. 21 mit den Fig. 46--5l. Die Unregelmässigkeit der »Rippen« der cala- Neue Folge. Heft 36. 4 50 Silur. mitoiden Knorrien gegenüber der Regelmässigkeit derselben bei Asterocalamites, die sich namentlich darin äussert, dass im ersten Falle die Rippen in ihrem Längsverlauf hier und da mehr oder minder undeutlich werden und sich mehr als aus sehr langgezo- genen Wülsten zusammengesetzt darstellen, lässt eine Verwechse- lung, nachdem einmal das Augenmerk auf die Möglichkeit einer solchen gerichtet ist, nicht gut zu. Bei manchen Resten sind die Unterbrechungen im Längsverlauf der »Rippen« und bei anderen die Querabbruchsstellen der Gipfel der Parichnos-Strang-Steinkerne dermaassen deutlich (wie an den citirten Figuren NATHORST'S), dass man die HrEr’schen Bestimmungen jetzt kaum noch verstehen kann. Querriefen fehlen den calamitoiden Knorrien selbstverständ- lich und man wird bei der Sachlage gut thun, calamitoide Reste unserer Schichten, die solche Querriefen nicht zweifellos zeigen und sonst durch ihre ganz regelmässige Rippenbildung die sichere Bestimmung als Asterocalamites erlauben, auch nicht einmal ver- muthungsweise als Asterocalamites anzugeben. Unsere zweifellosen Oyclostigma - Reste Fig. 14E und 25C zeigen übrigens ebenfalls deutliche Hinneigung zu dem calamitoiden Erhaltungs-Zustand. Wo Verzweigungen unserer Species vorliegen, sei es an Resten, die noch die Üyelostigma-Narben zeigen (Fig. 14C, 150, 250), sei esan Resten im Änorria-Zustand, sind dieselben reine Gabeln (verg]. z. B. auch Weiss, 1885, Taf. V, Fig. 1 und 3). Ein grosses, über 60 °® Janges Stück, das sich mit der Fundorts-Angabe Lauterberg (»Rothe Grauwacke«) in der S. Bk. ©.(!) befindet und eine Ober- flächen-Sculptur besitzt, die man kurz als Knorria locker-imbri- cata bis acicularis angeben kann, besitzt 3 Gabel - Etagen, die Schwester-Gabeläste an ihrem Grunde durch einen tiefen Schlitz getrennt, wie das weiter hinten für die gegabelten Lepidophyten- Reste aus dem Culm beschrieben worden ist. Die Schlitze unter- halb der Gabeln gewähren mit Itücksicht auf eine von mir auf Grund der Thatsachen aufgestellten Theorie, welche die fiederige (traubige und rispige) Verzweigung aus der echt diehotomen her- zuleiten sucht (vergl. u. A. meine Abhandlung »Die Metamorphose der Pflanzen im Lichte palaeontologischer Thatsachen«, Berlin 1898), ein besonderes Interesse. Ich musste annehmen, dass die fiede- WENAERN nmtnan, VON Fig. 22. Knorria in dem als Dechenia Roemeriana beschriebenen Erhaltungszustand in 2/s der natürl. Grösse. A und B dasselbe Stück von beiden Seiten gesehen. — Zoll bei Lauterberg am Harz. — (Original Rormer’s, 1852, Taf. XIV, Fig. 1.) — (S. Bm. C.!) 42 Tanner Grauwacke. an D Dechenia Roemeriana-Erhaltungszustand von Cyclostigma hercynium. A das Stück . rl u . . Sur 727, in "3 der natürl. Grösse, B dasselbe in !/ı von unten gesehen mit Stigmaria- Narben st. — Scharzfeld. (8. B.!!) 54 Silur. rigen Verzweigungs-Arten im Verlaufe der Generationen aus der Gabel-Verzweigung durch Uebergipfelungen entstanden seien, und es muss daher bei dem Uebergang des einen (Gabel-) zum anderen (Fieder-)Verzweigungs-Modus auch gelegentlich ein Kampf zwi- schen den Tochter-Gabelzweigen angenommen werden, von denen der eine den anderen zu übergipfeln sucht, indem er sich die directe, geradlinige Fortsetzung des Muttersprosses zu gewinnen bemüht. Eine Andeutung hierfür mag in den erwähnten Schlitzen gefunden werden, die eine zwar bereits eingeleitete Theilung des Muttersprosses in 2 Tochtersprosse kund thun, ohne dass die letz- teren sich jedoch aus der von dem Mutterspross eingeschlagenen Richtung begeben hätten, wodurch eben die Neigung zum Aus- druck kommt, diese Richtung beizubehalten. Das ist natürlich nach der vollständigen Trennung der Tochterzweige dauernd nur dann möglich, wenn der eine dieser Zweige übergipfelt, d. h. bei Seite geworfen wird. Bei der Betrachtung der Lepidodendraceen des Culm weiter hinten werden wir sehen, dass dort in der That schon oft übergipfelte Seitensprosse zu beobachten sind. Endlich sind noch die unterirdischen Organe von (yclostigma hercynium zu besprechen, soweit sie sich an den Fig.22, 23, 24, ab- gebildeten Dechenia Roemeriana-Exemplaren erkennen lassen. Wir sehen, dass sie durchaus den Habitus von Stigmaria haben. Von dem unten sich allmählig verbreiternden, dadurch hier kegelförmigen Stamm gehen nämlich basal, wie das gerade für Stigmaria im engeren Sinne (d. h. excl. Stigmariopsis) charakteristisch ist, vier »Rhizome« aus, was sich aus den Abbruchsstellen der beiden Exemplare Fig. 23 und 24 in aller wünschenswerthen Deutlichkeit ergiebt. Auch das ROEMER’sche Exemplar, Fig. 22, zeigt diese Abbruchsstellen, jedoch weit undeutlicher. An den Stellen st in Fig. 23 scheinen sogar noch Stiymaria-Narben erhalten zu sein. Jedenfalls dürfte nach den Resten nicht daran zu zweifeln sein, dass Cyelostigma hercynium als unterirdische Organe Stigmaria besessen hat, womit die Vermuthung der Zugehörigkeit der ein- zelnen (»allochthonen«) Narben von Stigmaria ficoides, die sich hier und da in den silurischen Ablagerungen des Harzes finden, zu der (yclostigma wesentlich bestärkt wird. Fig. 24. Dechenia Roemeriana-Zustand von Oyclostigma hercynium in Y/g der natürl. Grösse, Scharzfeld. — (8. B.!!) 56 Silur. Vorkommen: Die Hauptfundpunkte der Cyelostigma hercy- nium sind die Pflanzenbank im Steinbruch des Oderthales, un- mittelbar nördlich von der Einmündung der Grossen Schaufen- hauerthales (!), ferner die Steinbrüche am Zoll zwischen Scharzfeld und Lauterberg(!). — Ausserdem haben sich in dem erwähnten Grau- wacken-Zuge noch bestimmbare Pflanzen-Reste und zwar Knorria acieularis (S. B.!!) an den folgenden Punkten gefunden: 1. in zwei kleinen Steinbrüchen im Sperrlutterthale oberhalb der Haltestelle Sperrlutterthal bei Kilometer-Stein 5,5; 2. im Oderthale auf dem rechten Ufer der Oder, an der sogenannten Schwmkelbrücke, etwa 1,5 *= nördlich der Strassengabelung bei der Station Oderthal. Diese Fundstellen wurden von Herrn DENCKMANN Anfang der 80er Jahre gelegentlich des Baues der Eisenbahnstrecke Scharzfeld- Andreasberg aufgefunden und im Interesse der vorliegenden Arbeit Anfang Mai 1901 wieder aufgesucht, bei welcher Gelegenheit er die Knorria-Reste fand. Grauwacken-Partieen in der Umgegend von Lindenberg und Strassberg. Die in der Ueberschrift genannten Grauwacken - Partieen wurden von LosseEn (1882, S. 8 ff.) als »Einlagerungen im unteren Wieder Schiefer« angesehen (vergl. vorn S. 5—6). Auf Grund der Pflanzen-Reste, die ich an den beiden unten von mir angegebenen Fundorten beobachtet habe, muss ich sie jedoch zu der silurischen Grauwacke stellen. Es fanden sich nämlich, namentlich in dem Steinbruch unmittelbar nördlich von Lindenberg Reste, die zu Cyclostigma hercynium gehören. Herr BEUSHAUSEN bestätigte mir denn auch, dass die in Rede stehenden Partieen sehr wahr- scheinlich zu der echten Tanner Grauwacke, die eine Strecke nördlich von Lindenberg-Strassberg in einem mächtigen ost- westlich gerichteten Zuge ansteht, gehören dürften; die Deutung dieser mächtigen Grauwackenmassen als »Einlagerungen« sei nach den neueren Erfahrungen so gut wie ausgeschlossen. Gyelostigma hereynium. Fig. 23—27. Neben gegabelten Stengel-Resten, die noch die Oberfläche Grauwacken-Partieen in der Umgegend von Lindenberg ete. BT Fig. 25. Uyclostigma hercynium. — A= ein ganz junges, fast lepidodendroides Zweigstück, B und C = dickere Zweioberflächen mit entfernteren Blattnarben, bei © gleich- zeitig mit Änorria-Wülsten (Knorria acicularis).. D — epidermaler Fetzen eines dieken Sprosses mit sehr entfernt stehenden Blattnarben. — Steinbruch am Lindenberge bei Lindenberg. (Leg. H. Porosı, im Aug. 1900. S. B.!!) 58 Silur. mit den charakteristischen kreisförmigen, kleinen Blattnarben zeigen, Fig. 25C, fanden sich im Steinbruch unmittelbar nördlich Lindenberg Knorrien von dem Typus Knorria acicularis, Fig. 26, alles ununterscheidbar von den Resten an dem Fundpunkt im Oderthal, die vorausgehend in den Fig. 14 und folgenden zur Dar- stellung gelangt sind. Besonders wichtig ist das Stück Fig. 25C, das neben Öyeclostigma-Narben den Knorria acieularis-Erhaltungs- zustand aufweist. Neben den Resten, die noch Cyclostigma-Narben Fig. 26. Knorria acicularis (von Cyclostigma hercynium) in der üblichen Erhaltung. — Steinbruch am Lindenberge bei Lindenberg an der Selke (leg. H. Poroxii, Aug. 1900. 8. B.!!) zeigen, kommen wie im Oderthal schwache, also gewiss als jugend- liche Zweige von Cyelostigma zu deutende und genau wie die im Oderthal lepidodendroid gefelderte Stengel-Reste vor und die Knorrien sind in ihren Erhaltungs-Zuständen durchaus zum Ver- wechseln ähnlich denen aus dem Oderthal: es kommen ausser dem Dechenia Roemeriana - Zustand solche vor, die zu den vorn S. 47 und 48 erwähnten Typen gehören. Ein Paar Knorria-Reste müssen ihres Erhaltungs-Zustandes wegen noch einer besonderen Betrachtung unterworfen werden; wir haben auf dieselben schon Grauwacken-Partieen in der Umgegend von Lindenberg etc. 59 S. 44 Bezug genommen. Unsere Fig. 27 veranschaulicht die- selben. Zu dem bereits über diese Stücke vorn Gesagten ist noch das Folgende nachzutragen. Die in Rede stehenden Strassberger Stücke, Fig. 27, zeigen uns die Steinkerne der Parichnos-Stränge (» Knorria-Wülste«) in be- sonderer Länge erhalten: wir können sie weit nach abwärts ver- folgen. Bemerkenswerth ist, dass sie sich in zwei deutlich ge- schiedene Theile gliedern: in einen basalen (proximalen) breiten, kürzeren Theil, der sich ziemlich plötzlich zu einem langen, linealen A Fig. 27. Knorria acicularis. Exemplare, bei denen die imbrieaten Basaltheile der Parichnos- Strang-Steinkerne erhalten sind: also Änorria confluens-Zustand. — A Steinbruch . 10 Minuten westlich von Strassberg. B Steinbruch am Lindenberge bei Linden- berg. — (leg. H. Poroxti, Aug. 1900. S. B.!!) (distalen) Theil verschmälert, ganz von der Form der echten » Acicularis<-Wülste. Die breiten Theile der Parichnos- Stränge geben, da sie dicht aneinander grenzen, dadurch durchaus den Charakter von K. imbricata ab, und man hat in der That eine »K. imbricata« vor sich, wenn die naturgemäss leicht abbrechenden schmäleren Theile an den Exemplaren verloren gegangen sind. Geht der Abbruch so weit, dass von den »Wülsten« auf dem 60 Silur. Stamm-Steinkern kaum noch etwas oder nichts mehr vorhanden ist, so hätten wir einen Erhaltungs-Zustand, der wie die untere Hälfte des Dechenia Roemeriana-Exemplares aussehen muss und diese »Art« dürfte denn auch (vergl. S. 46) ein solcher Erhal- tungs-Zustand sein. Sind an den Resten die unteren, breiten Theile der Parichnos - Stränge nicht als Steinkerne oder Halb- reliefs erhalten, sondern treten auf den Stamm-Steinkernen nur die oberen, schmäleren Theile in die Erscheinung, so haben wir das, was man als eine typische X. acicularis bezeichnen würde. Eine Verwechselung der Bothrodendraceen- Knorrien oder specieller der Knorrien unserer Uyelostigma hereynium, sofern diese im K. imbricata-Zustand vorliegen, mit dem K. imbricata - Zustand der Lepidodendraceen wäre nach dem Gesagten allenfalls nur dann möglich, wenn die schmalen Gipfelstücke der Parichnos- Stränge sämmtlich abgebrochen sind; jedoch ist eine Ver- wechselung nur dann zu befürchten, wenn man nur auf den Hauptcharakter der Knorria imbricata achtet, der durch den Species- Namen »imbricata« zum Ausdruck kommt, nämlich auf die That- sache der ganz engen und womöglich imbricaten Stellung und Lagerung der Parichnos-Stränge. Die Unterschiede des /mbricata- Typus der Lepidodendraceen von demjenigen der Bothrodendraceen ergeben sich aus dem Vergleich der Figuren zu Cwyelostigma mit denjenigen, die weiter hinten beim Culm zu Lepidodendron geboten werden. Nun sind mir freilich einige Knorria-Reste mit breiten, proxi- malen Theilen der Parichnos-Steinkerne und sich plötzlich davon absetzenden schmäleren, distalen Theilen auch aus dem productiven Carbon (z. B. von Gersweiler im Steinkohlen-Revier an der Saar, S. B.!!) bekannt. Es ist aber zu berücksichtigen, dass Bothroden- draceen bis zum oberen productiven Carbon (hier bis jetzt nur in einer Species vorhanden) vorkommen, sodass diese Knorrien recht gut ebenfalls zu Bothrodendraceen gehören könnten, da, soweit die Zugehörigkeit von Knorrien zu Lepidodendraceen bis jetzt sicher constatirt werden konnte, die Parichnos- Stränge sich nirgends plötzlich verschmälert mit aufgesetzter Spitze zeigten, sondern sich von unten ab durchweg ganz allmählich bis zum Gipfel ver- Plattenschiefer des Harzes. 61 schmälern; sie sind mit anderen Worten durchaus keilförmig, von der Form eines gestreckten Zuckerhutes, während die schmalen Gipfel-Theile bei den Bothrodendraceen, wie schon gesagt, mehr der linealen Gestalt zuneigen. Die in Rede stehenden Stränge sind bei den Lepidodendraceen auch in ihrem oberen, also nicht von einem unteren abgegrenzten Theil dicker als die der Bothro- dendraceen; wo diese den /mbricata-Typus aufweisen, d. h. an Resten, bei denen also nur die unteren Theile der Parichnos-Stein- kerne erhalten sind, handelt es sich, wie der obere Theil des Dechenia Roemeriana-Exemplares sehr charakteristisch zeigt, um kurze und verhältnissmässig breite » Wülste«, bei denen die Ab- bruchsstelle oben stets markirt ist. Vorkommen: Steinbruch am Lindenberg unmittelbar nörd- lich des Ortes Lindenberg bei Strassberg a. d. Selke (!) und ein Bruch 10 Minuten westlich von Strassberg (!). Plattenschiefer des Harzes. GÖPPERT giebt (in RoEMER, 1852, S. 96) aus dem Platten- bruch bei Mägdesprung einen Rest, Sagenaria Bischofi, an. Es handelt sich aber sicher um eine Fundorts - Verwechselung, denn das Stück ist Pleuromoia Sternbergüi und stammt gewiss aus dem Oberen Buntsandstein des Bernburgischen )). RoEMER schreibt 1. c.: »Es hat sich diese schöne und eigen- thümliche Form im Plattenbruche bei Mägdesprung gefunden und liegt das Original in der Sammlung des dortigen Herrn Hütten- meisters BISCHOF«. BiscHoF selbst hat gute Materialien des in Rede stehenden Petrefactes aus dem Oberen Buntsandstein des Bernburgischen besessen, wie aus seiner Arbeit: »Beitrag zur Kenntniss der Pleuromoia, Corda, aus den oberen Schichten des bunten Sandsteins zu Bernburg« (Mägdesprung 1855, gedruckt zu Quedlinburg) und aus der früher in der Zeitschrift für die ge- sammten Naturwissenschaften (Jahrgang 1853, I. Bd., Taf. VIII, Halle 1853) veröffentlichten Tafel (als Text ist die Arbeit von 1) Veber die Pleuromoiaccen (Pleuromoia) habe ich eine Zusammenfassung in Enerer’s natürlichen Pfianzenfamilien I, 4, S. 754—756 geboten. 62 Silur. 1855 anzusehen) hervorgeht; BıscHor wohnte in Mägdesprung: die Verwechselung liegt also klar auf der Hand. Wie GÖPPERT, 1859, S. 526 für Sagenaria Bischofii in Widerspruch mit ROEMER den Fundort »jüngste Grauwacke in Lonau bei Herzberg« an- geben konnte, geht aus der Literatur nicht hervor, zeigt aber, dass mit unserem Fossil mannigfache Irrthümer vorgekommen sind. Auch GOEPPERT fügt als den Besitzer resp. Sammler des Objectes ausdrücklich hinzu »Hüttenmeister Bıschor zu Mägde- sprung«. LossEn giebt (1882, S. 5) an: »Im Plattenbruche zu Mägde- sprung sind schlecht erhaltene Pflanzen-Versteinerungen gefunden worden, Lepidophyten-Reste, wie sie auch anderen älteren Grau- wacken des Harzes nicht fehlen, und andere, nicht näher bestimm- bare Abdrücke«. Was davon in der S. B.! vorhanden ist, ist gänzlich unbestimmbares, kleines Häckselmaterial und mit den Lepidophyten-Resten meint LossEn vielleicht die oben erledigte »Sagenaria Bischofü«. Ich selbst und Andere haben bei mehreren Besuchen des Platten- bruches 1899 und 1900 keine Pflanzen-Reste aufzufinden vermocht. Der Vollständigkeit halber muss noch erwähnt werden, dass sich in dem Plattenschiefer zu Mägdesprung etc. und dem an der NW.-Seite des Bruchberg-Ackers, nämlich im Gr. Ifenthal, ın der Rauhen Schacht etc. Reste von Dietyodora WEISS gefunden haben (vergl. E. ZIMMERMANN, 1889, S. 166—167 und L. Beus- HAUSEN u. M. Koch, Jahrbuch f. 1898, S. XXX). Da es sich ın dem genannten Rest um ein vollständiges Problematicum handelt, das von Herrn ERNST ZIMMERMANN (1889--1893) ganz eingehend beschrieben worden ist, sei hier nur daran erinnert, dass das- selbe im Allgemeinen für Culm-Schichten charakteristisch sein soll. Im Harzer Culm habe ich Dietyodora ebenfalls gefunden (vergl. S. 158). Ilsenburg-Bruchberg-Quarzit des Harzes. Bruchbereg. Auf Grund einer älteren Beobachtung des Herrn M. Koch, der Pflanuzen-Reste im Quarzit des Ackers beobachtet hatte, machte Ilsenburg-Bruchberg-Quarzit des Harzes. 63 er mit mir 1900 eine Excursion, um den Versuch zu machen, bestimmbare Reste zu finden. Der eine Fundpunkt liegt am Gr. Breitenberg und zwar am Eingang zum Gr. Mollenthal, neuer Fahrweg nordwestlich Hanskühnenburg. In sandig-schiefrigen, glimmerigen Lagen im Quarzit fand sich hier feiner Häcksel mit Stigmaria-Narben. Reste fehlten wiederum in den rein thonigen, feinen Lagen. Genau dasselbe Vorkommen mit allochthonen Stigmaria-Narben findet sich am zweiten Fundpunkt, am Quell- arm des Kl]. Mollenthals bei Riefensbeek. — In diesem Falle ist also eine Zuweisung der Flora zu der Bothrodendraceen-Zone leider nicht gelungen. Ilsenburg. Es liegen mir aus dem Quarzit bei Ilsenburg nur wenige Reste vor: 1. die schöne Knorria acicularıs Fig. 23, auf die schon Fig. 28. Knorria acicularis aus dem Quarzit des Kienberges bei Ilsenburg im Harz (Bergrath Wesers ded. S.B.1). S. 37 Bezug genommen wurde, und 2. fand Herr Max KocH mit mir bei einer Excursion nach dem Kienberge bei Ilsenburg, also an demselben Fundpunkt, woher die Knorria stammt, einige ein- zelne (allochthone) Stigmaria-Narben. Dass die K. acicularis bei ihrer typischen Ausbildung eine solche einer Bothrodendracee sein dürfte, ist nicht anzuzweifeln.. Am Fusse des Bauerberges bei Ilsenburg sind nach JAsSCHE (siehe auch Lossen, 1877, S. 625) 64 Silur. ebenfalls Pflanzen-Reste »in einem aus Grauwacke und Kiesel- Schiefer bestehenden Gesteine vorgekommen, in einer am Fusse des Bauerberges und zwar am nordwestlichen, dem Eckerthale zufallenden Abhange getriebenen Rösche«. In der Sammlung zu Wernigerode fand ich nur unbestimmbaren Häcksel und Herr KocH und ich haben bei einem Besuch des Fundpunktes keinen Erfolg gehabt. Elbgebiet bei Gommern westlich Magdeburg. (Quarzit-Steinbrüche.) Das Gestein der Gommerner Steinbrüche entspricht nach Herrn A. DENCKMARN (vergl. S. 15) dem Wüstegarten-Quarzit des Keller- waldes, beziehungsweise nach Herrn M. Koch dem Ilsenburg- Bruchberg-Quarzit des Oberharzes und ist wahrscheinlich strati- graphisch hiermit identisch, nimmt also im Silur seinen Platz im Hangenden der Urfer Schichten ein. (Vergl. DENCKMANN, 1899, S. 291—292, Anmerkung 2, Berlin 1901. Ferner DENCKMANN und Poronı£, 1900/1901, S. XCIV.) Bestimmte Pflanzen - Reste sind von den Gommerner Stein- brüchen bisher in der Literatur nicht erwähnt worden, abgesehen von der Notiz in meinem Lehrbuch d. Pflanzenpal. 1899, S. 363. Einiges Wenige ist durch Excursionen der Herren DENCKMANN, KocH, MERTENS und durch mich selbst aufgefunden worden, das sich mehr oder minder genau bestimmen liess. Das Muttergestein der als unbestimmbarer Häcksel gar nicht seltenen Pflanzen-Reste ist ein den Quarzitbänken zwischengelagerter, dunkler, milder Grau- wacken-Schiefer bis Thonschiefer, der auf den Schichtflächen grosse Glimmerblättchen zeigt, oder (im SCHRÖDER’schen Steinbruch unmittelbar südwestlich von Gommern) eine derbe, dunkle Grau- wacke, die in dünnen Bänken den Schiefern eingelagert ist. Bei der ausserordentlichen Seltenheit bestimmbarer Pflanzen- Reste, unter denen sich überdies nichts Ausschlaggebendes be- findet, ist die Feststellung des Niveaus der Gommerner Quarzite mit Hülfe der Pflanzen-Fossilien bis jetzt nicht zu lösen. Immerhin ist es bemerkenswerth, dass sich paläobotanisch die westlich Magdeburg gelegenen, als Culm erkannten Steinbrüche dadurch unterscheiden, Elbgebiet bei Gommern westlich Magdeburg. 65 dass im W. das zu erwähnende Sphenopteridium ganz fehlt und dass andererseits in den Quarzit - Steinbrüchen des ©. die Culm- Pflanzen des westlichen Vorkommens nicht beobachtet sind, viel- leicht mit Ausnahme einiger zweifelhafter Fetzen, die hierunter als »? Asterocalamites scrobiculatus« aufgeführt sind. Sphenopteridium sp. Fig. 29 und 30. Die Fig. 29 und 30 abgebildeten Farn-W edel-Fetzchen gehören, wie die Form der Fiedern letzter Ordnung und ihre Aderung ergeben, zur Gattung Sphenopteridium SCHIMPER. Es ist dabei darauf hin- zuweisen, dass spreitige Farn-Fieder-Reste weder aus dem Bothro- dendraceen-Horizont des Harzes, noch aus unseren sicheren Gulm- Revieren vorliegen, jedoch solche Reste, die ebenfalls zu den Archaeo- pteriden gehören, z. B. aus dem silurischen Platten-Schiefer (nach Herrn DENCKMANN identisch den Platten - Schiefern seiner Urfer Schichten des Kellerwaldes) bei Sinn und Bicken in der Provinz Hessen-Nassau bekannt sind. — Am ähnlichsten ist das Gom- merner Sphenopteridium dem Sph. furcillatum (LUDWIG erweitert) Por. von Sinn (vergl. S. 19 und Fig. 3 und 4), jedoch sind die Fiedern letzter Ordnung unserer Gommerner Species weit schmaler als die Lappen derjenigen von Sinn; andererseits sind sie aber breiter, als die Fiedern letzter Ordnung resp. Lappen des Sphe- ‚nopteridium rigidum (LupwIG erw.) PoT. der silurischen Platten- Schiefer von Bicken (vergl. S. 16, Fig. 2), einer Art, die sich sogar durch die Schmalheit der Theile sehr Rhodea annähert. Bevor nicht bessere, vor Allem grössere Reste von Gommern vorliegen, ist es gerathen, sich einer specifischen Bestimmung unserer Sphenopteridium-Art zu enthalten. Im Culm kommen sehr ähnliche Reste vor; es sei — um nur ein Beispiel zu erwähnen — an das von SCHIMPER (1862, Taf. 27, Fig. 10 u. 11) als Cy- clopteris Collombiana beschriebene und abgebildete Sphenopteridium erinnert. Das bekannteste Sphenopteridium des Culm, Sphen. dis- sectum (GÖPP.) SCHIMPER, ist durch breitere Fiedern letzter Ord- nung von der Gommerner Species verschieden (vergl. z. B. die Fig. 119 in meinem Lehrbuch, 1899, S. 131). Neue Folge. Heft 36. 5 Silur. [eR) [ep3 Vorkommen: Steinbruchshalden an den Plötzkyer Bergen links vom Wege von Pretzien nach Gommern (S. B.1! leg. M. Fig. 29, Sphenopteridium sp. — Plötzkyer Berge bei Gommern an der Elbe. — (A leg. M. Kocn, 1898; B und © leg. Drxcknass und Poronxiü, 10. April 1901. S. B.!!) Pens > NARBE ER > ! N je: | , eLT Fig. 30. Sphenopteridium sp. — Steinbruch südwestlich des Dorfes Danningkow bei Gommern im Elbgebiet (leg. Dexckmanx und Poroxt“, 11. April 1901. S. B.!!), KocH, A. DENCKMANN, A. MERTENS, MATzZ und H. PoTonIk). — Steinbruch südwestlich des Dorfes Danningkow südlich der Bahn Magdeburg- Kalbe (S. B.!! leg. A. DENCKMANN und H. PoronIk). Asterocalamites-ähnliche Reste. Fig. 51 und 33. Die Fig. 31 und 32 abgebildeten geringfügigen Reste machen sehr den Eindruck von ÖOberflächen-Sculpturen der Markhöhlungs- Steinkerne von Asterocalamites scrobiculatus und würden wohl kaum anders, d.h. ohne »?« so bestimmt werden, wenn diese Species sonst in den Gommerner Schichten sicher vorkäme und nicht überdies aus den S. 93 Anmerkung angegebenen Gründen die grösste Elbgebict bei Gommern westlich Magdeburg. 67 Vorsicht am Platze wäre, wonach es sehr zweifelhaft geworden ist, ob A. scrobiculatus überhaupt in zweifellosen Stücken aus Schichten in Europa bekannt geworden sind, die älter als Culm Fig. 31. Sehr ähnlich Asterocalamites. — Scuröper’scher Steinbruch unmittelbar südwestlich von Gommern (leg. A. Merrexs, VIII. 1900. S. B.!)). sind. An dem vorliegenden Fetzen, Fig. 31, ist sogar etwas wie eine Nodiallinie zu bemerken, und wir werden weiter hinten S. 93 sehen, dass auf die Konstatirung einer solchen sehr viel an- kommt, um nicht einer falschen Bestimmung zu unterliegen. Fig. 32. Calamitoider Fetzen von der Halde der Plötzkyer Berge bei Gommern im Elbgebiet. — (Leg. H. Poroxıs, 10. April 1901. S. B.!)) Vorkommen: SCHRÖDER’scher Steinbruch unmittelbar süd- westlich von Gommern (leg. A. MERTENS). — Steinbruchshalden an den Plötzkyer Bergen links vom Wege von Pretzien nach Gommern (leg. H. PoroxiE). Aspidiopsis. Fig. 33. Der Fig. 33 abgebildete Rest ist der Abdruck eines ziemlich dick-kohlig erhaltenen Rindentheiles, der durchaus die Aspidiopsis- Sculptur aufweist. Wahrscheinlich haben wir es demnach in unserem Abdruck mit der Sculptur der Holzoberfläche eines Stammes zu thun. Danach müsste unter der kohligen Rinde der Abdruck der Aussenfläche des Stammes mit seinen Narben zum Vorschein 5% 68 Silur. kommen. Die partielle Wegnahme ergab aber einen unbestimmbar schlecht erhaltenen Abdruck der anderen Rinden-Seite, sodass nicht angegeben werden kann, zu welcher Gattung der Liepi- dophyten — offenbar handelt es sich bei dem Vorkommen von Fig. 33. Aspidiopsis. k — kohlige Rinde. — Gommerner Elbgebiet: Steinbruch süd- westlich des Dorfes Danningkow. — (Leg. H. Poroxıt, 11. April 1901. S. B.!). Stigmaria, vergl. Seite 69, um den Rest eines solchen — das Rinden-Stück gehört. Die weite Entfernung der Aspidiopsis- Spindel-Wülste, beziehungsweise auf unserem Abdruck der spindel- förmigen Vertiefungen und die Kleinheit derselben in Verbindung mit der Thatsache, dass der Aspidiopsis-Erhaltungs-Zustand bei Bothrodendraceen bekannt ist (vergl. z. B. mein Lehrbuch, 1899, S. 243), lässt die Möglichkeit offen, dass unser Rest zu einer Species dieser Familie gehören könnte. Vorkommen: Steinbruch südwestlich des Da Danningkow, südlich der Bahn Magdeburg - Kalbe (leg. A. DENCKMANN und H. PoronIk). Devon. — Kellerwald. 69 Stigmaria. Einzelne (allochthone) Stigmaria - Narben und Gewebefetzen von St. ficoides, die sich häufiger fanden, vermögen irgend einen Ausschlag für die Hoerizontirung ebenfalls nicht abzugeben. Es ergiebt sich aber aus dem Vorkommen von Stigmaria, dass die Gommerner Florula Lepidophyten birgt. Fundorte an allen vorher angegebenen Punkten des Gom- merner Reviers! Devon. Aus der Devon-Formation und zwar dem Unter-Devon liegen mir aus unseren Gebieten Reste aus dem Kellerwalde und dem Harz vor. Kellerwald. Die Fig. 34 abgebildeten Reste von ‚Stengel-Abdrücken, die zusammen mit Meeresthieren auftreten, können kaum für andere als solche von Bothrodendraceen angesehen werden; ob es sich um die Gattung Bothrodendron handelt, oder ob dieselben vorläufig Fig. 34. a —= Bothrodendraceen - Zweig - Reste, b — calamitoid - cordaitoider Fetzen. — Feinkörnige Einlagerung in unterdevonischer kalkiger Grauwacke am Erbsloch bei Densberg. — (Leg. Dincknans, 1896. 8. B.!!) 70 Devon, wie die vorn S. 32 ff. beschriebenen Reste aus dem Siluı des Harzes bei Oyclostigma unterzubringen sind, ist freilich bei der schlechten Erhaltung nicht auszumachen. Ein Vergleich der Fig. 34a mit den Fig. 14, 15 und 25, welche die Harzer Reste veranschaulichen, wird schnell die Berechtigung erweisen, die Kellerwald-Reste ver- muthungsweise für Bothrodendraceen zu halten. Die sehr kleinen Blattnarben auf der sonst »leiodermen« Stengel-Öberfläche sind ja Charakteristica für die Bothrodendraceen-Natur. Vorkommen: Kieselgallen-Einlagerungen in der hercynisch- unterdevonischen kalkiıgen Grauwacke des Erbsloches bei Densberg (leg. A. DENcKMANN, 1896. S. B.!!). Harz. Aus dem Spiriferen-Sandstein (Kahleberg - Sandstein) des Harzes hat schon ROEMER Pflanzen-Reste angegeben. In der fol- senden Liste gebe ich eine Uebersicht derselben. | | | Kritische Artnamen | Fundorte | | | Bemerkungen Asterophyllites Roemeri Helle, dichte Sandsteine Nach einem mir vorlie- Görr. in Rorn., 1843, des Steinbruchs oben genden Rest (S. Bm. C.) S.1 und Görr., 1852, am Rammelsberg bei eine Annularia. S. 134. ' Goslar (also Kahleberg- ' Sandstein: OberesUnter- Devon). Fucus Nessigii Rosmer, Untere, dunklere Schicht Ein zweifelhafter Rest, der 1843, S. 1, Taf. I, Fig.2. des Grauwacken-Sand- eventuell ein solcher steins oben am Ram- einer Alge sein könnte. melsberg (also Kahle- berg-Sandstein). Sphaerococcites antiguus | Feinkörniger Sandstein der Zugehörigkeit ganz zweifel- Rorner, 1850, S. 44,| älteren Grauwacke im | haft. Von ähnlichen, an Tat. VIT,ehig.]. unteren Gosethal bei] anderen Orten beschrie- Goslar(Kahleberg-Sand- | benen Resten sei auf die- stein). jenigen aufmerksam ge- macht, die Narsorsr als Psilophyton-ähnliche Reste (1894, Taf. I, na- mentlich Fig. 1) aus dem Devon Spitzbergens be- kannt giebt, Devon. — Harz. | Wie man sieht, ist vor der Hand mit den pflanzlichen Devon- Resten des Harzes nichts anzufangen. Auch Material mit fossilem Häcksel von den Fundpunkten Kahleberg-Sandstein vom Kahle- berge beim Auerhahn und des Kammelsberges bei Goslar, das ich dem Mineralien - Händler Herrn ARMBSTER in Goslar verdanke, Fig. 35. Annularia sp. (= Asterophyllites Roemeri Görr.). — Kahleberg-Sandstein (Devon) bei Goslar. — (8. Bm. C.!) ergab leider nichts Bestimmbares. Unter den Stücken vom Rammelsberge war eines mit einem Rest, der dem » Fucus Nessigii« gleicht. Die so bezeichneten Reste sind nach Herrn BEUSHAUSEN im Kahlebergsandstein überhaupt nicht selten; ich selbst konnte mich auch davon überzeugen. Die als Asterophyllites Roemeri beschriebenen Reste, von denen Fig. 35 eine Anschauung giebt, ähneln am meisten den unter den Namen Annularia ramosa bis radiata bekannten Resten des productiven Carbon. Culm. Culm. Oberharzer und Magdeburger Culm-Gebiet. Die Horizonte des Culm haben geliefert und zwar die 3. Culm-Grauwacke viele, der 2. Posidonienschiefer und der 1. Kieselschiefer nur spärliche Pflanzenreste. Die ın der Literatur aus den Culm-Schichten des Harzes und des Magdeburgischen von den Autoren angegebenen »Arten« sind in alphabetischer Ordnung die folgenden; ich füge gleich wieder kurze kritische Bemerkungen, beziehentlich meine Bestimmungen hinzu, über die dann in der darauffolgenden systematischen Vor- führung der Reste das Nöthige gesagt ist. Artnamen bei den früheren Autoren. Fundorte Kritische Bemerkungen Anarthrocanna approxi- mata (Görr. in Roem., 1850, S. 45 und Görr., 1852, S. 129. | Aspidiaria attenuata Gövr. | in Rorm., 1893, S. 2. Bornia serobieulata u. tran- sitionis der Autoren. Calamites cannaeformis von Scutorm. bei Roruer, 1843, S. 2. | Calamites dilatatus Görp., 1851, S. 190 und 1852, 8. 119. | Calamites distans Srern- | BERG? und ©. distans® Görr. bei Rosm., 1848, S.2 und 1850, S. 44. Posidonienschiefer bei Lau- tenthal. Grauwacke des Olausthaler Pochthales. Häufig im Culm des Har- zes und des Magdebur- gischen. Grauwacke des Pochthales bei Clausthal. Buntenbock im Harz. Grauwacke bei Clausthal und Posidonienschiefer des Harzes. — Asterocalamites scrobi- culatus!") = Lepidodendron tyloden- droides? im Knorria- und Bergeria - Erhaltungszu- stand. — Asterocalamites scrobi- eulatus. — Asterocalamites scrobi- culatus mit kurzen In- ternodien und Malen auf den Nodiallinien. 'Fetzchen von Calamites, ' vielleicht auch von Aste- rocalamites oder Spheno- phyllum. — Asterocalamites? (8. Bm. ©.) I) Die meisten der in dieser Liste aufgeführten Reste, die sich zum grössten Theil in der $. Bm. C. befinden, habe ich in Händen gehabt, auch wo kein ! diese Thatsache im Einzelnen hervorhebt. Oberharzer und Magdeburger Culm-Gebiet. 73 Artnamen bei den früheren Autoren Calamites Goepperti Rorn., 1850, $. 45. Calamites ? planicostaRoemn., 1850, S. 44. Calamites remotissimus Anx- DrAE, 1851 (non Gorpr. | 1847, S. 68 und 1852, S. 116). Calamites Roemeri Göre. in Rozn., 1850, S. 45 und Göpr., 1852, S. 118: Calamites transitionis der Autoren. Calamites tuberculatus Ax- DRAE, 1851 und wohl auch Görr., 1852, 8. 128. Chondrites tenellus Roım., 1866, S. 32. »Folium?« Rom. , S. 46. 1850, Fueus tenellus Roen., 1843, Sl. Knorria cylindrica Roen., 1850, 8. 47. Knorria fusiformis Rorn., 1850, 8. 47. Knorria imbricata StERNB., 1825, 8. XXXVII. Knorria Jugleri 1843, S. 2. Roem., | | Fundorte Jüngere Grauwacke auf dem Rosenhöfer Gang- zuge bei Clausthal. Posidonienschiefer bei Lau- tenthal. Culm von Magdeburg. Jüngere Grauwacke im Innerstethal und bei Grund im Harz. Häufig im Culm des Harzes und des Magdeburgi- schen. Häufig im Culm des Harzes und des Magdeburgi- schen. Posidonienschiefer des In- nerstethales und P. bei Lautenthal. Posidonienschiefer ober- halb Schulenberg. Jüngere Grauwacke_ bei Grund. Jüngere Grauwacke Clausthal. bei Grauwacke burg. von Magde- In der Grube Dorothea bei Clausthal. Kritische Bemerkungen — Calamites vom Typus des ©. Suckowr. Ganz zweifelhafter Rest (Hautgewebe?). — langinternodische,dünne Asterocalamites scrobieu- latus-Steinkerne. Nach der Figur Ror- mer’s Calamites vom Typus Suckowi bis acutı- costatus, nach dem Ori- ginal (?) (8. Bm. C.!) Asterocalamites scrobicu- latus. — Asterocalamites -scrobi- culatus. — Asterocalamites scrobi- culatus mit kurzen Inter- nodien und Malen auf den Nodiallinien. Synonym zu Fucus te- nellus. Ganz unklare Reste. Der eine (!) sieht aus wie ein schlechter Cordaites- Blatt - Fetzen, deran- dere (!) wieein Stück eines sogen. Sigillaria-Blattes. Kann sehr wohl eine Alge sein! Kleines Bergeria- und Knorria-Stück. — Lepidodendron tyloden- droides im Bergeria- Knorria-Zustand. Lepidodendron tyloden- droides im Knorria-Zu- stand. Lepidodendron tyloden- droides? im Bergeria- Knorria-Zustand, 74 Culm. Artnamen bei den früheren Autoren Knorria polyphylla Rorn., 1843, 8.2. Lepidodendron _fusiforme (Rozm.)Por., 1899,8.370, non Unger. Lepidodendron hexagonum Görr. in Rorm., 1843, Sb Lepidodendron limaeforme | Rozn., 1860, S. 10. | Lepidodendron Veltheimia- num Srerne.,1825,S.XIL, Lep. Veltheimüi ].c., 8.43. Megaphytum gracile Rosn., 1860, 8. 9. | Megaphytum Kuhianum Görr. bei Rorm., 1860, SE Sagenaria altenuata Görr., 1552, S. 188. Sagenaria caudata Prusu bei, Rorn., 1860, S. 9. Sagenaria conceinna Rorm., 1860, 8. 10. Sagenaria _ geniculata Rorm., 1850, S. 46. Sagenaria Roemeriana Görr., 1851, S. 195 und 1862, S. 184. | 1. Sagenaria Veltheimiana | (STERNB.) Prest in Sterne. II, 1833— 1838, | S. 180 und 2. S. Velt- | heimiana Görr. beiRorm., 1850, S.46 und 1860, 8.10. | Sagenaria Veltheimiana Görr. non Presı in Göpr., 1859, S. 516, | Tat. #1, Bie. 2. Kritische Fundorte | Bemerkungen | Grauwacke bei Voigtslust — Lepidodendron tyloden- unweit Clausthal. | droides? im Knorria- | Zustand. — Lepidodendron tyloden- droides (Sterxe.) Por. Culmgrauwacke des Ober- harzes und des Magde- burgischen. Lautenthal in der Grau- | Ein Lepidodendron oder wacke. Lepidophlovos. Culmgrauwacke bei Olaus- | Subepidermaler Erhal- thal. ı tungs-Zustand von Le- pidophloios oder Lepi- dodendron! Grauwacke von Magde- —= Lepidodendron Velthe:- burg. ma: Grauwacke des Trogthales Megaphyton simplex Görr.! bei Lautenthal. Culmgrauwacke nerstethal. Kuhlanum im In- | Megaphyton Görr. siehe Aspidiaria attenuata. Grauwacke des Pochthales bei Clausthal. | Grauwacke des Pochthales bei Claustnal. Wohl eine Aspidiaria eines Lepidodendron. — LepidodendronVolkman- nianum! Posidonienschiefer beiLau- — kleinpolstriges Stück tenthal. von Lepidodendron Velt- heimü? Jüngere Grauwacke bei | — LepidodendronVolkman- Grund. nianum. l. Culmgrauwacke bei | Wohl 1. Aspidiaria- und 5) 2. Grund und 2. Posido- nienschiefer bei Lauten- subepidermaler Zu- stand von Lepidodendron thal. Veltheimüt. Jüngste Grauwacke des = Lepidodendron tyloden- Harzes. droides. Öberharzer und Magdeburger Culm-Gebiet. 7 Se | Artnamen . | Kritisch bei den Fundorte I früheren Autoren Demerkunzen: Sagenaria Volkmanniana Jüngere Grauwacke bei je LepidodendronVolkman- Prest bei Rorm., 1850, Grund. \ nianum. S. 46. | | Sigillaria culmiana Rosn., | Thonschieferige Zwischen- | Dergeria eines Lepidoden- 1860, S. 10. | lagen der Grauwacke dron. Nach Wrıss, 1889 des Trogthaler Stein- == unbestimmbares ZLe- bruchs unterhalb Lau- pidodendron. Wohl L. tenthal. Veltheimüi ! (Sigillaria Sternbergii | Nicht wie Münster ver- Münsr., 1839, 8. 47. muthete aus dem Culm Pfleuromoia. Sternbergii.) von Magdeburg, sondern aus dem oberen Bunt- sandstein (wohl von Bernburg), vergl. Ber- xıcH, 1850, S. 174— 175. Sieht man die Namen der bisherigen Autoren in der linken Spalte durch, so erscheint die Flora unseres Culm durch die Zahl dieser Namen ziemlich ergiebig; eine kritische Betrachtung der Ob- jecte reducirt die Zahl der Arten jedoch ganz wesentlich, wie die Durchsicht der rechten Spalte bemerkbar macht. Wir gehen nun diese Objecte in systematischer Folge im Einzelnen durch, soweit sie mir in den Original-Stücken vorgelegen haben oder die Abbildungen in der Literatur zu einer Aeusserung über dieselben genügen. Es kommen zwar — wie wir sehen werden — durch das Studium der seither gemachten Aufsammlungen, an denen auch ich mich betheiligen konnte, einige früher aus dem Culm des Harzes und des Magdeburgischen noch nicht bekannt gewesene Reste hinzu, doch wird auch jetzt nach eifriger Bemühung alles Vorhandene zu berücksichtigen, die Zahl der oben in der linken Spalte angegebenen vermeintlichen »Arten« bei Weitem nicht erreicht. Filiees. Von Farn sind unter den Häcksel-Brocken zuweilen Andeu- tungen von spreitigen Theilen vorhanden, jedoch kommen zahlreiche stengelförmige, zuweilen auch noch verzweigte und dann oft ge- gabelte Organ-Theile vor, die für Farn-Spindel-Reste angesehen 76 Gulm. werden müssen. Der näheren Beschreibung werth sind jedoch nur Stamm-Stücke von Megaphyton. Megaphyton ARTIS. Es ist charakteristisch, dass die in den Gebieten nicht seltenen Megaphyton-Exemplare durchweg so ramponirt sind, dass kein einziges Stück die Form und Sculptur der Blattnarben mehr zur. Anschauung bringt. Ueberall haben wir es mit subepidermalen Erhaltungs-Zuständen zu thun. Bei dem bedeutenden Unterschied der den Blattnarben entsprechenden Male!) der Reste handelt es sich zweifellos um mindestens 2 Arten, denen dieselben angehören. Megaphyton simplex. Megaphyton simplex Görr., 1859, $. 528, Taf. 44, Fig. 1. Megaphytum gracile Rorn., 1860, S. 9, Taf. III, Fig. 1 und 2. Fig. 36 und 37. Nach den von GÖPPERT ]. c. und ROEMER |]. c. gebotenen Figuren im Vergleich zu den unserigen kann man M. sömplex und !) Ich werde im Text streng zwischen »Malen« und »Narben« unterscheiden. Eine Narbe ist anatomisch eine umschriebene Stelle auf der epidermalen Aussenfläche eines Organs, welche angiebt, wo ein abgefallenes Organ, ge- wöhnlich ein Wedel oder Blatt, gesessen hat, während ein Mal jede sich von der Umgebung abhebende Marke auf irgend einer Fläche — also auch z. B. einem Calamiten - Steinkern — ist. »Mal« ist also der weitere Begriff, unter welchen auch der Begriff der »Narbe« fällt; jedoch soll der letztere stets nur da Verwendung finden, wo ein Zweifel an der Narben-Natur des Males nicht vorhanden ist. Wo daher, wie oben, von einem »Blatt«- Mal die Rede ist, er- giebt sich ohne Weiteres, dass es sich um ein unter der Epidermis oder dem Hautgewebe befindliches Mal handelt, das der an dem Rest nicht mehr vor- handenen, darüber gelegenen Blatt-Narbe entspricht. In demselben Sinne sind auch die Änorria- Wülste u.s. w. Blatt-Male, aber natürlich keine Blatt- Narben. Durch exactes Festhalten an dieser Definition erleichtert sich die Beschreibung und das Verständniss der Fossilien nicht unbedeutend. Die gedanken- lose Anwendung des anatomisch ganz klaren Begriffes Narbe auf alle Male, die mit echten Narben nur eine äussere, oft nur recht entfernte Aehnlichkeit haben, macht den offenbaren Werth des letztgenannten Begriffes bei der Beschreibung von Pflanzenfossilien illusorisch. Spricht man z. B. bei Calamariaceen - Resten von Ast-»Narben«, so sollten stets die Ast- Abgänge auf der epidermalen Aussenfläche, spricht man hingegen von Ast-»Malen«, so sollten die Ast- Abgangsstellen, wie sie auf den Steinkernen der Calamariaceen {den Calamiten im engeren Sinne) auftreten, gemeint sein. Öberharzer und Magdeburger Gulm-Gebiet Fig. 36. Megaphyton simplex Görr. A Fläche mit 2 Malen, B dasselbe Stück um 180 Grad gedreht mit nur einem Mal auf der nunmehr vorderen, anderen Fläche. C ein einzelnes Mal etwas vergrössert. — Wildemann im Harz (S. B.!, ded. E.Haxgorr!) Fig. 37. Megaphyton simplev Görr., von beiden Seiten gesehen. — Lautenthal im Harz. (Original zu Roeurer, 1860, Taf. III, Fig. 1. S. Bm. C.!). 0 Culm. M. gracile nicht wohl specifisch von einander trennen. Die Blatt- Male sind sehr langgezogen, man kann sie als sehr lang-gestreckte Knorria-Wülste beschreiben, die sehr bald in 2 Gabeltheile aus- einander gehen, die dicht aneinanderliegend verbleiben. Die Gabel- theile sind (Fig. 36C) oft an ihrem Gipfel wie Knorria-W ülste verbrochen. Auf der nicht mehr vorhandenen epidermalen Ober- fläche wird die Blattnarbe über dem Gipfel der beschriebenen, langgestreckten, knorrioiden Wülste gesessen haben. ROEMER bildet l. c. auf der sonst glatten Oberfläche zwischen den Malen rund- liche, zuweilen stigmarioide, kleine Male ab, die vielleicht die Abgangsstellen von Luftwurzeln andeuten. Stücke ohne Blatt- Male mit den stigmarioiden Malen könnten mit Bothrodendron verwechselt werden, ebenso wıe wirkliche Bothrodendron - Stücke irrthümlich wegen dieser stigmarioiden Narben an ROEMER’s Rest specifisch zu diesem gestellt werden könnten. Von den Originalen des Letzteren hat mir das 1860, Taf. III, Fig. 1, abgebildete vor- gelegen (S. Bm. C.!); ich bilde es Fig. 37 nochmals ab, obwohl es nicht so gut erhalten ist wie Stücke, welche die Vorlagen zu meinen Fig. 36 A—Ü abgegeben haben, und zwar um zu zeigen, dass die Male ausserhalb der Blattmale auf der sonst mehr glatten Oberfläche nichts für ihre sichere Deutung ergeben. Vorkommen: Harz: Culmgrauwacke bei Wildemann (!), des Trogthales bei Lautenthal (Original RoEMER’s!) und Stein- bruch am Eichelberge bei Grund (S. Z.N). (Nach Lupwig, 1869, S. 123, Taf. XXI, Fig. 3 und 3a, auch im Sandstein von Kombach bei Biedenkopf und nach GÖPPERT’s Figur in der Culmgrauwacke von Steinkunzendorf südwestl. von Reichenbach in Schlesien.) ; Megaphyton Kuhianum. Megaphyton Kuhianum Görr., 1847, insbesondere 1852, S. 190, Taf. XXVI, Fig. 1 und 2. Fig. 33—45. Inwieweit die Reste, die vorläufig als M. Kuhianum zusammen- zufassen sind, auch specifisch wirklich zusammengehören, oder mehrere Arten bergen, ist zur Zeit nicht festzustellen. Die — Oberharzer und Magdeburger Culm-Gebiet, 79 wie die bei unseren Figuren angegebenen Grössen - Verhältnisse ergeben — oft beträchtlichen Maasse der Stamm-Steinkerne, lassen auf grössere Farn-Bäume schliessen. Die subepidermalen Male unserer Steinkerne sind wie bei der vorigen Art ebenfalls knorrioid, aber sehr viel breiter, flach und im Vergleich zu ihrer Breite sehr viel kürzer als bei der vorigen Art. Die knorrioiden Wülste zerfallen oben ebenfalls wie eine Gabel ın 2 stumpfe Theile, die oft mehr oder minder weit — ganz wie Knorria- Wülste — ver- brochen sind. Auch der Farnstamm-Rest Knorripteris Mariana (mein Lehrb. 1897, S. 68) aus dem Muschelkalk besitzt in 2 stumpfe Lappen getheilte Wülste. Eine Sculptur zwischen den Malen ist entweder nicht vor- handen oder die Steinkerne zeigen längsverlaufende, strichförmige Rinnen, die durch ihren bogigen Verlauf die Oberfläche in mehr oder minder rhombisch-spindelförmige Felder zerlegen. An einigen Exemplaren (S. B.2!, Fig. 45 und Provinzial-Museum zu Han- nover!) des Magdeburger Culm sind lange, breite Rinnen auf den Flächen zwischen den beiden Blatt-Mal-Zeilen vorhanden, die viel- leicht einer ursprünglichen Wurzel-Bekleidung den Ursprung ver- danken. Der von RoEMER, 1860, S. 9, Taf. III, Fig. 3, beschriebene und abgebildete Rest aus dem »Innerstethal unterhalb Lautenthal« im Oberharz ist ebenfalls zu M. Kuhianum zu stellen. Kleine, kreisförmige Gruben zwischen den Blatt-Mal-Zeilen sind so wenig charakteristisch, dass sie keine Beachtung verdienen, sie müssten denn früher deutlicher gewesen sein und würden am besten als die Male von Luftwurzeln anzusehen sein. Die »quer-oblongen, flachen Vertiefungen« ROEMER’s sind ebenfalls keineswegs so aus- geprägt, wie an der Zeichnung des Letzteren. Auf der gezeichneten Seite kann ich überhaupt nur eine solche Vertiefung bei a unserer Fig. 44 sehen, nicht viere und allenfalls noch die Andeutung einer zweiten bei b. Mit der Pflanze selbst haben diese Vertiefungen vielleicht gar nichts zu thun, sondern sind zufällige Eindrücke. Bei der Auffälligkeit von RoEMER’s Figur ist es gut, das Ori- ginal noch einmal abzubilden, was ich durch Fig. 44 thue. Die punktförmigen Male am unteren Theil der knorrioiden fig. 38. Von beiden Seiten aus vanım. ıh Ll yton K leyaph 1 J SE (Coll. Werner, gesehen. — Magdeburg. Heft 36. Neue Folge. 23 x Ri N x R B Fig. 59. Megaphıyton Kuhianum Görr. — Stein- bruch im Innerstethal (oberhalb Silber- hütte) bei Clausthal -Zellerfeld (8. Z.). Fig. 40. Megaphyton Kuhianum in '/s der nat. Grösse. — Neustädter Hafen bei Mag- deburg. (S. M.! rannte nun ae Fig. 42. Fig. 41. Megaphyton Kuhlanum in der natürl. 13 Grösse. — Hafen von Magdeburg- 1), :) ° (S.M Neustadt. Fig. 42. hyton Kuhianum in !z der natürl. Grösse. — Hundisburg bei Neuhaldens- ap Meg (SB!) leben. 6* Culm. 84 Fig. 44. Fig. 43. Ueber ie Stellen a u. b vergl. im Text S. 79. Kuhianum Görr. yton Megaph d = Wilde vamum, gaphyton an Kuh ann (Adlersber ( m / 2 ). — (Sammlung MBSTER!) o te} Lautenthal im Harz (S. Bm. ©.! .Ar © Original Rormer’s.) es SET In der S. B.?!) — (Coll, Ewaın. burg. 15 Megaphyton Kuhranum, — Hund 36 Culm. Male und seitwärts derselben an dem Fig. 38 abgebildeten Exem- plar der Sammlung WERDER dürften Luftwurzel-Male sein. Vorkommen: Harz: Westfuss des Eichelberges, 500 ” süd- lich Grund (S. Göttingen!). Steinbruch am Schwarzen Wald, südlich Wildemann (!). Steinbruch im Innerstethal (oberhalb der Silberhütte) bei Clausthal (S. Z.!). Lautenthal (!). Magdeburg: Hafen bei M.-Neustadt (S. M.!). Hundisburg (S. B.1N. (Nach GÖöPPERT bei Dirschel bei Katscher in Oberschlesien.) Protocalamarlaceen. Asterocalamites serobieulatus. Asterocalamites scrobiculatus (SCHLOTHEIM) ZEILLER. Bornia scrobiculata und transitionis der Autoren. Calamites transitionis der Autoren. ?»Calamites distans Stersee.? und (. distans? Görr.« bei Rorn., 1843, S. 2, Taf. I Fig. 5, 6 und 1850, S. 44, Taf. VII, Fig. 2. Calamites cannaeformis v. SchLoru. bei Rormer, 1843, S. 2. Anarthrocanna approximata Görr. in Rormer, 1850, 8.45 und Görr., 1852, S:3129. ? Calamites dilatatus Görr., 1851, S. 190. Calamites remotissimus Anprae, 1851 (non Görr., 1847, S. 68 und 1852, S. 116). » tuberculatus Axpraz, 1851 und wohl auch Görr., 1852, S. 128. Fig. 4651. Von dieser Art liegen mir eine grosse Zahl Steinkerne der Markhöhlung des Stengels vor. Es ergiebt sich aus einer ver- gleichenden Betrachtung derselben, dass die oben in der Syno- nymen-Liste eingezogenen »Arten« der früheren Autoren nicht aufrecht zu erhalten sind. Das einzige sichere Merkmal der Asterocalamites scrobiculatus - Steinkerne sind die geradlinig durch die Nodiallinien durchgehenden Längsriefen, deren Entfernung von einander sehr wechselt. Nur gelegentlich kommen an den Nodiallinien alternirende Längsriefen vor, wodurch partiell die Seulptur der Calamariaceen (im engeren Sinne) erreicht wird. Diese Thatsache ist aber geeignet, zur Vorsicht zu mahnen bei der Bestimmung von Resten, die ganz zu diesem Typus gehören, weil wir nicht wissen können, ob nicht gewisse Theile der Proto- calamariaceen-Stengel-Organe normalden Equisetum-Calamariaceen- ÖOberharzer und Magdeburger Culm Gebiet. 87 B Fig. 46. Asterocalamites scrobieulatus. — A = 1/3 der natürl. Grösse, B das mit der Klammer bezeichnete Stück von A in !ı. — Magdeburg 1881. (Provinzial- Museum Hannover!), Oulm. 88 Dass gewisse derjenigen Stücke, die Leitbündel-Verlauf besitzen. wir heute noch zu den echten Calamariaceen zu stellen genöthigt Fig. 47. Asterocalamites scrobiculatus mit Spross- Fig. 48. Malen auf den Nodial-Linien. Magdeburg (S. M.)). 'Fig. 48. Asterocalamites scrobiculatus. — Stein bruch bei Zellerfeld (8. Z.)). Öberharzer und Magdeburger Culm-Gebiet. 6) sind, wie den von ROEMER Calamites Goepperti genannten Rest; einmal als Protocalamariaceen sich ergeben werden, ist also keines- wegs ausgeschlossen. Die Nodiallinien sind als solche meist deutlich, zuweilen jedoch nur durch eine quere Punktreihe, die sich aus localen Anschwel- lungen oder Zusammenziehungen der Längsriefen zusammensetzt, vorhanden. Der letzterwähnte Fall ist namentlich an beträchtlich Fig. 49. Asterocalamites scrobiculatus. — Kleiner Theil eines Steinkernes aus dem Trog- thaler Steinbruch bei Lautenthal, um die sehr breiten Rippen zu veranschau- lichen (S. Bk. ©.)). dicken Steinkernen zu constatiren, welche Stammtheilen entstammen, in denen die Diaphragmen der Markhöhlungen offenbar ganz ver- schwunden waren und so keine Querriefen hinterlassen konnten. Ein grosser Rest (von Hundisburg) — von 45,5 ® Länge, 16,5 ® und 10,5 °® Durchmesser — befindet sich in der S.M.!, ein 90 Culm. anderer, etwa ebenso grosser Steinkern (vom Trogthaler Stein- bruch bei Lautenthal) in der S. Bk. C.!; der letztere besitzt eine ‚Länge von 48°” Länge und bei ebenfalls cylindrischer Erhaltung einen Durchmesser von 15,5 °” an dem einen und 10°” an dem anderen Ende. Die Riefen dieses mächtigen Stückes besitzen Fig. 50. Asterocalamites scrobiculatus. Rechts oben noch mit einem Stückchen kohliger Rinde; die kleine Figur rechts stellt dieses Kohlen-Rinden-Stückchen von Innen gesehen dar. — Hafen von Magdeburg-Neustadt (S. M.)). einen Zwischenraum, also eine »Rippen«-Breite von nicht weniger als durchschnittlich 5”%; die Breite steigert sich aber sogar bis 7 und 8"®. Nur ganz gelegentlich laufen hier einmal an den nur als Punkte der Längsriefen angedeuteten Nodiallinien 2 Riefen 91 Öberharzer und Magdeburger Culm-Gebict. IN RS REN N Rn v Fig. 51. Asterocalamites scrobiculatus, rechts und links von dem Steinkern mit Abdruck des Holzkörpers. — Hafen von Magdeburg-Neustadt (S. M,!). 92 Culm. zusammen. Ein weiterer Rest von nicht weniger als 1,43" Länge — leider unbekannten Fundortes, aber wohl ebenfalls aus dem Oberharzer Culm — befindet sich in derselben Samm- lung (!); er ist ganz cylindrisch und besitzt einen Durchmesser von 8—9,5 ®; es wurden über 40 Nodiallinien gezählt, jede Linie mit ca. 7—8 Spross-Malen. Rechnet man bei solchen mächtigen Stücken den nicht mehr vorhandenen Holzkörper und die Rinde hinzu, so dürfte derselbe im Leben kaum unter 35 oder mehr Centimeter Durchmesser an- zunehmen sein. Wie mächtig der Holzkörper von Asterocalamites war, wissen wir aus Schliffen und auch unsere Fig. 51, welche rechts und links von der Markhöhlung noch einen grossen Theil des Holzkörpers im Abdruck zur Anschauung bringt, giebt dies- bezüglich einen Anhalt. Zuweilen sind Holz und Rinde noch als im Volumen stark reducirte kohlige Bedeckung der Steinkerne er- halten, so bei dem in Fig. 50 abgebildeten Stück. Wir sehen hier» dass die epidermale Aussenfläche glatt war und auch kaum die Nodiallinien hervortreten liess. Rechts neben der Figur wurde das kohlige Deckstück, von Innen gesehen, abgebildet. Die Inter- nodien der Steinkerne sind kürzer als breit (zuweilen bis fünfmal kürzer als breit) und allermeist mit Spross-Malen auf den Nodial- linien versehen, Fig. 46 und 47 oder länger als breit (zuweilen über viermal länger als breit) und dann gewöhnlich ohne Spross-Male, Fig. 50, 51. Ob diese Sprosse Laub-Sprosse oder (dann stamm- bürtige) Blüthen waren, muss dahingestellt bleiben. Die allgemeine Erscheinung, dass Blüthen in kurzinternodischen Regionen aufzu- treten pflegen (vergl. mein Lehrb. S. 252), macht die Annahme, dass es sich in den in Rede stehenden Malen von Asterocalamites eher um solche von Blüthen oder Blüthenständen handeln könnte, nicht unannehmbar. Exemplare, die sowohl Internodien besitzen, die länger als breit sind, als auch solche, die kürzer als breit sind und dann letztere mit Spross-Malen, habe ich wiederholt gesehen, solche befinden sich in der S. B.! und der S. M. aus dem Magde- burger Culm (Hafenkanal). Seltener sind Stücke mit Internodien, die länger als breit sind und bei denen die Nodiallinien je ein Mal tragen, so ein Rest der S. B.! ebenfalls aus dem Magdeburger Öberharzer und Magdeburger Culm-Gebiet. 93 {9} Culm; sind die Internodien im Verhältniss zur Breite sehr niedrig, so pflegen sie eine grössere Zahl Spross-Male aufzuweisen, wie der schon erwähnte Rest von 1,43" Länge). D Nach Prüfung des geologischen Vorkommens von Asterocalamites scrobi- culatus bin ich zu der Ueberzeugung gelangt, dass diese Art erst seit dem Culm sicher bekanıt ist. Angegeben wird sie von J. W. Dawsox aus dem Mittel- und Oberdevon Nord-Amerikas in einer Flora, die sonst wenig silur - devonischen ‘Charakter trägt (vergl. mein Lehrbuch, S. 364), sondern wohl jüngeren Hori- zonten angehört. Die Schichten in Amerika mit diesen Resten bedürfen der nochmaligen Revision hinsichtlich ihres Alters. J. F. Wurrzaves sagt (Nature, London, 21. September 1899): ». . . our knowledge of the organie remains of the Devonian of Nowa Scotia is still in its infancey, and it would seem that the plantbearing beds near St. John, N. B., which have so long been regarded as Devonian, may possibly be Carboniferous«. — Aus Europa hat Sorus - Lausacn neuerdings den Asterocalamites scrobiceulatus aus älteren Schichten als Culm an- gegeben (1894/95, S. 68) und zwar (vergl. mein Lehrbuch, S. 365—366) von Bundenbach am Hunsrück, aus tieferen Unterdevon (Hunsrückschiefer). Graf Sorms hatte die Güte, mir seine Reste zu senden, ebenso Herr Prof. Bexick& diejenigen aus dem geognostischen-paläontologischen Institut der Universität zu Strassburg im Elsass und endlich besitzen auch die Sammlungen der Kg]. Preuss. Geolog. Landesanstalt und des Museums für Naturkunde zu Berlin einige Stücke Bundenbacher Schiefer mit dem fraglichen Object. So liegen mir im Ganzen jetzt etwa !'' Hundert Stücke vor, die alle übereinstimmend gegen. die Bestim- mung als Asterocalamites scrobiculatus sprechen. Es handelt sich um Öbjecte, Fig. 52, die allerdings längsgestreift sind wie die Internodial - Oberflächen der I 1 Fig. 52. Puella-ähnlicher Rest aus dem Hunsrück - Schiefer (tieferes Unterdevon) bei Bundenbach am Hunsrück in der Rheinprovinz. — Sammlung der Universität zu Strassburg im Elsass! Steinkerne von Asterocalamites, jedoch zeigen die Bundenbacher Reste weder Nodiallinien, noch sind die Entfernungen der längsverlaufenden Riefen auf den- selben »Nodialstücken« — und man müsste doch annehmen, dass die Riefen 94 Culm. Vorkommen: Fast in allen Sammlungen finden sich Stücke dieses häufigen Fossils. — Harz: z. B. Bauersberg bei Wiemanns- bucht bei Grund, Trogthaler Steinbruch im Innerstethal bei Lauten- thal, Wildemann, Zellerfeld und Clausthal (Rosenhöfer Steinbruch u. s. w.), Lerbach (Lerbacher Teich), Altenau, Schulenberg u. s. w.! Im Magdeburgischen: z. B.: Hundisburg, Olvenstedt, Ebendorf, Hafen bei Magdeburg-Neustadt! Galamites oder Asterocalamites. Wohin man Stücke wie Fig. 53 und 54 bringen soll, ist im ersten Augenblick zweifelhaft. Sie besitzen in der Regel Internodien, die wesentlich länger als breit sind und die Rippenbreite ist bedeutend geringer als an gleich dicken Resten von Asterocalamites scrobiculatus. Ob unsere zweifel- haften Reste trotzdem zu der genannten Species gehören, ist vorläufig nicht auszumachen. Gewisse Sprosse derselben könnten sehr wohl in ihrem Bau und in ihrer Tracht von den üblichen abweichen. Oft sieht man die Riefen wie bei Astero- calamites durch die Nodiallinien gerade hindurchlaufen, an anderen Stellen jedoch die Ausbildung von Stylocalamites. Reste, bei denen aller Reste je zu einem und demselben Internodium gehören — oben und unten die gleichen, wie das bei Asterocalamites der Fall ist. Vielmehr laufen die Riefen des Bundenbacher Fossils schwach oder ohne Weiteres augenfällig fächerig auseinander, was mir — wie gesagt — bei Asterocalamites niemals begegnet ist. Bei einem breitriefigen Stück von Bundenbach gingen 10 Riefen auf dieselbe Breite von 9 Riefen in 5°® senkrechter Entfernung davon, bei einem anderen Stück 7 Riefen wie 6 Riefen in 5,5 n Entfernung. Bei noch anderen Stücken wurden gemessen unten 16 Riefen in 1,5 °” Höhe davon 14 Riefen, oder 14 Riefen unten und oben in 3°® Entfernung 13 Riefen, bei einem schmalriefigen Stück 13 Riefen unten und in 2°” Höhe davon 12 Riefen u. s. w. Das fächerförmige Auseinandergehen ist also geradezu auffällig: man sieht, es handelt sich auf keinen Fall in diesen Devon - Resten um Asterocalamites. Da ich vermuthete, dass thierische Reste in Betracht kommen könnten, habe ich dieselben Herrn BeusuAusen vorgelegt, der mich auf die grosse Aehnlichkeit der geschilderten Sculptur mit derjenigen der Schalen von Puella elegantissima Brusn. aufmerksam machte, nur dass die als Pflanzen-Reste gedeuteten Stücke oft grössere Dimen- sionen aufweisen, als sie an den: Schalen der genannten Species bislang bekannt sind. arena ER nee an a = S S — RS S SS} =) =] ur oa 1) en DS Bo o ES Z SI Ss o oO Ss 8 br} Qu Hundisburg bei Neuhaldensleben (Epvarn Scaurzz leg. 8. B. I: Fig. 54. Asterocalamites oder Stylocalamites. Steinbruch ea en im Innerstethale oberhalb Silberhütte (8. Z.). Fig. 53. 96 Culm. wie in Fig. 56 jede Knotenlinie Ast-Male aufweist, erinnern an Eucalamites ramosus. Freilich sind die Reste meist nicht recht genügend erhalten und die Schmalrippigkeit erschwert ein zweifelloses Erkennen des Riefenverlaufes. Die in Rede stehenden Reste, die sich habituell sofort und auffallend von den typischen Resten des Asterocalamites scrobiculatus unterscheiden (man vergleiche nur unsere Abbildungen) können also zu Asterocalamites und zwar als besondere Art, oder zu A. scrobieulatus, oder aber endlich zu Stylocalamites oder Euca- lamites gehören. Vorkommen im Harz: Steinbruch bei Zellerfeld und im Innerstethal oberhalb Silberhütte (S. 2.1). Im Magdeburgischen: Hundisburg (S. BIN). Calamariaceen. Soweit die in den Nodiallinien alternirenden Längsriefen Auskunft geben (vergl. das oben S. 94-—96 Gesagte), kommen in dem Culm des Harzes echte Calamiten vor, wenn auch bei Weitem nicht so häufig wie Asterocalamites. Von den wenigen Resten, die eine nähere Bestimmung zulassen, sind die meisten zu Stylo- calamites zu stellen. Stylocalamites Weiss. Fig. 55. Der eine der hierher zu rechnenden Reste ist von ROEMER (1850, S. 45, Taf. VII, Fig. 8) als Calamites Goepperti (in der S. Bm. C.!), der andere von GÖPPERT (in ROEMER, 1850, S. 45, Taf. VII, Fig. 6) als ©. Roemeri bekannt gemacht worden. Die zickzackförmigen Nodiallinien sind zwar in den Zeichnungen RoEnmeER’s sehr deutlich, jedoch bieten die Stücke viel zu wenig, als dass sich auf Grund derselben mehr würde sagen lassen, als dass eben wahrscheinlich Stylocalamiten in unserem Oulm vorkommen und zwar nur »wahrscheinlich«, weil an dem mir vorliegenden Rest, Fig. 8 RoEMER’s, die Nodiallinien viel undeutlicher sind, als sie dieser Autor angiebt. Merkmale, welche die Steinkerne derart aus- zeichneten, dass eine Unterscheidung von solchen aus dem pro- Oberharzer und Magdeburger Culm- Gebiet 97 ductiven Carbon möglich wären, etwa von solchen von dem Typus des Cal. Suckowi (so der Ü. @oepperti), oder von solchen von dem Typus des Cal. acuticostatus (so der ©. Roemeri) sind nicht vor- handen. Ein zweifellos zu Stylocalamites zehöriges Exemplar ist das Fig. 55 abgebildete, das ein nach einer Basis zu verschmälertes Stück eines Markhöhlungssteinkernes darstellt, wie das von den den Rhizomen ansitzenden Sprossen bekannt ist. Das Stück lässt sich nur als Styl. Suckowi bestimmen. Stylocalamites Suckowi. — Culmgrauwacke bei Clausthal im Harz. (Sammlung Hannover.!) Vorkommen; Clausthal im Oberharz (Sammlung Han- nover!), siehe auch vorn S. 73 ın der Tabelle; einige andere Stylocalamites-Reste aus dem Culm des Oberharzes befinden sich in der S. Bm. C.(!), auch im Magdeburgischen scheinen Stylocalamites - Reste vorzukommen. Euealamites Werss. Fig. 56. In wieweit der Rest, Fig. 56, von den unter Siylocalamites erwähnten specifisch oder gar generisch abzutrennen ist, ist vorläufig nicht festzustellen. Es ist klar, dass die letzteren auch Neue Folge. Heft 36, U 98 Culm. eine Verzweigung besessen haben und so liegt es nahe, unseren Rest, der nur wegen der Ast-Male an den beiden vorhandenen Knotenlinien (bei a, b und ce) an den Typus von Hucalamites er- Fig. 56. Calamites (Eucalamites?). Bei a, b und ce Spross-Male. — Ebendorf bei Magdeburg (S. B.!!). innert, specifisch zu denjenigen vom Typus von Stylocalamites zu vechnen. Doch sind zu wenig Daten vorhanden, um hier eine sichere Entscheidung treffen zu können. Vorkommen: Ebendorf bei Magdeburg (S. B.1!). 8) ebiet. -G Oberharzer und Magdeburger Culm Galamophyllites Gr. Kury. Fig. 57 und 58. . Calamophyllites cf. 'matus. approrima ef. Claustlhal im Harz (Sammlung in Calamophnllites imatus. — approxima Lautentlial im Harz (S. Bm. C.)). Göttingen!). Te 100 Culm. mit der Fundortsangabe »Lautenthal«, der eine Anzahl feinriefiger Internodien besitzt und auf einer der Nodiallinien eine Reihe locker stehender Spross-Male; auf dem Etiquett ist das Exemplar als Calamites approwimatus bezeichnet und in der That könnte es zu dieser Art gehören. — Das Fig. 58 abgebildete Exemplar stammt aus der Göttinger Sammlung, der Fundpunkt ist »Olausthale. Auch aus dem Magdeburgischen und zwar von Hundisburg liegt mir ein Stück (coll. EwaLp in der S. B.?) von Calamophyllites approwimatus vor, es ist halb so breit und feinriefiger als das ab- gebildete Exemplar, Fig. 57. Lepidophytae. Stigmaria fieoides. Fig. 59. Schon S. 10 habe ich auf die Seltenheit grösserer Stiymaria- Reste in allochthonen Ablagerungen des Palaeozoicums hingewiesen Fig. 59. Stigmaria ficoides von Hundisburg. (Coll. Ewa» 8. B.2!). Oberharzer und Magdeburger Culm-Gebiet. 101 und den Grund für diese Thatsache angegeben. Iöpidermale Ge- webefetzen mit einzelnen Narben, also typisch allochthone Stig- maria-Reste sind jedoch bei einiger Aufmerksamkeit nicht selten zu finden: sowohl im Harz als auch in den Steinbrüchen des Magdeburgischen. So vollkommene Stücke wie das Exemplar von Hundisburg, von dem unsere Fig. 59 sogar nur einen Theil zur Anschauung bringt, sind mir aus dem Culm sonst nicht wieder begegnet. Der in Rede stehende Stigmaria-Hauptkörper-Steinkern ist partiell derartig aufgebrochen, dass der Steinkern des Mark- körpers mit seiner Aspidiopsis - Oberflächen - Sculptur in einer beträchtlichen Länge zum Vorschein kommt. Dieser Markstein- kern wurde in der Figur vollständig zur Darstellung gebracht. Vorkommen: Harz und im Magdeburgischen: Die Angabe besonderer Fundpunkte lohnt sich aus dem oben ange- gebenen Grunde nicht. Lepidodendraceen. Die zahlreichen, meist als Bergerien und Knorrien erhaltenen l,epidophyten-Reste, Fig. 60—67, dürften alle zu Lepidodendraceen gehören; zweifellose Sigillariaceen-Reste sind nicht vorhanden, eben- sowenig Bothrodendraceen-Reste, während abgesehen von den in unserer Liste genannten Lepidodendraceen-Resten in subepidermalen Erhaltungs - Zuständen auch einige gut erhaltene Stücke, welche die Lepidodendron - Stamm - Aussenflächen wiedergeben, vorliegen. Ausserdem ist auch die ihr nächstverwandte Gattung Lepidophloios vorhanden, und zwar nicht nur im Halonia-Zustand, sondern auch in einem die Blattfüsse genügend deutlich aufweisenden Stücke mit epidermaler Sculptur. Soweit die Bergerien und Knorrien die charakteristischen Anschwellungen nicht zeigen, die bei Lepidodendron tylodendroides vorgeführt werden, lässt sich nicht sagen, ob sie zu ZLepidoden- dron Veltheimii oder Volkmannianum gehören. Sie bieten aber vielfach Ergänzungen zum Gesammt-Aufbau der culmischen Lepi- dodendren, sodass wir sie nicht ausser Acht lassen dürfen. Vor Allem zeigen eine Anzahl Stücke die auffällige, ganz typische Gabel- Verzweigung der Lepidodendraceen-Stämme und 102 Culm. -Zweige. Ein Exemplar im Knorria-Zustand, Fig. 61 (aus der Sammlung des Herrn Epvarn Schursz, S. B.!!), von im Ganzen noch ca. 90 ® Länge, besitzt ein Fussstück von ca. 48 °” Länge, dessen basale Bruchstelle dieses Fussstück als einen Tochter-Gabelast zu erkennen giebt, der an der angegebenen Stelle mit seinem Pendant zusammenhing. Oben geht dieses Stück in eine Gabel aus; der eine Gabelast ist verbrochen, der andere erhalten und ca. 20 °® lang, um sich dann wiederum gabelig zu theilen; auch hier ist wiederum der eine Gabelast abgebrochen, und der andere von etwas über 20 °® Länge erhalten, der am Gipfel sich wiederum in zwei Gabeläste theilte, die aber verloren gegangen sind. Die Schwestergabeläste steigen einige Centimeter weit (der in der Fig. 61 mit 2 ange- inerkte 3 °®) zunächst parallel nebeneinander auf, indem die zugewendeten Seiten gegenseitig sich aneinander zu geraden Flächen abgeflacht zeigen; erst dann gehen sie winkelig ausein- ander. Die einzelnen Fussstücke nehmen ganz allmählich und schwach von unten nach aufwärts an Dicke zu; es sind die so entstehenden schwachen Anschwellungen mit den auffälligen, mehr plötzlichen und spindelförmigen Anschwellungen von ZLepidodendron tylodendroides zwar nicht zu verwechseln, aber sie sind doch vielleicht Hinweise darauf, dass die spindelförmigen Anschwellungen der letztgenannten »Species« nichts Besonderes sind (vergl. S. 144) An der Abgangsstelle der Gabeläste sind diese ebenfalls etwas dicker als in ihrer Mitte. Ein anderes Exemplar (ebenfalls von Herrn SCHULTZ, S. B.!!) in Bergeria X Knorria-Zustand hat ein Fuss- stück von 31°" Länge, das in eine Gabel ausgeht, deren einer Ast noch 43 °® Länge aufweist. Auch sonst sind mir vielfach Gabelstücke bekannt geworden: vergl. z. B. auch die Figuren 62 und 63. Die Anorria-Reste gehören fast durchgehends zu dem Typus von Knorria imbricata, aber damit ist natürlich nicht gesagt, dass diese nun — namentlich wenn sie keine spindel- förmigen Anschwellungen zeigen — zu Lepidodendron tylodendroides, siehe S. 125, gehören müssen, da diese Knorrien-Form ja auch bei anderen, ebeufalls obercarbonischen Lepidodendren vorkommt. Die Bergerien lassen sich jedoch naturgemäss, da sie Erhaltungs- Zustände sind, denen nur die epidermale Oberfläche oder das Oberharzer und Magdeburger Gulm-Gebiet. 103 {9} äusserste Hautgewebe fehlt, öfter mit grösserer Walırscheinlichkeit als zu Lepidodendron Veltheimii oder Volkmannianum gehörig erkennen. In manchen Fällen, Fig. 64, lässt sich eben nur sagen, dass es sich um eine Dergeria handelt. Andere Stücke zeigen sowohl Knorria- als auch Bergeria-Sculptur, wieder andere eine solche, die zwischen diesen beiden Sculpturen steht und die ich daher zur schnellen Charakterisirung schon oben als Knorria > Bergeria bezeichnete. Ein Zweifel, dass die Ber- gerien zu Lepidodendron gehören ist zuweilen überhaupt nicht möglich, da die äussere Form der Polsterung ganz und gar die von Lepidodendron ist, oft so auffällig die von Z. Veltheimüi, Fig. 60. Rudimentär gebliebener Spross (Bulbille)? eines Lepidodendron im Knorrıa imbricata-Erhaltungszustand. (Vergl. S. 112.) — Aus dem »Regierungs-Steinbruch zwischen Alt- und Neustadt von Magdeburg« (Sammlung v. Werper in 8. B.?)). andere die von L. Volkmannianum, dass ihre Zugehörigkeit zu diesen Arten keinem Zweifel unterliegt. Spricht schon die That- sache, dass die Lepidodendren unserer Culm-Reviere nur sehr selten noch in Abdrücken ihrer epidermalen Oberflächen erhalten sind, sondern allermeist als Knorrien und Bergerien erscheinen, schlagend für die Allochthonie der Schichten, so kommt noch hinzu, a” Dh en Oberharzer und Magdeburger Culm-Gebiet. 105 104 1 N Fig. 61. Fi R0% | ı Fig. 62. Knorrıa mit 4 (1,2, 3° ti a in Tee een ar are Knorria imbricata. — Der Maasstab giebt die Grösse der Verkleinerung des Hundisburg bei Neuhaldensleben. (d . (ded. E (ded. Epvarn Schunrz. S. B.!!) Exemplares an. — Rechts dasselbe Exemplar wie links um 90 Grad gedreht, In der Mitte der unterste rudimentäre Spross der rechten Figur unten von vorn gesehen. — Hundisburg. (ded. EnuArn Scauutz. 8. B.!!) 106 Culm. dass die Knorria-Wülste oft nicht normal nach aufwärts gerichtet, sondern seitwärts umgelegt sind, Fig. 66, eine Erscheinung, die die allochthone Natur der Reste zu unterstützen in der Lage ist, da sie auf reichlichere mechanische Insulte durch Wasserbewegung u. s. w., denen die Reste vor ihrer Fossilisation ausgesetzt waren, hinweist. Senkrecht gegen die Hauptaxe der Reste aufgerichtete Wülste, die dann in sich zusammensinken, wie das namentlich bei den in der Nähe der Mittellinie der Reste stehenden der Fall ist, bilden kleine Erhöhungen mit kreisförmiger Basis, die am Gipfel oft eine punktförmige Einsenkung: die Durchtrittsstelle des Leitbündels aufweisen; Stücke mit so erhaltenen Änorria-Wülsten können bei oberflächlicher Untersuchung leicht mit Stigmaria verwechselt werden, bei der jedoch die Narben — und für solche würde man bei der erwähnten Verwechselung die Knorria-W ülste halten — flach und eher sehr sanft schüsselförmig mit centralem erhabenem Punkt gestaltet sind. Die nachträgliche Verlegung der KAnorria-Wülste in eine andere Richtung wird man sich so vorzustellen haben, dass die noch in einem Rindentheil steckenden Wülste durch Verschiebung des ersteren, sei es durch Druck oder Zusammensinken des Restes in sich selbst, wie das bei der Verwesung anzunehmen ist, natür- lich auch die Knorria-Vorsprünge mit verschoben hat. Besonders häufig ist die Erhaltung der Vorsprünge in der Nähe der Mittel- linie der Breitseite der meist flach erhaltenen Steinkerne mehr oder minder Stigmaria - ähnlich, während die Flächen - Streifen rechts und links davon seitwärts geneigte Anorria - Vorsprünge aufweisen und zwar der rechte Streifen solche, die nach rechts hin gerichtet sind, der linke Streifen solche, die nach links hin weisen: Fig. 66 und 79. Es ist anzunehmen, dass eine leichter verwesbare und sehr schnell verschwindende Mittel-Rinde die Aussen-Rinde, in der die freien Enden der Anorria -V orsprünge stecken, dermaassen gelockert hat, dass dann natürlich beim Zu- sammensinken die rechten Wülste nach rechts, die linken nach links sich wenden müssen: so erklärt sich der erwähnte Erhal- tungszustand der Knorrien in der leichtesten Weise. Knorrien mit entfernt stehenden Wülsten, bei diekeren Stamm- Oberharzer und Magdeburger Culm-Gebiet. 107 = 2 Fig. 63. Knorria Selloi >< imbricata-Gabelstück. — Magdeburg? (S. H.)). 108 Culm. oder Zweig-Resten aber doch von entsprechender Dicke wie die Wülste der Knorria imbricata mit ihren dachziegelig gedrängten Wülsten sind seltener, aber doch nicht mit der typischen Knorria Fig. 64. Bergeria. — Culmgrauwacke im Innerstethal: an der Eisenbahn von ‚Wildemann nach Zellerfeld (Sammlung des Prov.-Mus. zu Hannover!). acicularis zu verwechseln, bei welcher die Wülste (wenigstens in ihrem langen Gipfeltheil) auch der dicksten Stamm-Stücke stets Oberharzer und Magdeburger Gulm-Gebiet. 109 schmal sind. Solche culmischen Knorrien muss man mach der üblichen Benennung als Anorria Selloi STERNBERG bezeichnen. Wir geben in Fig. 63 und 65 eine Anschauung solcher Reste. Es ist nicht etwa gesagt, dass nun der Knorria imbricata-Zustand nur bestimmten und Ä. Selloi nur anderen Arten zukommt, denn wir sehen z. B. an dem Stück, Fig. 81, das zu Lepidodendron tylo- dendroides gehört, dass an diesem die Knorria-Fläche als Knorria Selloi erhalten ist. Besonders auffällig ist der grosse, Fig. 62, verkleinert abge- Fig. 65. Knorria Selloi. — Bruch westlich von Hundisburg (leg. H. Poroxıs Januar, 1899. S. Bl). bildete Bergeria > Knorria - Rest aus der Sammlung des Herrn EDvVARD SCHULTZ (jetzt S. B.!!) durch die beiden nach aufwärts gerichteten stumpfen Vorsprünge in der unteren Hälfte des Restes. Die Gesammtlänge des Restes beträgt über 1,10%. Die bemerkens- werthen Vorsprünge sind ihrer Stellung und Sculptur nach offen- bar rudimentär gebliebene Gabelsprosse; an der Spitze des Exem- plars ist ja noch eine Gabel- Verzweigung in hinreichender Deut- lichkeit vorhanden, sodass das Gresammtstück unter dieser Gabel trotz des geraden Verlaufes desselben als aus zwei Gabel-Spross- Stücken entstanden anzunehmen ist, welche die beiden Spross- 110 Culm, Rudimente übergipfelt haben. Es liest danach ein dichopodiales Sympodium vor [vergl. mein Lehrb. der Pflanzenpal. (1897) 1899, S. 17, Anmerkung]. Der Werth des Gesammt - Restes liegt nun Fig. 66. Knorria imbricata, in der Mittellinie mit stigmarioiden, rechts und links davon mit seitwärts umgelegten Wülsten. -- Hafen bei Neustadt-Magdeburg. (S. M.! OÖberharzer und Magdeburger Gulm-Gebiet. 1.71 darin, als er eine Brücke zu dem Verständniss der Entstehung der Ulodendren mit ihren beiden Blüthennarben-Zeilen bildet: kann Fig. 67. Lepidostrobus? — Die an den Gipfeln der Wülste (Lepidophyllen?) angegebenen kleinen Stigmaria-ähnlichen Male sind in der Zeichnung etwas zu prononeirt wiedergegeben. — Ehemalize Schutthalden am Hafenkanal. — (Leg. Woururstorrr 120X2 18922282 Me): 112 Culm. man doch die Blüthen von Ulodendron als Kurz-Triebe auffassen. Bei der ganz allgemeinen Bevorzugung der Gabel-Verzweigungen bei den Lepidophyten habe ich nicht daran gezweifelt, dass die Ulodendron-Blüthen übergipfelte Gabelsprosse sind und diese An- nahme findet nun, meines Erachtens, durch unser Stück, Fig. 62, eine Unterstützung. Ja bei demselben sehen wir sogar die beiden rudimentären Sprosse nicht in der Stellung der Kreuz -Gabelung, die für die in der Luft lebenden Pflanzen die mechanisch nütz- lichere ist, sondern in zwei gegenüberliegenden Zeilen wie die Blüthen von Ulodendron, also insofern ein Zurückgehen auf die üblicherweise in einer Ebene vor sich gehende Gabel-Verzweigung bei den als Vorfahren der Landpflanzen anzunehmenden Wasser- pflanzen. Auch die Megaphyten, die in unseren Gulm-Revieren so bemerkenswerth hervortreten, bei denen es sich um eine zwei- zeilige Wedel- Stellung handelt, erinnern dadurch an die Herkunft aus dem Wasser [vergl. mein Lehrb. d. Pflanzenpal. (1897) 1899, S. 69]. Die zweckmässige Kreuz-Gabelung bei den Lepidophyten ist nach diesem Gedankengange so anzunehmen, dass die Gabelfussstücke je eine Drehung von 90 Grad gemacht haben gegen die darunter befindliche Gabel. Zuweilen ist die Drehung nicht oder nur unvollkommen ausgeführt worden, und solche Fälle zeigen, dass die erwähnte Ansicht von der Entstehung der Kreuzung der Gabelungen auf thatsächlichem Boden steht. Im Zusammenhange mit dem beschriebenen Stück ist der Rest, Fig. 60, zu erwähnen. Es handelt sich in demselben offenbar um einen rudimentären Spross im Knorria imbricata-Zustand. Dass er nicht mehr im Zusammenhange mit dem Stamme, an welchem er sass, vorliegt, und die zwiebelartige Form des Restes erinnert an die Brutknospen (Bulbillen), wie sie bei dem recenten ZLycopodium Selago vorkommen. Der Gedanke, dass unser Fossil eine Bulbille eines Lepidodendron sei, ist daher gewiss berechtigt. Der zweifelhaftere Rest, Fig. 67, ist vielleicht ein Zepidostro- bus. Im untersten Theil zeigt er bergerioide Seulptur, darüber mehr knorrioide, jeder » Knorria-Wulst« mit einem stigmarioiden kleinen Mal am Gipfel. Vielleicht sind diese Wiülste ZLepido- phyllen. Oberharzer und Magdeburger Culm-Gebiet. 113 Vorkommen: Knorrien und auch Bergerien, namentlich erstere, sind an fast allen Fundpunkten in unserem Culm so häu- fig, dass eine besondere Vorführung der Vorkommen sich nicht lohnt: im Harz sowohl wie im Magdeburgischen gehören die Knorrien zu den häufigsten Resten. Wir gehen nun auf die Lepidodendraceen-Reste ein, die sich mehr oder minder gut als besondere Species erkennen lassen. Lepidodendron Volkmannianum. Lepidodendron Volkmannianum Srternge. !), 1825, S. X, Taf. LIII, Fig. 3. Sagenaria Volkmaniana (Srernge.) Presu bei Roem., 1850, S. 46. » Roemeriana Görrerr, 1851; S. 195 und 1852, 8. 184. » concinna Römer, 1860, S. 10. Fig. 68— 71. Die vorliegenden Stücke sind durch die nach unten auslau- fenden, meist nicht von den senkrecht darunter befindlichen ab- gegrenzten Polster leicht als L. Volkmannianum zu bestimmen. Interessant ist besonders das Stück, Fig. 71, durch die schön ent- wickelten Wechselzonen, über deren Bedeutung bei den Lepido- Fig. 68. Lepidodendron Volkmannianum. — Nach einem Wachsabguss des Originals, welches ein Negativ ist. — Grund im Harz (8. Bm. C.!). ) und zwar incl. Sagenaria affinis Prest in Sternxe., Versuch II, 1833—3S, 5. 180 (Lepidodendron affine. Uscer, Synopsis plant. foss., 1845, 8. 131), nach dem Original PresL-Stersgere’s, das ich im Museum des Königreichs Böhmen in Prag gesehen habe. Neue Folge. Heft 36. 5 114 Culm. phyten ich u. A. in meinem Lehrbuch S. 251 und 255 das Nöthige gesagt habe. Hier sei nur zur Warnung vor Bestimmungen nur kleiner, von den sonst in einer Schicht vorkommenden Arten ab- Lepidodendron Volkmannianum. — Culm-Grauwacke von Lautenthal im Harz (Göttinger Sammlung!) Öberharzer und Magdeburger Culm-Gebiet. 115 weichenden Stücken als zu anderen »Arten« gehörig, darauf hin- gewiesen, dass ein Rest nur mit Polstern wie die klein- und fast quadratisch-polstrige Zone des Exemplares Fig. 71, bei welchem überdies die Polster alle im Gegensatz zu den grossen Polstern allseitig abgegrenzt erscheinen, leicht irrthümlich als zu einer ganz und gar von Lepidodendron Volkmannianum abweichenden Art ge- stellt werden könnte. Von der Species liegen nicht viele Stücke vor; die besten der- selben sind in unseren Figuren zur Anschauung gelangt. Nur Fig. 70. Fig. 71. Lepidodendron Volkmannianum. — Lepidodendron Volkmannianum mit Culm-Grauwacke vom Bauersberg Wechselzonen. — Culm von Mag- bei Grund im Oberharz (S. Z.!). deburg (Sammlung Srıester in der 8. H.)). das Stück Fig. 68 zeigt eine vollkommen erhaltene epidermale Oberfläche, während das sonst ebenfalls schöne Stück Fig. 69, diese Oberfläche nur partiell (rechts unten) und minder gut dar- Sr 116 Culm. bietet. Sonst nähern sich die Reste mehr oder minder dem Bergeria- Erhaltungszustand, kehren also wiederum den allochthonen Cha- rakter hervor. Vorkommen: Harz: Grund, Pochthal bei Clausthal (beide Fundorte S. Bm. C©.!). — Lautenthal (S. Göttingen !). Im Magdeburgischen: [näherer Fundort unbekannt (vergl. Fig. 71) S. H.! und Provinzial-Museum Hannover!]. Lepidodendron Veltheimii. Lepidodendron Veltheimiü Stersgerc, 1825, S. 43. » Veltheimianum Srersec., 1825, S. XI. Sagenaria Veltheimiana (Srersgce.) Prest in Sternee. ll, 1835—588, S. 180. 2a geniculata Rorm., 1850, 8. 46. » elliptica Görr., 1852, S. 184, Taf. XLII, Fig. 7; und $. elliptica Görr. bei Lupwıc, 1869, S. 122, Taf. XXVL, Fig. 1—1d. Fig. 7276. Als ich S. 42 meiner »Florist. Glied.« (1896) die Nothwendig- keit einer Revision des wichtigen Lepidodendron Veltheimii betonte, da die Species kaum von manchen Stücken des L. aculeatum STERNB. und L. rimosum STERNB., beide jüngeren Floren ange- hörend, zu unterscheiden sei, vermuthete ich nicht, ‘dass ich selbst schon so bald diese Revision würde zu versuchen haben!). Der damalige Berghauptmann v. VELTHEIM, nach welchem unser Lepidodendron benannt ist, hatte bei Hundisburg seinen Wohnsitz und daher leicht Gelegenheit, aus dem Culm des Magde- burgischen, speciell bei Hundisburg Pflanzen-Reste zu erwerben. Von ihm hat STERNBERG den Rest, den er für seine Beschreibung und Abbildung zu Grunde legte, erhalten. Die Stücke aus dem Culm des Magdeburgischen können also bei einer Kevision der wich- tigen Art allein in Betracht kommen: hier haben wir es mit der eigentlichen, typischen Art zu thun. Mir liegen von hier mehrere !) Die Revision beschränkt sich jedoch ausschliesslich auf eine Beschreibung der Stücke aus unserer Flora des Harzer und Magdeburger Culm und geht nicht auf einen Vergleich der Culm-Species mit denjenigen der wie L. Veltheimü bebänderten Speeies jüngerer Horizonte (des prod. Carbon) ein. Diesen Vergleich wird Herr Oberlehrer Franz Fıscuer in einer Monographie der Lepidodendraceen- Arten ziehen, die er auf der Kgl. Preuss. Geolog. Landesanstalt in Bearbeitung hat. Öberharzer und Magdeburger Culm-Gebiet. 117 schöne Stücke vor, eines aus der S. H. (ded. v. VELTHEIM), ein anderes aus der S. M. (leg. WOLTERSTORFF) und mehrere aus der S. B.? (Sammlung v. WERDER), ferner ein Stück aus der S. H.: ein Positiv mit stark hervorgewölbten Polstern aber fehlender Oberhaut (alle diese von Magdeburg) und endlich ein Stück von Hundisburg (S. B.!, ded. E. ScHuLtz): ein Negativ, die Polster Fig. 72. Lepidodendron Veltheimi in einem besonderen Aspidiaria-Erhaltungs-Zustand. — Hafenkanal an der Eisenbahnbrücke zu Neustadt - Magdeburg (leg. Worrers- : torrr, 1592. S.M')). nicht besonders gut erhalten, aber doch so, dass die Blattnarben- Contour ganz deutlich ist. Was zunächst die Namengebung des Fossils anbetrifft, so ist der Name L. Veltheimii der geeignetere. STERNBERG selbst sagt in der Beschreibung L. Veltheimianum, in der Tafel - Erklärung 118 Culm. jedoch L. Veltheimü. Die Gründe für die Anwendung der letzt- genannten Bezeichnung ergeben sich — abgesehen davon, dass der kürzere Name so wie so vorzuziehen ist — aus der Anmer- kung auf S. 19—20 meiner Flora des Rothliegenden von Thü- ringen, 1893. Die Figur STERNBERG’s bietet einen Abdruck der epidermalen Stamm-Oberfläche, also ein Negativ, und zwar in einem beson- deren Erhaltungszustand, der genau derselbe ist wie der von drei mir vorliegenden Stücken. Es handelt sich um einen Aspidiaria- Zustand (Lehrb. d. Pflanzenpal., 1899, S. 224), der sich jedoch von dem üblichen der Lepidodendren des productiven Carbons dadurch unterscheidet als nicht das ganze Polsterfeld von einem rhombischen Aspidiaria-Gesteins-Wulst erfüllt ist, sondern nur die obere Hälfte, wie das unsere Fig. 72 schön zeigt. Der Aspidiaria- Wulst ist an den Exemplaren mehr oder minder kreisförmig, hat also die Gesammt-Gestalt einer Linse und wir sehen in der Nähe des unteren kandes eine punktförmige Vertiefung, welche der Durchtrittsstelle der schräg nach aufwärts zur bedeckten Blatt- narbe verlaufenden Blattspur entspricht. Die Linse ist der »runde Mittelschild« STERNBERG’s, der die Natur dieses Gebildes gänzlich verkannt hat, da er dasselbe in unklarer Vorstellung als aus zwei »Drüsen« entstanden annehmen möchte. Ausser diesem merkwürdigen Aspidiaria-Zustand — der, wenn er auch selten ist, doch gelegentlich auch an Lepidodendron-Exem- plaren aus dem productiven Carbon zu beobachten ist!) — kommt an den vorliegenden Resten unserer Species auch der übliche Aspidi- aria-Erhaltungs-Zustand vor, wie die Fig. 75 erläutert, in der bei a einige solche Polster vorhanden sind. Unsere Fig. 73 ist nach einem Wachsabguss des Originals gezeichnet. Die auch hier linsenförmigen Aspidiaria-Wülste sind an diesem Exemplar nicht so auffällig, sondern überhaupt nur in Andeutungen und überdies nur an den Polstern der linken Hälfte des Abgusses hier und da entwickelt; sie erscheinen hier natur- !) Ein solches Exemplar sah ich Sept. 1901 im Museum of Natural History (British Museum) in London von den coal-measures von Dudley in England. Vergl. ein ähnliches ZLepidodendron appendiculatum Srersgc.) bei Srerssere 1821, IEDORYUDE Öberharzer und Magdeburger Culm-Gebiet. 119 gemäss als flache, schüsselförmige und zwar mehr der Narbenform entsprechende rhombische Einsenkungen. Dieses Stück ist also am besten geeignet über die Gestaltungs-Verhältnisse der Rinden- Oberfläche unserer Art zu orientiren. Leider aber ist die feinere Lepidodendron Veltheimii nach einem Wachsabguss des als Hohldruck erhaltenen Originals. — Magdeburg. — (ded. v. Verrnei, 8. H.! Seulptur der Polster — wie dies bei allochthonen Resten begreiflich ist — nicht eruirbar, so sind auch die an derselben vielleicht vor- handen gewesenen Transpirations-Oeffnungen, die Querriefung der Medianlinie unter der Narbe und die Ausbildung und Stellung der 120 Culm. Närbchen in der letzteren (vergl. die Fig. 42, S. 43 meiner Florist. Glied., 1896 oder Fig. 217 meines Lehrbuches, welche einen Resi aus dem Culm von Kombach bei Biedenkopf darstellt) nicht zu sehen. Jedes der stark hervorgewölbten Polster geht als Fortsetzung der erwähnten kantenförmigen Mediane in eine starke, hervortretende Linie aus, welche sich genau in der Mitte durch die beiden nächst unteren Polster hindurchschlängelnd den Gipfel des darauffolgenden unteren Polsters erreicht, in welchem die die oberen Polster- H Fig. 74. Lepidodendron Veltheimi. — Culmgrauwacke bei Magdeburg. — Gezeichnet nach einem Wachsabguss des Originals, das ein Hohldruck ist. — (Prov.-Mus. zu Hannover.!) Wangen trennende Mediane die Fortsetzung bildet. Dadurch entstehen breite Bänder, die die Polsterlängszeilen säuberlich von einander trennen, Bänder, die besonders an Negativen sehr auf- fallend hervortreten. Soweit unsere und bessere Stücke anderer Fundpunkte Auskunft geben, sind diese Bänder glatt. Ueber den Blattnarben sieht man hier und da eine punktförmige Einsenkung, welche die Ligulargrube sein dürfte. Oberharzer und Magdeburger Culm-Gebiet. 121 - Ein in der S. H. befindliches weiteres Stück mit stark her- vorgewölbten Polstern in positiver Ausbildung und andere Stücke ergeben auch nichts Weiteres, da hier die Oberhaut fehlt, das Stück sich also dem Bergeria-Zustand (Lehrbuch S. 223) nähert. Einer gesprächsweise von Herrn Geheimrath von FRITSCH geäusserten Meinung, dass die von STUR (1877, S. 269) mit Uloden- dron-Schüsseln’angegebenen und abgebildeten Reste des Culm einer anderen Art angehören dürften, gebe ich deshalb hier Raum, weil Fig. 75. Lepidodendron Veltheimi. — A nach einem Wachsabguss, B unterste Ecke von A nach dem Original-Stück (Hohldruck), um den Aspidiaria - Zustand einiger der Polster, z. B. des Polsters a, besser erkennen zu lassen. — Aus dem »Regie- rungs-Steinbruch zwischen der Alt- und Neustadt von Magdeburg« (Sammlung v. Werper in 8. B.?!). mir Ulodendren aus dem Culm des Harzes und von Magdeburg nicht bekannt geworden sind. Srur’s Fig. 3, Taf. XXH, ein Stück mit Ulodendron-Schüsseln, zeigt die Bänder. Andere von diesem Autor abgebildete Stücke, so Taf. XIX, Fig. 5 und 6 sind bis 122 Oulm. auf Weiteres freilich bei dem Fehlen der so charakteristischen Bänder vielleicht einer anderen Art zuzurechnen. Ueberblickt man sämmtliche mir vorliegenden Reste, so kommt man zu der Ueberzeugung, dass die Entstehung der Bänder eine Folge des nachträglichen Stamm-Dickenwachsthums ist, wesentlich zu einer Zeit, in der das Längen-Wachsthum bereits abgeschlossen war. Das geht daraus hervor, dass die Stücke, welche die brei- Fig. 76. Lepidodendron Veltheimü. — »Regierungs - Steinbruch« zwischen der Alt- und Neustadt von Magdeburg (Sammlung v. Werver in der 8. B.?)). testen Bänder besitzen, auch durch eine grössere Polster-Breite ausgezeichnet sind. Unsere Fig. 75 zeigt kaum angedeutete Bänder und relativ langgestreckte Polster, auch in Fig. 76 sind noch die langgestreckten Polster bemerkenswerth und die Bänder haben dem entsprechend auch noch nicht die definitive Breite er- langt, erst Fig. 73 zeigt sehr breite Bänder und hiermit in Zu- sammenhang die Polster relativ breit. Sieht man diese 3 Reste nebeneinander, so ist ein Zweifel an ihrer specifischen Zusammen- gehörigkeit kaum möglich. Die Thatsache, dass an dem in jün-' Br- Öberharzer und Magdeburger Culm-Gebiet. 123 gerem Alter zur Einbettung gelangten Stück, Fig. 75, die Polster absolut länger als an dem älteren Stück, Fig. 73, sind, kann daran nichts ändern, wenn wir in Berücksichtigung des Vorkommens von » Wechselzonen« bei den Lepidodendraceen (vergl. vorn unter Lepidodendron Volkmannianum, Fig. 71) bedenken, dass je nach den Ernährungs- und Witterungs-Verhältnissen die Länge der Polster von vorn herein bei ein und derselben Art stark variiren kann. Deshalb kann auch hieraus kein Grund entnommen werden, das länger polsterige Stück vom Biedenkopf (Lehrbuch, S. 222> Fig. 217), obwohl es dem Alters - Zustand unserer Fig. 72 ent- spricht, specifisch abzutrennen. Ueberdies bietet unser Stück aus der $. H., Fig. 73, in der genannten Beziehung einen Mittel- zustand zwischen dem Stück aus der S. M., Fig. 72, und dem- jenigen vom Biedenkopf. Anders ist es mit den Thatsachen, dass unser echtes Lepi- dodendron Veltheimü aus dem Magdeburgischen von dem Bieden- kopfer Rest dadurch abweicht, dass letzterer 1. Transpirations- Oeffnungen und 2. eine Querriefung auf der Medianlinie des unteren Wangenpaares aufweist, während ich so etwas nirgends an den sämmtlichen, sicher zu unserer Art gehörigen Resten (vergl. jedoch hierzu Lepidodendron Jaschei, S. 162) aus dem Oulm des Magdeburgischen bemerken kann. Von einer Querriefung der Medianlinie ist nirgends auch nicht einmal eine Spur vor- handen und schwache Andeutungen von Transpirations - Oeff- nungen glaubt man nur hier und da, wenn man solche durch- aus sucht, zu sehen. Das ist um so mehr hervorzuheben, als das schöne Stück vom Biedenkopf auch nur ein Negativ ist (meine Abbildung, 1. c., ist nach einem Wachsabguss gefertigt) und das Gestein kein feineres Korn besitzt als das der Magdeburger Reste. Deshalb ist es opportun, vor der Hand die letzteren durch die Namens-Bezeichnung abzutrennen: wir bezeichnen sie als Zepido- dendron Veltheimü typica, Reste wie den Biedenkopfer als L. Velt- heimüi formosa. Von den vielen in unseren Culm-Revieren aufgefundenen Knorrien gehört zweifellos ein grosser Theil zu L. Veltheimü; es ist vor Allem nicht unwahrscheinlich, dass die hierhinter unter dem 124 Culm. Namen Lepidodendron tylodendroides zusammengefassten Reste zu L. Veltheimüi gehören, worüber im nächsten Abschnitt S. 125 nach- zulesen ist. Vorkommen: Harz: Bauersberg bei Grund (8. Z.!), Lau- tenthal und Pochthal bei Olausthal (S. Bm. ©.!) und ein wohl hierher zu rechnendes, aber nicht sicheres Restchen vom Innerste- thalı (82 Zu). Im Magdeburgischen: Magdeburg (S. B.?! Fig. 73 aus S. H! Fig. 74 aus Prov.-Mus. Hannover! Fig. 72 aus S. M.! ferner »Sternbergeum« in Prag!), Hundisburg (Sammlung E. SCHULTZ ın Ss. B.iY,. cf. Lepidodendron Jaschei oder acuminatum ? Fig. 7. Ueber die beiden in der Ueberschrift genannten Arten ist aut Grund besserer Reste das Genügende zu ihrer Erkennung und der Fig. 77. Lepidodendron cf. Jaschei oder acuminatum? — Lautenthal (S. Bm. C.!) Unterscheidung von den anderen Arten weiter hinten S. 162—63 ge- sagt. Mit der Lupe betrachtet erschien mir der Fig. 77 abgebildete Rest zuerst zu Lepidodendron Jaschei zu gehören. Eingehenderes Stu- dium zeigte aber, dass sich ohne zu grosse Phantasie eine vergrösserte Detaildarstellung der Polster nicht bewerkstelligen liess. Der Rest ist Öberharzer und Magdeburger Culm-Gebiet. 125 also sehr unsicher, durfte aber mit Rücksicht auf den Vergleich der Schichten, die die beiden genannten Arten in guten Exem- plaren enthalten, nicht übergangen werden. Vorkommen: Harz: Lautenthal (S. Bin. C.)). Lepidodendron tylodendroides (= L. Veltheimii?). Lepidodendron tylodendroides Por. Knorria imhricata STERNBERG, 1825, im eigentlichsten, ursprünglichsten Sinne. an Aspidiaria attenuata Görr., 1843. » Knorria Jugleri Rorn., 1843. » » polyphylla Rorn., 1843. Knorria fusiformis Rorm. 1850. Sagenaria Veltheimiana Görr. 1859 non Presr. »Lepidodendron Veltheimianum?« bei Schmauuausen, 1876, 8. 287— 288. Lepidodendron fusiforme (Rorm.) Por., 1899, 8.370, non Uxcer, Gen. et sp. plant. foss. 1850, 8. 257. Lepidodendron imbricatum (Srerngere) Por. in Nat. Pfl.-Fam. 1901, S. 726, non STERNBERG 1823, 8.31 u. 1825, 8. XII. Fig. 78—94. Zahlreiche Lepidodendraceen - Stamm - Steinkerne, die im Knorria- und Bergeria-Erhaltungs-Zustand, sowie in Uebergängen zu beiden Zuständen vorliegen und sich durch merkwürdige, an diejenigen von Tylodendron erinnernde, periodische, spindelförmige Anschwellungen auszeichnen, sind sowohl für den Culm des Harzes als auch des Magdeburgischen charakteristisch. Zunächst hielt ich die Anschwellungen für Abnormitäten, bis ich dann durch das so sehr häufige Auftreten derselben zu der Annahme gezwungen wurde, diese Bildung für etwas Normales, für etwas einer beson- deren Species Charakteristisches anzusehen. Den Steinbruchs- arbeitern sind diese Gebilde bei ihrer Häufigkeit sehr wohl be- kannt; wegen der fischförmigen Gestalt derselben (vergl. Fig. 84) werden sie von diesen ganz allgemein als »versteinerte Fische« bezeichnet. Stücke, wie Fig. 78, mit mehreren Anschwellungen, alle in verhältnissmässig gleichen Entfernungen von einander auf- tretend, liegen mir mehrfach vor. Die fusiformen Anschwellungen zeigen nicht die Regelmässig- keit derjenigen von T'ylodendron, deren Beziehung zum Gesammt- aufbau der Pflanze jetzt genau bekannt ist (vergl. meine Abhand- lung »Die fossile Pflanzen-Gattung Tylodendron«, im Jahrbuch d. kgl. preuss. geol. Landesanstalt für 1887 oder mein Lehrbuch 126 Culm. der Pflanzenpal., 1399), vielmehr sind die Anschwellungen von Lepidodendron tylodendroides einmal nur andeutungsweise vorhanden, ein andermal auffallend in die Erscheinung tretend wie bei 7'y- lodendron und dazwischen sind alle Uebergänge zu beobachten. Fig. 78. Lepidodendron tylodendroides im ee In !/a der natürl. Grösse. — Culm-Grauwacke des Neustädter Hafens bei Magdeburg. (Aus Poronis, Lehrb. S.M.)). Auch hinsichtlich der Periodicität im Auftreten der Anschwellungen sind dieselben mit denen von T'ylodendron nicht zu vergleichen, da sie bei Lepidodendron tylodendroides an gewissen Stellen einmal vorhanden sein, ein andermal auch fehlen können, wie unmittelbar oberhalb der Ansatzstelle des Stammes an die unterirdischen Or- gane. Unsere Fig. 90—94 bestätigen und veranschaulichen dies. Oberharzer und Magdeburger Culm-Gebiet. 127 7 Obwohl die Epidermis nirgends mehr erhalten ist, so dass sich noch die genaue Sculptur der Polster erkennen liesse, unter- liegt es doch nach der Gestaltung der Bergeria-Oberflächen kaum einem Zweifel, dass es sich in den Objecten um die Reste einer Lepidodendron - Species handelt; aus diesem Grunde, aber be- sonders deshalb, weil nicht nur Knorria, sondern daneben auch der Bergeria-Zustand, oft genug an einem und demselben Stück vereinigt vorliegt, man doch aber unmöglich ein und dieselbe Art oder gar ein und dasselbe Stück mit zwei verschiedenen »Gattungs-« Fig, 79. Lepidodendron tylodendroides im Knorria-Zustand mit stigmarioid erhaltenen Wülsten. — Magdeburg (S. B.!!). Namen bezeichnen kann, habe ich in der Ueberschrift einen be- sonderen Namen für das interessante Fossil, nämlich Zepidodendron tylodendroides vorschlagen müssen. | Ueber die Bergeria-Sculptur unserer Art ist nichts Besonderes zu bemerken, unsere Fig. 78 u. ff. genügen zu ihrer Charakterisi- rung; vergl. auch Fig. 17 und 18, Taf. VII, bei RoEMmER, 1850, S. 47. 128 Culm. Der Knorria - Erhaltungs - Zustand gehört meist zu Knorria imbricata STERNBERG, die dieser Autor nach einem Stück aus dem Magdeburger Uulm aufgestellt hat, aber auch zu Knorria Selloi. Seine Figur, Taf. XXVII, stellt einen Steinkern dar, der bemer- Fig. 80. Lepidodendron tylodendroides im: Bergeria-ähnlichen Zustand. — Neustadt- Magdeburg (S. B.!!). kenswerther Weise gerade eine mächtige Anschwellung zur An- schauung bringt, sodass STERNBERG’s Bezeichnung Änorria imbri- cata der älteste wissenschaftliche Name für unser Fossil ist. Leider Oberharzer und Magdeburger Culm-Gebiet. 129 musste ich aber den ursprünglich geplanten Naınen für dasselbe, Lepidodendron imbricatum (vergl. Por., Pfl.-Fam., S. 726), wieder fallen lassen, da diese Bezeichnung schon vergeben ist (vergl. Synonymenliste S. 125). Das von SCHMALHAUSEN, 1. c., Taf. Ill, Fig. 1, abgebildete Exemplar aus Ost-Sibirien ist — auch hinsichtlich der Anschwel- lung — die typische Knorria imbricata STERNBERG’s. Dieses Fig. 81. Lepidodendron tylodendroides im Knorria-Selloi- (in tieferer Lage) und Bergeria- (in höherer Lage, am Rande) Erhaltungs-Zustand — Hunllisburg (8. M.)). Exemplar ist an einer Stelle der Anorria-Wülste beraubt und zeigt hier eine einer tieferen Lage des Fossils angehörige Sculptur und zwar die Aspidiopsis - Sculptur (vergl. mein Lehrbuch, 1899, S. 227—228). — Die von uns gebotenen Figuren zeigen wie Fig. 83 zum Theil noch eine dicke, kohlige Rinde, deren schwach rhombisch-lepidodendroid gepolsterte epidermale Oberfläche jedoch leider keine hinreichende Auskunft über die genaue Sculptur der Neue Folge. Heft 36. 9 130 Oulm. Fig. 32. Lepidodendron tylodendroides im Knorria Selloi>< imbricata-Zustand. — Wildemann (Schwarzewald) im Harz. — (Sammlung Aruester!). Öberharzer und Magdeburger Onlm-Gebiet. 131] Fig. 83. Lepidodendron tylodendroides, oben zum Theil noch mit einer dicken, kohligen Rinde, die eine ganz’ schwache lepidodendroide Felderung zu erkennen giebt. — Magdeburg (S. H.)). 9 “ 132 Culm. ); oO 2, (8 7 / ) N ON Un 7% R ber Fig. 84. Lepidodendron tylodendroides in !/a der natürl. Grösse. Rechts das in der Haupt- figur quadratisch umzogene Öberflächen-Stückchen in !/. — Magdeburg (S. B.!!). Öberharzer und Magdeburger Culm-Gebiet. 193 Lepidödendron tylodendroides im Bergeria- bis Knorria imbricata-Zustand. An- schwellung mit Wechselzonen. — Olvenstedt bei Magdeburg (S. M.!). 134 Culm. Polster und Narben mehr giebt; unter dieser kinde erscheint der Steinkern mit Knorria imbricata- bis K. Selloi-Wülsten. Die Felderung auf der epidermalen Fläche genügt aber, um in Zu- sammenhang mit den sonstigen Vorkommnissen im Culm zu be- gründen, dass unsere Art mit den Anschwellungen nur zu Le- pidodendron gehören kann. Hierzu kommt noch, dass der von A Fig. 86. Lepidodendron tylodendroides. — A in !/ı der natürl. Grösse, B = die mit der Klammer bezeichnete Anschwellung des Stückes A in !/ı der natürl. Grösse. — Culmgrauwacke von Lautenthal im Harz. — (Grossherzogliches Museum zu Darmstadt. !) n resp. — Innerste- t engeren Male schwellun 1 die Zone m il der An ’ Lepidodendron tylodendroides mit Wechselzonen o Knorria-Wülsten befindet sich am oberen The ) ldemann im Harz (! i thal bei 136 Culm. RoEMER (1843, S. 2, Taf. I, Fig. 9) als Aspidiaria attenuata GÖPPERT bekannt gegebene Rest — der wohl, wie sich aus der Richtung der Knorria-Wülste ergiebt, die das Stück zur Hälfte bekleiden, verkehrt gezeichnet ist — in der anderen Hälfte ebenfalls typisch lepidodendroide Polsterung und zwar im Dergeria- Erhaltungs-Zustand besitzt. Dass dieses Stück zu Lepidodendron tylodendroides gehören dürfte, ergiebt sich aus der Andeutung einer Anschwellung durch Verjüngung des Stückes nach der einen Seite hin. Unsere Fig. 89 insbesondere kann bei der durchaus typisch Fig. 88. Lepidodendron tylodendroides mit Bergeriaund lepidodendroid gepolsterter Ober- fläche. — Wildemann (Schwarzewald) im Harz (Sammlung Arnssrer!). lepidodendroiden Form der freilich sonst ramponirten Polster, die so langgestreckt sind, wie es überhaupt nur bei Lepidodendron bekannt ist, gar keinen Zweifel aufkommen lassen, dass es sich in diesem Rest wirklich um die letztgenanute Gattung handelt. An- dere von den abgebildeten Resten zeigen allerdings kurze Bergeria- Wülste resp. niedrige und dabei breite Polsterfelder (vergl. beson- ders Fig. 88) und erinnern dadurch an den subepidermalen Erhal- Öberharzer und Magdeburger Culm-Gebiet. 137 tungs-Zustand von Lepidophloios, an eine Gattung, die in unserem Culm neben Zepidodendron vorkommt. Es ist jedoch zu bedenken, dass wohl so kurze Polster bei Lepidodendron, jedoch nicht so lange Polster, wie sie der Rest, Fig. 89 aufweist, bei Lepidophloios vorkommen; überdies ist dasV orhandensein kurzer und langer Polster an Resten ein und derselben Species nichts Seltenes, wofür z. B. der Lepidodendron tylodendroides, wohl —= Lepidodendron Veltheimü. — Wildemann im Innerstethal. (Leg. Rerremeyer. Sammlung Braunschweig.!) 138 Öulm. Fig. 71 abgebildete Rest von Lepidodendron Volkmannianum ein Beispiel abgiebt (vergl. meine Abhandlung: Die Wechselzonen- Bildung der Sigillariaceen«, im Jahrbuch der kgl. geol. Landes- anstalt für 1893, oder mein Lehrbuch der Pflanzenpal., 1899). Haben wir also Erhaltungs-Zustände wie bei Lepidodendron tylo- dendroides, von denen der grössere Theil — z. B. auch durch die Fig. 90. Lepidodendron tylodendroides. A im Knorria Selloi-Erhaltungs-Zustand und mit den Basalstücken der unterirdischen Organe. B das Exemplar von unten gesehen, um die Stigmariopsis-ähnliche Häufung der unterirdischen Organe zu zeigen. — Steinbruch westlich Wildemann im Harz. — (ded. Erıcn Harsorr. S B.!!). Ausbildung der Knorria - Wülste — auf eine Lepidodendron- Polsterung hinweist, der kleinere sich aber auch als subepider- maler Zustand von Lepidophloios deuten liesse, so bleibt bis jetzt aus den angegebenen Gründen nichts als die Annahme möglich, dass es sich um eine Lepidodendron-Art handele, und diese An- nahme wird dadurch ganz wesentlich unterstützt, dass mir einige Öberharzer und Magdeburger Culm-Gebiet. 139 Stücke von Lepidodendron tylodendrecides thatsächlich vorliegen, wie das Fig. 85 abgebildete Stück im Anorria- bis Bergeria-Erhaltungs- Zustand, an dem die mehr bergerische Zone (am oberen Ende der Anschwellung) kurzen Polstern entspricht, während die Knorria-Wülste darüber und darunter durchaus langen Polstern entsprechen, und ferner wie ein der Braunschweiger Sammlung gehöriger Rest auch im Änorria-Zustand, an dem sich eben- falls an der oberen Partie der unregelmässigen Anschwellung eine Zone befindet, die ohne Kenntniss des ganzen Stückes auch auf Lepidophloios bezogen werden könnte. Die Beweggründe, unsere durch ihre Anschwellungen merkwürdigen Reste zu Lepi- dodendron zu stellen, sind also sehr triftige. Ausschlaggebend scheint mir aber der Fig. 89 abgebildete Rest zu sein; ja die ramponirten Polster sind an dem Rest doch noch so weit erhalten, dass eine Bestimmung speciell als Zepidodendron Veltheimi kaum Anstoss erregen dürfte. Vor Allem sind die Bänder zwischen den in diesem Falle langgestreckten Polstern ganz deutlich und ferner stellenweise die charakteristischen schwanzförmigen Fortsetzungen der Polster, die bei Z. Veltheimii die einzelnen übereinander ste- henden Polster mit einander verbinden ; vergl. Fig. 73. Danach ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich in Lepidodendron tyloden- droides um weiter nichts als um Z/. Veltheimii handelt, eine sehr grosse, doch scheint es mir zweckdienlicher, diese beiden »Species« vorläufig getrennt zu lassen, bis sich ein unwiderleglicher Beweis für die specifische Zusammengehörigkeit findet. Erst wenn einmal ein glücklicher Fund mit genügend erhal- tener epidermaler Sculptur vorliegen wird, wird also definitiv ent- schieden werden können, ob unsere Art sich specifisch aufrecht er- halten lässt, oder ob sie etwa — wie übrigens schon frühere Autoren (GÖPPERT) von Knorrien-Resten mit Anschwellungen meinten — zu einer der anderen culmischen Lepidodendron-Arten, also vor Allem, wie das höchst wahrscheinlich ist, zu L. Veltheimii gehört. Wir kennen nach dem Vorausgehenden Lepidodendron tylo- dendrordes bis jetzt in den folgenden Erhaltungs-Zuständen: l. In lepidodendroid gefelderten, schlecht erhaltenen Ober- flächen, die zum Theil sehr an diejenigen von Lepidodendron Velt- heimit erinnern; 140 Culm. Lepidodendron tylodendroides. Stammbasaltheil mit den Abgangsstellen der unter- irdischen Organe. — Magdeburg (S. B.?)), Oberharzer und Magdeburger Culm-Gebiet. 141 Lepidodendron tylodendroides mit mehr oder minder stigmarioiden Wülsten, unten mit Abgängen der unterirdischen Organe. — Wildemann (Schwarzewald) im Harz (SEB.El, 142 Culm. 2. in Bergeria-Form; 3. im Knorria-Zustand und zwar als typische Knorria imbri- cata und Knorria Selloi, sowie stigmarioid erhaltene Wülste; 4. im Aspidiopsis-Zustand; 5. die unterirdischen Organe in ihren Abgangsstellen vom Stamm, von denen noch die Rede sein wird. Um eine Deutung der merkwürdigen spindelförmigen An- schwellungen von Lepidodendron tylodendroides zu gewinnen, ist vielleicht der folgende Gedankengang geeignet. Fig. 93. Lepidodendron tylodendroides mit Knorria imbricata- und stigmarioid erhaltenen Wülsten. Unten mit den Basaltheilen der unterirdischen Organe. — Magdeburg. (Colleetion v. Werner in der S. B.?!). Das Fossil Fig. 62 (vergl. S. 109—112) zeigt uns, dass gelegent- lich Sprosse wohl angelegt werden aber nicht zur ausgiebigen, nor- malen Entwickelung kommen; dadurch erhält ein Stamm partiell und wie in dem herangezogenen Fall periodisch dickere Theile: er erscheint angeschwollen. An den normal gegabelten Spross- ‘(saısanay DJunjwweg) 'zieg wı (yon.ıqutoıg Jofeyg4301], —=) [eyypurT "sapıoıpuaporfg uospuapopıdar snegqgsiog pun feqyuopne] uoyastmz qoanıqurıg — 'BURBFIG uUEysstparlojun Aep ufIayyesegg uep u uoyun 76 24 144 Culm. Systemen ist ferner gelegentlich zu bemerken, dass sie an den Ab- gangsstellen der Gabel-Zweige etwas anschwellen. Stellen wir die in Betracht kommenden Fälle in eine Reihe, so hätten wir: 1. Lepidodendron tylodendroides: mit Anschwellungen ; 2. den Lepidodendron-Rest, bei welchem die Anschwellungen sich aus dem Vorhandensein rudimentärer Zweige erklären; 3. Normal gegabelte,. jüngere Lepidodendron-Spross-Systeme: unter jeder Gabel die Andeutung einer gelinden Anschwellung. In der That sind es schwächere Spross-Systeme, welche diese Erscheinung zeigen, die sich also im Verlauf des Dickenwachs- thums ausgleicht. Durch den tiefen Schlitz, der die beiden Gabeln bei unseren Lepidodendron - Zweig - Resten von einander trennt (S. 102), der wenigstens in Andeutungen sich auch noch bei sehr starken Resten markiren kann (vergl. Fig. 19 in meiner Erläuterung zur Wand- tafel 1899), ergiebt sich, dass die jugendlichen Gabeläste (die Pri- mordien) nicht von vornherein in dem später in die Erscheinung tretenden Winkel auseinanderspreizen, sondern zunächst beide als directe, gerade Fortsetzungen des Fussstückes eine kleine Strecke dicht an einander gedrängt nebeneinander wachsen (vergl. hierzu Fig. 61 bei 2). Bleiben beide dauernd gleichstark, so winkeln sie auseinander und es entsteht eine Gabel; andernfalls setzt der eine die Gerade fort und der andere bleibt rudimentär, Fig. 62, oder wird doch übergipfelt, wie der oberste, kurz-verbrochene Grabelast des Stückes Fig. 62 durch seinen Schwester-Gabelast. Wird jedoch nur gewissermaassen ein Anlauf zur Erzeugung einer Gabel-Verzweigung genommen, so tritt ein rudimentärer Spross gar nicht in die Erschei- nung, sondern wir erblicken nur eine Anschwellung: dies könnte bei den Spindeln von Lepidodendron tylodendroides der Fall sein, wo wir dann die Verzweigung latent in diesen Anschwellungen zu sehen hätten. Damit hätten wir dann in den Spross-Stücken von Lepido- dendron tylodendroides von je einer Anschwellung bis zur nächst- folgenden ein von dem darüber folgenden und dem darunter befind- lichen morphologisch einheitliches Stück und in dem Ganzen ein dichopodiales Sympodium zu sehen. An Zweigabgängen sind An- schwellungen an jugendlichen Sprossen häufig: stehen doch die Oberharzer und Magdeburger Culm-Gebiet. 145 Tylodendron-Anschwellungen des Markes der Walchia- und der recenten Araucaria - Arten ebenfalls mit den gerade aussen an diesen Stellen ansitzenden Zweigen in Beziehung. Wiederholt sind mir Stücke begegnet, denen die Stümpfe der unterirdischen Organe noch ansitzen. Ich habe dieselben in den Fig. 90—94 zur Anschauung gebracht. So ist der Rest Fig. 90 dadurch bemerkenswerth, dass er in seinem unteren Theile dickwulstige, verbrochene Vorsprünge zeigt, die die Abgangsstellen der unterirdischen Organe sein müssen. Es lassen sich gegen 15 solcher mehr oder minder dicht an ihren Abgangsstellen abgebrochene Vorsprünge constatiren, die den ganzen unteren Theil des Stückes gleichmässig, dicht gedrängt besetzen, wodurch der Anblick von dem üblichen der Stigmarien abweicht und mehr an den von Stigmariopsis, den unterirdischen Organen obercarbonischer Sigillarien, erinnert. Mögen auch an diesem Stück die unterirdischen Organe sich durch stricte Gabe- lung entwickeln, so ist doch davon in dem vorliegenden Zustande nichts mehr zu sehen: die Gabelungen müssten in sehr schneller, dichter Aufeinanderfolge bei der Entwickelung vor sich gehen, wie man das ja bei Stigmariopsis noch feststellen kann. Ueber Stigmariopsis habe ich Uebersichtliches in der Bearbeitung der Lepidophyten in ENGLER’s Natürlichen Pflanzenfamilien I, 4 (Leipzig 1901) gegeben. Ich füge hier für unseren Fall hinzu, dass ich bei einem Besuch der Hauptfundstelle von Stigmariopsis, in den Steinbrüchen im productiven Carbon von St. Etienne, unter der Führung des Herrn ©. Gran’ Eury im Jahre 1900 Sigillaria- (Syringodendron-)Exemplare gesehen habe, die an der Berührungs- stelle des Stamm-Stumpfes mit der Stigmariopsis Anschwellungen zeigten, die mich lebhaft an die Anschwellungen der Stämme unseres Culm-Fossils erinnerten. Auch an unserem Fossil, dem ZLepido- dendron tylodendroides, kann man bemerken, dass in vielen Fällen die erste Anschwellung unmittelbar über dem Stigmariopsis - ähn- lichen Fuss der Pflanze, Fig. 91 und 95, vorhanden ist. Vorkommen: Aus dem Oulm des Oberharzes — nament- lich aus dem Steinbruch am Bauersberg bei Wiemannsbucht bei Grund (!) und den Steinbrüchen u. s. w. der Umgegend von Neue Folge, Heft 36, 10 146 Culm. Clausthal-Zellerfeld () — sind mir an Ort und Stelle und aus allen grösseren Sammlungen eine grosse Anzahl Stücke mit den charakteristischen Anschwellungen bekannt geworden, ebenso aus den Culm-Grauwacken-Steinbrüchen des Magdeburgischen (Hundisburg! Olvenstedt! namentlich vom Hafen zu Neustadt- Magdeburg!). (GOEPPERT bildet 1859, Taf. 41, Fig. 2 die Art aus der »jüngsten Grauwacke bei Leiswitz bei Leobschütz«, also aus dem Culm von Oberschlesien ab und J. SCHMALHAUSEN- |. c. aus Ost-Sibirien. Der Letztgenaunte beschreibt hier Pflanzen- reste aus den Flussgeschieben des Ogur, die er als zur »Ursa-Stufe« gehörig ansieht. Er giebt von diesem Fundpunkt bothrodendroide Reste u. a. zusammen mit unserem Lepidodendron tylodendroides an, sodass es den Eindruck macht, als sei hier eine Oulm - Flora mit einer älteren gemischt. Da es sich nur um Geschiebe handelt und die Flora in anstehendem Gestein nicht bekannt ist, ist denn auch bei der Beurtheilung derselben besondere Vorsicht nöthig. Je- denfalls ergiebt sich, dass Lepidodendron tylodendroides ein weitver- breitetes, und wir können nach dem Bisherigen hinzufügen, leitendes Fossil für Culm ist.) Lepidodendron cf. Rhodeanum STERNBERG. Eie.295. Die Fig. 95 stellt einen ZLepidodendron-Rest mit noch kennt- lichen, wenn auch schlecht erhaltenen Polstern dar, die immerhin noch so viel zeigen, dass dieser Rest nicht gut zu Lepidodendron Veltheimü, an welche Species man zunächst denken könnte, gestellt werden kann. Denn bei der Grösse und Breite der Polster im Vergleich mit entsprechenden Stücken der genannten Species müsste unser Rest breite Bänder zwischen den Polstern aufweisen, die vielmehr eng aneinandergrenzen, wie das für die Hauptgruppe der Lepidodendron-Arten des Ober-Carbons, so z. B. für Lepido- dendron obovatum STERNB. und L. dichotomum STERNBERG charakte- rıstisch ist. Danach ist anzunehmen, dass in dem hier behandelten Culm-Revier auch Lepidodendren von obercarbonischem Typus vorhanden sind. Im Culm und unteren productiven Carbon ins- Oberharzer und Magdeburger Culm-Gebiet. 147 besondere ist eine Species vorhanden, nämlich L. Rhodeanum STERNBERG, die zunächst als Vergleich mit unserem Rest heran- zuziehen wäre. Denn die Gestalt der Polster ist ganz diejenige der üblichen Stücke von L. Rhodeanum, wie ein Vergleich mit den Figuren bei J. G. RuopE (Beiträge 1820, Taf. I, Fig. 1), GÖPPERT (Fl. d. Uebergangsgeb. 1852, Taf. XLIII, Fig. 5) und Stur (1877, Taf. XXIV, Fig. 1, 2 und 3) lehrt. Bemerkenswerth für L. Rhodeanum sind die sehr breiten, bis fast oder ganz au den Fig. 95. Lepidodendron (afl. Rhodeanum?) — »Regierungs-Steinbruch« zwischen der Alt- und Neustadt von Magdeburg. — (Coll. v. Werver. 8. B.2). Polsterrand tretenden Blattnarben, und der grosse Querstrich der die Polster unseres Restes, Fig. 95, in einen oberen und einen unteren Theil abgrenzt, scheint mit der Blattnarbe zusammenzu- hängen, die danach auch an unserem Stück sehr breit wäre. Vorkommen: »Regierungs - Steinbruch« zwischen der Alt- und Neustadt von Magdeburg (S. B.?)). Lepidophloios STERNBERG. Fig. 96 —98. Von Lepidophloios liegt das vergleichsweise gute Stück, Fig. 96, mit deutlichen Blattfüssen vor. So schön erhalten, wie man es an obercarbonischen Resten der Gattung kennt, ist das 10* Fig. 96. Lepidophloios aff. macrolepidotus. — Wildemann (Schwarzewald) im Harz. (Sammlung Axrnester!). 2» = 2 Ele 55 sH N L Sol seen 35 EN 5 B= 2 37° oa Sn SS re: STus S: S 83 KR) usqejsuspfeynoN 1oq Sangsıpany] — 'SUnI9ISToI JOPIOLIEDAOG pun puejsny - mıuojnr7 wu soropydoprde] "16'314 BEN RS Neuhaldensleben (ded. E. Bopex- bei stap: 98. B:!!). 150 Gulm. abgebildete Exemplar freilich nicht. Ob eine Ligulargrube in- mitten des oberen Wangenpaares vorhanden ist, könnte man an deinselben nicht entscheiden und die drei Närbchen auf der Blatt- abbruchsstelle, der Blattnarbe, sind nur hier und da und nicht deutlich zu bemerken. Die Form der Blattfüsse und der Blatt- narben ist aber ganz klar und diese entsprechen am nächsten denen von Lepidophloios macrolepidotus (GOLDENBERG). Um un- serem Rest jedoch einen Species - Namen zu geben, müsste er meinem Geschmack nach doch besser erhalten sein, und deshalb beschränke ich mich auf die blosse Erwähnung des Gattungs- Namens, eine nähere Unterbringung eventuell besonderen Funden vorbehaltend. Von den in der Literatur bereits abgebildeten Resten könnte man am ehesten GÖPPERT’s (RoEM., 1843, S.1, Taf. I, Fig. 3) als Lepidodendron hexagonum bezeichneten Rest aus der Grauwacke bei Lautenthal für eine schlecht erhaltene und bei ROENMER falsch orientirte Lepidophloios-Oberfläche halten. Ausserdem kommt der unter dem Namen Halonia LINDLEY und Hurron beschriebene Erhaltungs-Zustand vor: Fig. 97 und 98, mit subepidermaler Oberfläche des Stammes, der die als Blüthenansatzstellen bekannten Hervorwölbungen trägt, die übrigens auch das Stück mit den deutlichen Blattfüssen, Fig. 96, zeigt. Wo es sich um Abdrucks-Exemplare der Steinkerne handelt, kann man — sofern dies nicht beachtet wird — die Wülste, die die Blüthen tragen, leicht mit ulodendroiden Schüsseln verwechseln, worauf wohl zu achten ist, um nicht fälschlich das Vorhandensein von Ulodendron (vergl. S. 121) anzunehmen. Vorkommen: Harz: Innerstethal (Sammlung REITEMEYER]!), Steinbruch am Schwarzen Wald südlich Wildemann (Sammlung ARMBSTER! und $. Z.)). — Aus dem Magdeburgischen liegt Lepidophloios (Halonia) von Hundisburg bei Neuhaldensleben vor (S. B.1)). Semina. Fig. 9. Samen von den Fig. 99 abgebildeten Formen finden sich zuweilen im Culm des Magdeburgischen, seltener in demjenigen Öberharzer und Magdeburger Gulm-Gebiet. 151 des Harzes. Die besterhaltenen von im Ganzen ellipsoidischer bis eiförmiger Gestalt bilden auf dem Querschnitt ein gleichseitiges Dreieck mit gewölbten Seiten, Fig. 99) A. Die Ecken des Dreiecks entsprechen drei auf der Aussenfläche des Samens längs-verlau- fenden Kanten und die gewölbten Seiten zeigen drei schwächere Vorsprünge, welche drei zu den Kanten parallel verlaufenden Leisten entsprechen. Wir hätten also 3 »Kanten« und im Ganzen 9 »Leisten« an den besterhaltenen Samen, im Ganzen also 12 Rippen, welche diese Samen aussen längsstreifig gestalten. Die »Kanten« Fig. 99. Samen. A: die 7 Figuren in der vbersten Zeile vom Steinbruch westlich Hundisburg (leg. A. Merrens, H,. Porosı# u. A.-S. B.'). Die beiden linken Figuren stellen das- selbe Object dar, nämlich einmal die Aussenansicht und links davon den Querschliff, um die 3seitig prismatische Ausbildung des sonst im Ganzen ellipsoidisch-eiför- migen Samens zu zeigen. — B stammt vom Hafen von Neustadt - Magdeburg (S.M.)). — © — 4 Figuren, denselben Samen in 4 verschiedenen Ansichten dar- stellend, ist ebenfalls von Magdeburg (8. B.?!). und »Leisten«e sind nicht immer deutlich unterschieden in die Augen fallend, sodass dann die Samen gleichmässig längsstreifig erscheinen. An weniger gut erhaltenen Exemplaren verschwinden zuerst die als Leisten bezeichneten Rippen, in anderen Fällen wieder treten auch die »Kanten« so zurück, dass dann die Samen fast glatt erscheinen, Dass in der That die Verschiedenheit im 152 Oulm. der Oberflächen-Seulptur unserer Samen gewiss keine generische oder specifische ist, sondern auf besserer oder mehr oder minder schlechter Erhaltung beruht, wird dadurch noch wahrscheinlicher gemacht als sich dort, wo die sonst nicht gerade häufigen Samen einmal in grösseren Ansammlungen vorhanden sind, wie in dem grossen Steinbruch bei Hundisburg alle die erwähnten Erhaltungs- Zustände nebeneinander finden. Eine einigermaassen befriedigende generische oder specifische Unterbringung der paläozoischen Samen auch nur im paläontologischen Sinn ist zur Zeit recht schwierig, da es an einer genügenden Zusammenfassung, welche sich mit der Ordnung des bis jetzt bekannten Materiales eingehend und mit Greschick beschäftigte, fehlt. Die 12 rippigen Exemplare könnte man z. B. mit dem von GöÖPrPERT, 1352, S. 250, als Trigono- carpum ellipsoideum, die nur mit 3 Rippen oder mit Andeu- tungen solcher versehenen Exemplare hingegen mit den von dem- selben Autor, l.c. S. 251, als Rhabdocarpus conchaeformis be- nannten Samen bezeichnen. Irgend ein Gewinn ist damit frei- lich nicht verbunden, da die Verschiedenheit der Objecte unseres Culm -- - wie gesagt — gewiss nur in der Verschiedenheit der Erhaltungs - Zustände beruht. Wo Listen paläozoischer Samen gegeben werden, die zur Bestimmung eingerichtet erscheinen, wie in der nachgelassenen Schrift Av. BRONGNIARTs (1881, S. 19 ff.), kommt man in vielen Fällen nicht durch, so auch in unserem Fall. Der genannte Autor rubricirt die Samen nach ihren äusseren Formen wie folgt: 1. abgeplattet, an den Rändern gekielt, Quer- schliff elliptisch, 2. mit 3, 6 oder 8 Flügeln oder Kanten, 3. mit kreisföormigem Querschnitt. Unsere Samen, die bei bester Erhal- tung 12 Rippen besitzen, lassen sich hiernach nicht. bestimmen, nur die schlechter erhaltenen könnte man unterbringen. Bei dieser Sachlage, und da mir zu der zeitraubenden Arbeit, die paläozoischen Samen übersichtlich zusammenzustellen und zu gruppiren, die Zeit mangelt, verzichte ich darauf, in unserem Fall eine Bestimmung zu versuchen oder gar neue Namen zu bilden. Obwohl sich zweifellose Cordaitaceen-Reste — etwa Artisien oder Cordaiten-Blätter — weder im Harzer noch im Magdebur- gischen Culm gefunden haben, dürften unsere Samen doch Cor- Sieber. Grauwacke. 153 daiten-Samen sein. ÜOordaiten-Blätter werden sich ın allochthonen Bildungen mit weither eingeschwemmten Pflanzenresten nicht gut — es seien denn blosse, meist unbestimmbare, kleine Fetzen — finden können; Artisia und vielleicht Cordaiowylon könnte man eher erwarten und erst recht Samen, die ja auf den Transport einge- richtet gewesen sein müssen. Bei der Thatsache, dass sie trotzdem Seltenheiten. in unseren Ablagerungen sind, wird es daher nicht Wunder nehmen, dass bisher andere zweifellose Üordaitaceen- Reste noch nicht gefunden worden sind. Die einzige Stelle in der Literatur, die mir bekannt geworden ist, an der von Samen in unserem Culm die Rede ist, ist die von PETzZoLD und GIEBEL (1873); sie lautet nur: »Herr PETZoLD hat in der Öulmformation Magdeburgs einen fossilen Samen gefunden, welchen Herr Prof. GIEBEL für einen Cykadeensamen und zwar derjenigen Form angehörig hält, welche Herr Geh.-Rath GÖPPERT mit dem Namen Rhabdocarpon belegt hat.« Sieber - Grauwacke. Es werden von den Autoren angegeben: un | Kritische der | Fundorte B k Antoseh | | emerkungen. Asterophyllites Hausmanni- »Lohnau«. Nach der Beschreibung anus Görrzrı, 1851, ein mangelhafter Aste- S. 192; 1852, S. 134. rophyllits oder eine schlecht erhaltene An- nularia. Nach mir vorlie- ' genden Resten vielleicht ein Sphenophyllum. (Sagenaria Bischofi Görr. Jüngste Grauwacke in 'Ist Pleuromeia Sternbergü und F. A. Rormer in Lonau bei Herzberg. aus dem Buntsandstein Görrerr, 1859, 8. 526. desBernburgischen, Vgl. | S. 62. Aus der Liste und den kritischen Bemerkungen ergiebt sich, dass leider von der Sieber - Grauwacke bis jetzt nichts pflanzen- paläontologisch Verwerthbares vorhanden ist. Ich habe mich daher 1899 bemüht, die Lücke zu füllen, ohne dass es mir aber ge- lungen wäre, hinreichenden Erfolg zu haben, obwohl ich eine 154 Oulm. ganze Anzahl Pflanzenbänke aufgefunden habe, die aber alle keine genügend bestimmbaren Reste geliefert haben. Ich führe dieselben hier auf, um späteren Interessenten die Fortführung der Arbeit zu erleichtern. 1. Thal der Gr. Lonau: a) eine Bank in dem kleinen an- gefangenen Steinbruch unmittelbar südlich von Lonau und b) eine weitere Bank wenige Schritte südlich dieses Bruches. 2. Sıeberthal: a) Grosser fiscalischer Steinbruch oberhalb Herz- berg über 1/, *® nördlich der kgl. Oberförsterei. Unter dem Halden- Material dieses Steinbruchs fand ich eine beträchtliche Menge Blöcke mit recht grossen Pflanzen-Resten, die auf den ersten Blick viel versprachen. Stundenlanges Arbeiten fand jedoch keine hinreichende Belohnung. b) Bruch nördlich der ehemaligen Glasfabrik. c) Meh- rere Pflanzenbänke in dem grossen Aufschluss in der Grauwacke, der beim Bau des Obergrabens der Früsge’schen Holzschleiferei Fig. 100. » Asterophyllites Hausmannianus Görr.«. — Lonau. — 8. Bm. C.! (südwestlich Sieber) zu Stande gekommen ist. d) Eine plattig- schieferige Pflanzen-Bank in der ungeschieferten, dichten Grau- wacke an der Chaussee unmittelbar nordöstlich von Sieber, resp. noch in Sieber (nämlich südwestlich am Kirchhof). In dem ersten fiscalischen Steinbruch im Sieberthal fand ich ein längsstreifires Stück (ohne Nodiallinie), das vielleicht zu Astero- calamıtes gehört. Sieber Grauwacke. 155 (alamariaceen-Reste sind zweifelhaft, es käme bis jetzt hier eventuell nur der von ROEMER als Asterophyllites Hausmannianus GöPP. angegebene hest von Lonau in Betracht, von dem sich in der S. Bm. ©. einige Reste vorfanden, von denen ich in unseren Figuren 100— 102 eine Anschauung gebe. Freilich ergeben diese ausserordentlich wenig. Man sieht, dass es sich um eine Pflanze gehandelt hat, die, wie es scheint, quirlständige Blätter getragen hat, deren nähere Form unklar ist. Danach kann es sich auch & \ ee a Fig. 101. » Asterophyllites Hausmannianus Görr.«. — Lonau. — S. Bm. C.! um Sphenophyllum-Reste handeln, wofür der Fig. 102 abgebildete verzweigte Stengelrest insofern sprechen würde, als er wie die Sphenophyllen ein gelindes Breiterwerden der Internodial-Glieder an den Nodial-Linien zeigt. Es ist dabei übrigens noch fraglich, ob die Reste Fig. 100—102 specifisch überhaupt zusammen ge- hören. 156 Culm. In der S. Bk. C.! habe ich ausserdem einen Änorria-Rest vom Typus imbricata mit der Fundortsangabe »Sieberthal« gesehen, der wohl zu Lepidodendron gehören dürfte. ‘Ferner habe ich Fig. 102. ». Asterophyllites Hausmannianus Göpr.« (= Sphenophyllum?). — Lonau. S. Bm. C.! im grossen fiscalischen Steinbruch nicht weit vom Eingang des Sieberthales einen Knorria imbricata -ähnlichen Rest selbst ge- funden. | Wernigeroder Grauwacke. Wernigeroder Grauwacke (= Tanner Grauwacke des nördlichen Harzrandes bei Lossen). Artnamen bei den früheren Autoren Aspidiaria S11,:1852, 8: Taf. XXIV. Calamites (Archaeocalami- tes) transitionis Göpr. bei Weiss, 1885, 8. 176, Taf, VII, Big. 12: 183, Dactylopteris Stiehlerianus 193,- Görr., 1851, .S. 1852, S. 166, Taf. XIII, Fig. 6. Ilsaephytum Kayseri W xıss, 1885, S. 178,. Taf. VL,| Fig. 1,2. Lepidodendron sp. be- blätterte Zweige. Weıss, 1885,*S 172. Lepidodendron? sp. (= Volkmannia clavata A.| Rozn.) bei Wxıss, 1885, SselX2; Tat. VII, Bıe. 16. Lepidodendron gracile Rorn., . 1866, S. 218, Taf. 35, Fig. 7. Lepidodendron Jaschei Rorm., 1866. 8. 213, Taf. 35,. Fig. 6.. Weiss, 1883, 8. 168, Taf. VI], Fig. 3-5. Lepidodendron Weiss, 1885, S. Taf. VI, Fig. 6, 7. 169, Megaplıytum Ilsae Rorm., 18606, S. 213, Taf. 35. Fig. 8. Goeppertiana Srienuer in Görr., 1847, I} Losseni | | ei Kritische Fundorte Bemerkungen Grauwacke bei Wernige- 'Ganz unklarer Rest. rode. Kammerbergbeillsenburg. | Asterocalamites scerobicula- tus! | Grauwacke amneuen Wege |Unklarer Rest. Fertiles am Wall im Thiergarten | Stück eines Archaeopte- zu Wernigerode. ris-Wedels? (S. W. u. S. Bm. C©.!). Kammerberg beillsenburg. | Ganz zweifelhafter Rest! (Megaphyton ?) Silstedter Gemeindeholz. | Taklarör Rest, vielleicht „ein beblättertes Lepido- | phyten-Sprossstück! | Kammerberg bei Ilsenburg. Unklarer Rest:. vielleicht beblättertes Lepidophy- | ten-Sprossstück ! Kammerberg bei llsenburg. | Ganz junges Sprossstück ' mit lepidodendroiden Polstern, sicherlich mit dem folgenden Rest spe- eifisch zusammengehö- | rend! Mittelgrosses, lang-polstri- ı ges Lepidodendron mit Bändern (wie L. Velt- | heimü) zwischen den Polstern! - Kammerberg beillsenburg. So nannte Weıss (da der | Name /. gracile durch Bronen. schon vergeben war) Roxmer’s L. gracile! Kammerberg bei llsenburg. ı Kammerberg bei Ilsenburg. | Synonym zu JIlsaephytum | Kayseri! | | 158 Culm. Artnamen | bei den Fundorte früheren Autoren Kritische Bemerkungen I Sagenaria Veltheimiana Nach Jascnz, 1858, 8.35: | Synonym von Aspidiaria Presı bei Görr., 1852,| Schlossberg bei Werni- Goeppertiana. S. 183. gerode. Volkmannia clavata Rowm., KammerbergbeiIlsenburg. | Vergl. oben unter » Lepi- 1866, Taf. 35, Fig. 9, \ dodendron?®«. resp. »Frucht«, 1. c, | S. 213. Wenn man die kritischen Bemerkungen dieser Liste durch- geht, so wird man schon aus diesen leicht bemerken, dass in der Flora der Wernigeroder Grauwacke eine nahe Beziehung zur Flora des Oberharzer Culm besteht. Das Vorkommen von Asterocala- mites scrobiculatus sowie von Lepidodendron-Resten, die zu dem Typus des Lepidodendron Veltheimii gehören, wenn es sich auch vielleicht nicht um dieselbe Species handelt, ist in dieser Bezie- hung desshalb ausschlaggebend, weil weder Asterocalamites noch sichere Lepidodendron-heste in der älteren, der Silur-Grauwacke des Harzes gefunden worden sind. Nun kommt aber hinzu, dass es mir gelungen ist (vergl. weiter unten) einen zweifellosen Rest von Lepidodendron Veltheimii vom Silstedter Gemeindeholz in einer Fig. 103. Eine allochthone Stigmaria-Narbe. — Kammerberg bei Ilsenburg im Harz (leg. H. Poroxis). Sammlung aufzufinden, sodass der Pflanzenpaläontologe die Wer- nigeroder Grauwacke nur als dem Culm zugehörig ansehen kann. Es folgt nun eine systematisch-botanische Betrachtung der Reste. Zunächst sei erwähnt, dass ich Reste von Dietyodora und zwar im Palaeochorda-Zustand in der Grauwacke am Kammerberg bei Ilsenburg gefunden habe (vergl. auch vorn S. 62, wo dasselbe Problematicum aus dem Silur angegeben wird). Wernigeroder Grauwacke. 159 Von Filices-Resten, die unter dem Häcksel gewiss als Rhachis- u. s. w. Stücke vorhanden sind, ist sicher als hierher gehörig Bestimmbares nichts vorhanden. GÖPPERT hat 1851, S. 195 und 1852, S. 166, Taf. XIII, Fig. 6 als Dactylopteris Stiehlerianus (S. W.!) einen Rest bekannt gemacht, dessen Wesen gänzlich unklar ist. i Das Vorkommen von Asterocalamites scrobieulatus hat WEISS 1885, S. 176, Taf. VII, Fig. 1 und 2 genügend begründet (S. W.N. Im alten Steinbruch am Kammerberg bei Ilsenburg, in derselben Bank oder doch einer nicht weit von derjenigen JASCHE's, aus der der WEıss’sche Rest stammt, entfernt, sind von Herrn M. KocH und mir noch weitere zweifellose Reste von Asterocalamites sero- biculatus beobachtet worden. Lepidophyten-Reste sind vor Allem ebenfalls am Kammerberg bei Ilsenburg gefunden worden, nicht nur allochthone Stigmaria- Wohl Rest einer Lepidodendron-Blüthe. — Silstedter Gemeindeholz (S. W.)). Narben, Fig. 103, sondern auch zweifellose Lepidodendron-Reste. Von besonderer Wichtigkeit ist das Vorkommen von Lepidoden- dron Veltheimii im Silstedter Gemeindeholz. Eben daher stammt der Rest Fig. 104, der in Druck und Gegendruck vorliegend, schon von Weiss, 1884, Taf. VII, Fig. 17, abgebildet und für einen »beblätterten Lepidodendron-Zweig« erklärt worden ist). ) Weiss giebt in der Tafel-Erklärung als Fundort Schaufenhauerthal an, auf dem Etiquett steht jedoch Silstedter Gemeindeholz, wie W. auch im Text richtig vermerkt. 160 Culm. Man kann an dem Rest, der einer Lepidodendron-Blüthe angehören dürfte, drei Zonen unterscheiden: 1. eine. centrale, dickkohlige Masse, wohl ein Stück der Axe, diese 2. umgeben. von dicht- gedrängten und sich überdeckenden, dabei undeutlichen;' schuppen- törmigen Theilen, die 3. an ihrem Gipfel in je einen schmalen, sich verschmälernden, scharf abgesetzten Lamina - Theil, ähnlich einem Lepidodendron-Blatt ausgehen. Offenbar haben wir es in den die Axe bekleidenden Gebilden mit Sporophyllen. zu thun, die ungefähr denjenigen gleichen, die ich aus dem unteren pro- duetiven Carbon (Lehrbuch, 1899, S. 372, Fig. 350). als Zepido- phyllum Waldenburgense beschrieben habe. Endlich habe ich am Kammerberg bei eönkur, und in der Grauwacke des Silstedter Gemeindeholzes einzelne (allochthone) Stigmaria-Narben sammeln können, Fig. 103. — Näher eingehen müssen wir auf die Lepidodendron-Reste. Ich werde. dieselben unter den drei Ueberschriften betrachten: 1. Lepidodendron Velt- heimü, 2. L. Jaschei inel. L. Losseni und 3. L. acuminatum, wobei ich mich jedoch — wie aus dem Folgenden hervorgeht — der Einsicht nicht verschliesse, dass diese drei »Arten« sich vielleicht als specifisch zusammengehörig, also als L. Veltheimiü, ergeben werden. NATHORST z. B. (1894, S. 33) meint: »Lepidodendron Losseni Weiss dürfte« zu SCHIMPER’s »Lepidodendron Veltheimianum acu- minatum« zu rechnen sein. SCHIMPER bezeichnete (1862, S. 338, Taf. XXVI, Fig. 1—5) seine Reste als Sagenaria acuminata (GÖPP. Bei der die Polster in Vergrösserung wiedergebenden Fig. 5 könnte es sich um Z. Jaschei handeln, da nach dieser Vergrösserung kurze Querstriche auf dem unteren Wangenpaare angegeben sind. Auch die von O. FEISTMANTEL (1873, S. 529 ff., Taf. XVIL, Fig. 31 und 32) unter dem Namen Sagenaria Veltheimiana STERNB. abge- bildeten Reste könnten zu L. Jaschei gehören. NATHORST möchte alle diese »Arten« zu Lepidodendron Veltheimii stellen. In der That lässt sich sehr wohl: die specifische Zusammengehörigkeit begründen, denn die Verschiedenheiten sind nicht derartig, dass sie nicht leicht zu vereinigen wären. Bei dem eigentlichen, typi- schen Lepidodendron Veltheimi würde es sich um die Aussen-: Wernigeroder Grauwacke. 161 sculptur älterer, resp. dickerer, bei L. Jaschei und acuminatum hingegen um die jüngeren, resp. schwächeren Stengel-Reste han- deln. Dass bei L. Veltheimü typica z. B. die Narben nicht wie bei den anderen beiden Arten mehr kreisförmig, sondern breitgezogen sind und die verhältnissmässige Breite der Polster von L. Velt- heimii im Vergleich zur Länge derselben weit grösser ist, als bei L. Jaschei und acuminatum, würde sich bequem aus dem nach- träglichen Dickenwachsthum des Stammes erklären. Lepidodendron Veltheimii. Fig. 105. Eine ausführliche Beschreibung dieser Species findet sich vorn S. 116 bei der Besprechung der Reste aus dem oberharzer Culm und demjenigen des Magdeburgischen. Eine Berücksichtigung Fig. 105. Lepidodendron Veltheimü. — Silstedter Gemeindeholz bei Wernigerode (8. W.!). Neue Folge. Heft 36. 11 162 Culm. derselben im Hinblick auf unsere Fig. 105 zeigt, dass L. Veltheimüi in typischer Ausbildung in der That auch in der Wernigeroder Grauwacke vorhanden ist. Vorkommen: Silstedter Gemeindeholz bei Wernigerode (8. W.D. Lepidodendron Jaschei. Lepidodendron Jaschei Rosmer erweitert. 1866, S. 213, Taf. 35, Fig. 6. » gracile Rosmer (non Broncn.), 1866, $. 213, Taf. 35, Fig. 7. » Losseni Weıss erweitert, 1885, S. 169, Taf. VI, Fig. 6, 7. Fig. 106. Es macht nicht den Eindruck, als handele es sich in den Resten von Lepidodendron Jaschei WEISS und ZL. Losseni WEISS um verschiedene Arten. Abgesehen von der ganz natürlichen Ver- schiedenheit in der Grösse der Polster der beiden mir vorliegenden Fig. 106. Lepidodendron Jaschei Römer (erweitert) vom Kammerberg bei Ilsenburg (S. W.!). A — Wachsabguss des nur im Hohldruck vorliegenden Stückes (Original von Rormer und Weiss). — B = Schmaleres Zweigstückchen derselben Art (= Le- pidodendron Losseni Weiss), Wachsabguss. Rechts einige Polster in Vergrösserung (Originale von Rormer und Weıss!). Wernigeroder Grauwacke, 163 Reste (S. W.!), da es sich in dem einen Stück um den Abdruck eines dünnen Zweigstückchens (= L. Losseni), in dem anderen um den Stamm - Rinden - Abdruck (= ZL. Jaschei) handelt, ist die Sculptur der Polster-Flächen mit ihren kurzen Querstrichen unter- und oberhalb der Narbe durchaus die gleiche; auch die langge- streckte Form der in schwanzförmige Fortsätze auslaufenden Polster ist in beiden Fällen genau dieselbe, und schliesslich kommt noch hinzu, dass auch die Polster des L. Losseni-Restes durch Längs- bänder ähnlich denen von Lepidodendron Veltheimii getrennt sind, wie das auch so auffallend an dem Rinden-Abdruck L. Jaschei zu bemerken ist, sodass eine specifische Trennung der beiden Reste sich nicht rechtfertigen lässt. Dass die die Polster trennenden Bänder bei dem schmalen Exemplar noch nicht so breit sind wie bei dem Rinden-Abdruck, ist eine durch das Dickenwachsthum bedingte Selbstverständlichkeit: erst nach Maassgabe des Dicken- wachsthums nehmen die Bänder an Breite zu. WEISS und vor ihm ROEMER haben übrigens diese allerdings sehr schmalen Bänder an dem Exemplar von L. Losseni übersehen. Vorkommen: Kammerberg bei Ilsenburg. (S. W.!) Lepidodendron acuminatum. Lepidodendron acuminatum Unser, Gen. et sp. plant. foss. 1850, S. 261. Aspidiaria acuminata Görrerr, Neues Jahrb. f. Min. 1847, S. 684. i Sagenaria acuminata Görr., Fossile Flora des Uebergangsgeb., 1852, S. 185, Taf. XXIII, Fig. 4 (ob auch Taf. XLII, Fig. 8 bis 10?). Fig. 107. Ob die hierher gezogenen Reste, Fig. 107, von L. Jaschei spe- cifisch zu trennen oder sich einmal als zu der genannten Art ge- hörig ergeben werden, muss vorläufig dahingestellt bleiben. Sie sind vor der Hand zu trennen, weil sie sich scharf von L. Jaschei durch das Fehlen der Querriefung auf den Wangenpaaren unter- scheiden in Uebereinstimmung mit Vorkommnissen in Niederschle- sien, woher mir aus der Breslauer Universitäts-Sammlung schöne Stücke sowohl von L. Jaschei (Kohlenkalk von Rothwaltersdorf und Culm von Landeshut) als auch von L. acuminatum (Culm von Landeshut, auf demselben Stück wie der Rest von L. Jaschei) 12 164 Culm. vorliegen, die sich striete durch die angegebenen Merkmale wie unsere Harzer Stücke unterscheiden. Abgesehen von dem Vor- handensein beziehungsweise Fehlen der Wangen-Querriefung sind die beiden in Rede stehenden Arten sonst sehr ähnlich. An dem prachtvoll erhaltenen Rest von Landeshut mit seinen langgestreckten, hier und da wie bei Z. Volkmannianum ineinander verfliessenden Polstern, sind die nur schwach nach oben gerückt auf den Polstern befindlichen Blattnarben fast kreisförmig wie bei Z. Jaschei und zeigen R Fig. 107. Lepidodendron acuminatum Görr. — Grauwacken - Steinbruch zwischen Heiligen- thal und Benzingerode im Harz. (Leg. Lossex, 1879. S.B.')). noch deutlich die drei Närbchen in denselben. Andeutungen einer Polster-Querriefung wie bei L. Jaschei ist nur ganz untergeordnet vorhanden. Dies und die Thatsache, dass neben dem Abdruck ein anderer liegt, der die Querriefung auffallend besitzt, machen es wahr- scheinlich, dass L. Jaschei und acuminatum in der That zu ein und derselben Species gehören. Vielleicht schrumpft nur die Epidermis im Verlaufe der Verwesung gern in der für Z. Jaschei charakteristi- schen Weise riefenbildend zusammen, sodass dieses »Merkmal« möglicher Weise gar nicht der lebenden Pflanze zukommt. Die mir vorliegenden Reste von L. acuminatum zeigen keine Bänderbildung, verhalten sich also wie die schwächeren Stücke von L. Jaschei, sondern scharfe linienförmige Furchen trennen die Polster. Ein schlechter erhaltenes Stück aus dem Kohlenkalk von Rothwaltersdorf (Breslauer Museum), das als ein älteres, daher grösser-polstriges Stück von L. acuminatum bestimmt werden kann, besitzt die Bänder, wenn auch nicht so stark entwickelt, wie die Bänder des Fig. 106 A abgebildeten Restes von L. Jaschei. Elbingeroder Grauwacke. 165 Auch dies spricht für die specifische Zusammengehörigkeit beider » Arten«. Vorkommen: Steinbruch zwischen Heiligenthal und Ben- zingerode. (Leg. Lossen, 1879. S. B.1!) Danach wäre also die Florula der Wernigeroder Grauwacke nur aus den folgenden Arten beziehungsweise bestimmbaren Resten zusammengesetzt. Asterocalamites scrobieulatus. Lepidodendron Veltheimüi. » Jaschei. » acuminatum. Stigmaria. (Dietyodora). Elbingeroder Grauwacke (vergl. vorn 8.5). a) Aus der Elbingeroder Grauwacke der Umgegend von Elbingerode liegt mir von dem Fundpunkt Eisensteinspinge »Lindenstieg sieh Dich um« unweit des Hartenberges (M. Koch, leg. 1895, S. B.1!) ein Rest vor, der zu Asterocalamites scrobieulatus Fig. 108. Lepidodendron Veltheimü. — Sprakelsbach, Strasse zwischen Zorge und Braunlage (leg. Schiruine. S. B.!!). gehören dürfte. Uebrigens kommen an diesem Fundpunkte die Pflanzenreste zusammen mit bezeichnenden Thierresten vor. Einen zweifellosen, zu Asteroc. scrobiculatus gehörigen Rest fand ich selbst in dem Steinbruch bei Königshof, der sich am Zusammenfluss der warmen und kalten Bode befindet (leg. 4. Aug. 1900, S. B.1)). 166 Culm. b) Aus der Zorge-Stieger Mulde liegt mir kein Material vor. Ein einziges bestimmbares Stück und zwar von Lepidodendron, cf. Veltheimü, Fig. 108, in der S. B.! mit dem Etiquett Sprakels- bach (oberhalb Zorge) stammt, wie mir Herr BEUSHAUSEN mit- theilt, nicht aus der Elbingeroder Grauwacke, sondern aus » Wieder Schiefern«. c) Aus der Selkemulde habe ich leider keine bestimmbaren Reste erhalten können. Ich selbst und Herr Assistent BRANDES wir haben uns vergeblich bemüht, in dem grossen Steinbruch am W.-Abhange des Lindenberges südlich Thale etwas zu finden, da das Vorhandensein von fossilem Häcksel das Suchen nach bestimm- baren Resten rechtfertigte. So mangelhaft die pflanzlichen Funde in der Elbingeroder Grauwacke danach auch sein mögen, so dienen die wenigen bestimmbaren Reste doch dazu, die von Herrn Max Koch (Jahrb. f. 1895, S. 134 ff.) auf Grund der Lagerungsverhältnisse und von Thierrestfunden gegebene Deutung der Grauwacke als Culm paläobotanisch zu stützen. Schluss- Betrachtung. Die beiden eingehend beschriebenen Floren in den Grau- wacken des Harzes und des Magdeburgischen zeigen — worauf im Vorausgehenden schon wiederholt aufmerksam gemacht werden musste -— principielle Unterschiede. In wiefern dieselben auf Grund unserer jetzigen Kenntnisse Auskunft über das geologische Alter der Grauwacken zu geben in der Lage sind, soweit es sich um rein paläobotanisch-geologische Vergleiche handelt, soll im Folgenden auseinandergesetzt werden. 1. Die Flora der Silur-Grauwacke des Harzes. Die Flora der älteren Grauwacken des Harzes ist eine typische Bothrodendraceen-Flora. Wenn wir alles Zweifelhafte weglassen, so ist diese Flora charakterisirt durch Cyelostigma hercynium. Bothrodendraceen sind für Floren, die für älter als diejenige des Culm angesehen werden, bemerkenswerth. In Europa kommen in dieser Beziehung in erster Linie in Betracht die als oberde- vonisch angesehene Bothrodendraceen-Flora in Irland, namentlich bei Kiltorkan (siehe z. B. die neueste Zusammenstellung über das Devon bei FRECH 1897) und die von NATHORST (1894, S. 76—77) revidirte paläozoische Flora der Bäreninsel, die er mit derjenigen von Kiltorkan vergleicht. Er sagt hier von der »('yclostigma-Sippe des Bothrodendron« der Bäreninsel: »Diese Sippe spricht für ein devonisches Alter der Flora, falls wirklich die Ablagerung von Kiltorkan, wie die meisten Geologen meinen, zum Oberdevon und 168 Schluss-Betrachtung. nicht zum Carbon zu rechnen ist.« Er fährt dann fort: »Diese Frage ist eine ziemlich gleichgültige, und wir können gern die Benennung Ursa-Stufe!) für die pflanzenführenden Uebergangs- lager zwischen Devon und Carbon beibehalten, welche durch das häufige Auftreten der Cyclostigmen-artigen Bothrodendren und der zu denselben gehörenden Knorrien charakterisirt sind.« In einem Briefe an mich vom 26. Januar 1900 sagt NATHORST dann aber bestimmter: »Die Ursa-Flora der Bäreninsel ist Oberdevon. Wir haben auch oberdevonische Fischreste in demselben Sandstein ge- funden und er transgredirt über Silur.« JOH. GUNNAR ANDERSSON hat diese Verhältnisse (1900, S. 252—254) näher beschrieben. Nach ihm liegt der die uns interessirenden Pflanzenreste bergende »Ursasandstein« discordant auf der silurischen »Heclahookforma- tion«. Dieser Ursasandstein hat bisher als einzige Thierreste zwei Fischschuppen von Holoptychius ergeben und einige wenige Pflan- zenreste, unter denen — wie ich mich selbst an Materialien der S. B.? überzeugen konnte — Archaeopteris und Bothrodendron kiltor- kense(HAUGHTON). » Alle Fossilien — sagt nun ANDERSSON —, sowohl die Fischreste als auch die Pflanzen, gehören zu oberdevonischen Typen. Dass der Ursasandstein nicht das Untercarbon vertreten kann, das auf der Bäreninsel in normaler Ausbildung fehlt, erhellt aus den Verhältnissen in Irland (Kiltorkan) und Belgien (Evieux), wo Schichten mit Holoptychius und Archaeopteris (bei Kiltorkan auch Bothrodendron kiltorkense) von marınem Untercarbon über- lagert werden«. Danach würde auch unsere Harzer Bothroden- draceen-Flora als älter als Culm anzusehen sein. Dass sie nicht etwa als unterculmisch aufgefasst werden kann, ergiebt sich aus einem Vergleich mit der Flora des nach Herrn Landesgeologen Dr. E. ZIMMERMANN dem Kieselschiefer des Harzes entsprechenden Unterculm von Saalfeld in Thüringen, die von SoLms (1896) be- arbeitet worden ist. Sehen wir die Reste von Saalfeld durch, soweit sie mit denjenigen unserer oberculmischen Grauwacken- Flora des Harzes und des Magdeburgischen vergleichbar sind — 1) Vergl. mein Lehrbuch, 1899, S. 365 und die vorliegende Abhandlung vorn 8. 2. Schluss- Betrachtung. 169 also mit Weglassung derjenigen, anatomische Structur bietenden Reste, deren Beziehung zu Abdrucksexemplaren oder Steinkernen, wie sie aus unserer Harzer und Magdeburger Flora im Voraus- gehenden beschrieben wurden, nicht bekannt ist, — so sehen wir eine grosse Aehnlichkeit zwischen diesen beiden Floren, da auch bei Saalfeld Bothrodendraceen-Reste fehlen, jedoch solche von Lepidodendraceen, wie z. B. auch ein Dergeria und Knorria imbri- cata-Rest (SOoLMs, Taf. I, Fig. 6), vorhanden sind und Asterocala- mites scrobieulatus (l. c., S. 78—80) sicher constatirt wurde). Demnach wäre unsere Bothrodendraceen-Flora älter als Culm, auch als Unterculm, und könnte bis auf Weiteres aus den ange- gebenen Gründen als oberdevonisch angesehen werden. Dem stehen nun aber — wie schon S. 4 ff. angedeutet — nach den Untersuchungen der Herren KocH und BEUSHAUSEN im Harz und DENCKMANN im Kellerwalde wichtige und ausschlaggebende Be- denken entgegen. Die Genannten haben also den Schluss ge- zogen, dass die ältere Grauwacke des Harzes (Tanner Grauwacke der sog. Sattelaxe) mit dem Plattenschiefer gewissen sicher zum Silur zu stellenden Schichten des Kellerwaldes entspricht und demnach auch zum Silur gehört. Danach würde uns hier ein Horizont mit einer Bothrodendraceen-Flora ebenfalls zur Verfü- gung stehen, dessen sichere Zugehörigkeit zu einer bestimmten geologischen Formation uns bekannt wäre. Der Pflanzenpaläontologe befindet sich demnach in einer pre- cären Lage. Lest er Kiltorkan und die Bäreninsel zu Grunde, so würde er geneigt sein die Harzer Bothrodendraceen-Schichten zum Oberdevon zu stellen, richtet er sich jedoch nach der Fol- gerung der preussischen Geologen, so muss er sie als silurisch hin- nehmen, also vor der Hand zu dem Schluss geführt werden, ) Die von B. Corra im Min. Jahrbuch für 1843 (Stuttgart), S. 411--412 aus der Grauwacke des Rothen Berges bei Saalfeld angegebene Rothenbergia Hollebeni Cora führe ich oben — obwohl es sich in den so benannten Resten um weiter nichts als Megaphyton (cf. Kuhianum) handelt — nicht mit auf, da es sich, wie mir Herr E. Zımmermann mittheilt, in diesem Fundpunkt um Schichten handelt, die etwas jünger sind als der Fundpunkt der von Uscer und Souns beschriebenen Reste, und es mir ja darauf ankommt, den Charakter einer mög- lichst alten Culmflora anzudeuten. 170 Schluss-Betrachtung. dass die Bothrodendraceen-Flora vom Silur bis zum Oberdevon gereicht hat. Unter diesen Umständen musste es von Werth sein, eine zwischen dem Silur und dem Oberdevon liegende Flora aus mög- lichster Nähe des Harzes zum Vergleich heranziehen zu können und hierzu bot sich gute Gelegenheit durch die reichen Materialien an fossilen Pflanzenresten, die sich in den Museen aus dem Mitteldevon Böhmens (BARRANDE’s Silur H—h) befinden. Schon die von D. Stur (1882) in seiner Bearbeitung dieser Flora gebotenen Abbildungen zeigen schnell, dass es sich im Wesentlichen in der- selben um besondere Typen handelt: unter diesen Abbildungen Stur’s wird Nichts geboten, was bis jetzt zweifellos als Bothro- dendraceen-Rest gelten könnte. Ich habe aber die Sammlungen in Wien, Prag und in Berlin durchgesehen und unter den zahl- reichen an diesen Orten zur Verfügung stehenden Resten doch einige solche gefunden, die durchaus an jugendliche (schwache), also lepidodendroid gepolsterte Bothrodendraceen-Zweige erinnern. Diese lepidodendroiden Zweige sind sicher eingeschwemmt; es ist sehr wohl annehmbar, dass sich unter den zahl- reicher vertretenen anderen Typen solche, namentlich die häufiger in grossen Exemplaren erhaltenen, finden, die Meeres - Gewächse waren. Neben den Pflanzen - Resten finden sich gar nicht selten solche von Meeres - Thieren (wie z. B. Orthoceras), während in der Bothrodendraceen - Grauwacke des Harzes thierische Reste äusserst selten sind. Danach handelt es sich im Harz und in Böhmen um Ablagerungen, die unter ganz verschiedenen Verhält- nissen gebildet wurden. Die böhmischen sind — worauf der feine Thon, in dem die Reste eingebettet sind, hinweist — Absätze in einem ganz ruhigen Gewässer, in dem Meeres-Pflanzen und -Thiere zusammen vorkamen, das aber gelegentlich Landpflanzen-Resten, wie den lepidodendroiden Sprossstücken, ein Grab gewährte, ähnlich wie im Unterdevon des Kellerwaldes, wo (vgl. vorn S. 63) Bothroden- draceen-Reste ebenfalls zusammen mit Meeres-Thieren vorkommen, während in den Bothrodendraceen - Grauwacken des Harzes ge- wöhnlich nur eingeschwemmte Landpflanzen zur Einbettung ge- langten und thierische (Muschel-)Reste, wie gesagt, nur als sehr Schluss-Betraehtung. 171 grosse Seltenheiten vorkommen. Daraus kann man leicht die Verschiedenheit in den beiden in Rede stehenden Floren erklären und wird sich daher weiter nicht darüber zu beunruligen brauchen, dass die Mitteldevon-Flora Böhmens im Grossen und Ganzen mit den erwähnten Oberdevon- und der Harzer Silur- Flora verglichen, eine so abweichende Physiognomik gewährt. Die böhmische Flora ist keine Störung für die Annahme, dass die Land-Floren des Silur’s bis zum Oberdevon durch Bothroden- draceen ausgezeichnet sind. Daraus ergiebt sich aber, dass vor der Hand weiter nichts übrig bleibt, als sich als Paläobotaniker auf die Aeusserung zu be- schränken: Die Bothrodendraceen-Flora des Harzes ist sicher älter als untercarbonisch. Die vorculmischen Pflanzen-Reste geben vorläufig noch keinen genügenden Anhalt, um hier mehrere, verschieden alte Floren unterscheiden zu können, einerseits weil die in Betracht kommenden Reste noch nicht genügend durchgearbeitet sind, andererseits weil bei den vergleichsweise spärlichen vorlie- genden Resten die sich ergebenden Unterschiede [so besitzt ja (vergl. vorn S. 16 ff.) z. B. der silurische Platten-Schiefer des Dill- Lahn-Gebietes Sphenopteridium-Reste, die sonst nicht bekannt sind u. s. w.) noch nicht auf ihre Brauchbarkeit und relative Werthig- keit für Horizont-Bestimmungen geprüft und festgelegt werden konnten. Dies ist der Grund, warum ich (Lehrbuch, 1899, S. 362) die gesammten vorculmischen Pflanzen-Reste bis auf Weiteres als Flora 1 zusammenfassen musste gegenüber der dann erst als 2., wesentlich verschieden erscheinenden Culm-Flora (l. e., S. 370). !) Ich bedauere, dass ich (l. c., S. 364) die Flora der »devonian and upper silurian formations of Canada«, die in ihrer Gesammtheit genommen Carbon- Charakter hat, auf Grund der Horizontirung J. W. Dawsow’s zu Flora 1 gestellt habe. Besser wäre es gewesen, sie wegzulassen, da die Horizontirung der in Frage kommenden Schichten Canada’s der Revision bedarf. Immerhin habe ich schon damals absichtlich diese Nord-Amerikanische Flora besonders behan- delt, um den floristischen Charakter der europäischen Bothrodendraceen - Flora (l.c, 8. 365) nicht zu verwischen. 172 Schluss-Betrachtung. 2. Die Unterdevon-Flora des Kellerwaldes und des Harzes. Aus dem Kahleberg-(Spiriferen)-Sandstein des Harzes ist mir von Pflanzen-Resten, über die sich eventuell etwas sagen lässt, nur der vorn S. 70/71 erwähnte Rest vom Rammelsberge bekannt ge- worden, den ROEMER als Asterophyllites Römeri GÖöPP. bezeichnet und der vielleicht eine Annularia ist. Bemühungen, aus dem ge- nannten Sandstein bessere Reste zu erhalten, so von den Fund- stellen am Auerhahn und bei Goslar, mit deren Ausbeutung sich namentlich Herr ARMBSTER dankenswerth beschäftigt hat, sind leider fehlgeschlagen. Es handelt sich in dem vorliegenden Material durchweg um unbestimmbaren fossilen Häcksel. Aus dem tieferen Unterdevon im Kellerwalde sind jedoch, vorn S. 69—70, einige Reste angegeben worden, die vorläufig kaum anders als Bothrodendraceen-Zweige angegeben werden können. Danach würde die Bothrodendraceen - Flora des Silurs im Harz einerseits zu derjenigen der »Ursastufe«, des Oberdevons, anderer- seits eine Brücke erhalten (vergl. S. 170). 3. Die Flora der Oberculm-Grauwacke des Oberharzes und des Magdeburgischen. Die Oberculm - Flora des Harzes und des Magdeburgischen ist die folgende: Culm des Oberharzes. Culm des Magdeburgischen. Megaphyton simple«. — Eu » Kuhianum. Megaphyton Kuhianum. Asterocalamites scrobiculatus. Asterocalamites scrobiculatus. Stylocalamiten-Typus. Stylocalamiten-Typus. =F — Eucalamiten-Typus. Calamophyllites cf. approximatus. Calamophyllites cf. approwimatus. Lepidodendron Volkmannianum. Lepidodendron Volkmannianum. » Veltheimüi. » Veltheimüi. » tylodendroides » tylodendroides (— L. Veltheimi?) (=L.Veltheimü?) » cf. Jaschei oder — = | acuminatum. Schluss- Betrachtung. 173 Bet, Fr Lepidodendron cf. Rhodeanum. Lepidophlovos. Lepidophlovos. Stigmaria ficoides. Stigmaria ficoides. Samen (von Cordaitaceen?). Samen (von Cordaitaceen?). Eine grössere Uebereinstimmung der Floren kann man ver- nünftiger Weise nicht verlangen: sie ist geradezu überraschend und beweist, dass es sich in den oberharzer und den magdebur- gischen Culm - Ablagerungen um geologisch absolut gleichaltrige und unter gleichen Bedingungen entstandene Theile derselben Schichten handelt. Die Culm - Flora beider Reviere, des Öberharzes und des Magdeburgischen, ist durchaus einheitlich; es lassen sich auf Grund des vorhandenen Materiales keinerlei Unterschiede in der floristischen Zusammensetzung verschieden alter Schichten des Oberculm con- statiren. Ich hebe das u. A. deshalb hervor, weil KLOCKMANN von der Grauwacken-Zone, die sich von Magdeburg über Hundis- burg nach Flechtingen erstreckt, sagt [1890 (1892), S. 132—133], dass Zweifel bestehen können, ob diese ganze Zone in Ueberein- stimmung mit der Ewaup’schen Karte des Revieres als Culm be- zeichnet werden dürfe. »Der Mangel jeglicher fossiler Thierreste und nur das gelegentliche, auf Culm hinweisende Vorkommen von Pflanzen-Abdrücken lassen keine sichere Entscheidung zu, ob bei der sonstigen Analogie mit dem Harz nicht auch einzelne Theile dieses »Culms« zum Devon oder, wie die rothen Grauwacken und Sandsteine bei Olvenstädt etc. in das obere Carbon zu stellen sind.« Diese Bemerkung hat WOLTERSTORFF (1899, S. 10) veranlasst, sich auf Grund der von ihm beschriebenen Thierreste gebührend vorsichtig nur auf den Horizont blaugrauer Grauwacke zu be- schränken, welche die Reste enthielt, und sich dahin zu äussern, dass es sich in diesem um Culm handle. Man muss nämlich unterscheiden: 2. einen hangenden Grauwackenzug, aus rothen Grauwacken und Sandsteinen, der sich von Magdeburg über Olvenstädt weiter westlich bis Gross-Rottmersleben erstreckt, und 1. einen liegenden Zug blaugrauer Grauwacke, welcher sich (WOLTERSTORFF |]. c., 8. 10) vom Hafen bei Magdeburg über 174 Schluss-Betrachtung. Neustadt-Magdeburg und Althaldensleben bis westlich nach Hun- disburg verfolgen lässt. Diese beiden Grauwacken- Züge unterscheiden sich nun pflanzenpaläontologisch nicht. So kommt in den Steinbrüchen bei Olvenstädt, die im 2. (hangenden) Horizont bauen, Asterocalamites serobieulatus und Lepidodendron tylodendroides vor, also die beiden charakteristischen Pflanzen des anderen, liegenden Horizontes. Beide müssen nach ihrem pflanzlichen Inhalt zum Culm gestellt werden. Ein Vergleich unserer Culm - Flora mit derjenigen anderer Reviere, wie denjenigen des Mährisch-schlesischen Dachschiefers, des Niederschlesischen Steinkohlenbeckens, von Hainichen-Ebers- dorf u. s. w. ist schwierig, weil die Erhaltungs-Bedingungen im Harzer- Magdeburger Culm offenbar abweichende waren, wie aus dem völligen Mangel sicher als solcher bestimmbarer Farn - Spreiten- Reste im Gegensatz zu dem reichlichen Vorkommen solcher in den bezeichneten Revieren hervorgeht, während wir doch durch das Vorkommen von Megaphyten in unserem Revier wissen, dass thatsächlich Farn vorhanden waren. Nichtsdestoweniger taucht bei einem Vergleich der Lepidophyten-Reste die Vermuthung auf, dass es sich um verschiedene Culm-Horizonte handeln dürfte. So fehlt der interessante und häufige Rest Lepidodendron tylodendroüdes des Harzes und des Magdeburgischen in den bezeichneten, zum Vergleich herangezogenen Revieren gänzlich, während andererseits bis jetzt Ulodendron weder im Harz noch im Magdeburgischen constatirt worden ist. Mit dieser Andeutung muss ich mich be- gnügen, da ein näheres Eingehen eine paläophytologische Neu- bearbeitung z. B. der Culm-Flora des Niederschlesisch-böhmischen Beckens erheischen würde. 4. Die Floren der Sieber-, Wernigeroder und Elbingeroder Grauwacke. Ueber die Floren der Sieber-, Wernigeroder und Elbinge- roder Grauwacke hinsichtlich der Auskunft, welche sie zur Hori- zontirung dieser Grauwacken geben, ist vorn auf den Seiten 153 folg. schon das Nöthige gesagt. Schluss-Betrachtung. 175 Es ergiebt sich daraus, dass es sich in diesen Floren, soweit bestimmbare Reste vorhanden waren — das ist der Fall bei den Wernigeroder Grauwacken und den Grauwacken der Umgegend von Elbingerode — um solche vom Charakter des Culm, also um Lepidodendron-Floren mit Asterocalamites scrobiculatus handelt. Literatur-Liste. Anpersson, Jon. Gunnar, Ueber die Stratigraphie und Tektonik der Bäreninsel. — Bulletin of the geological institution of the University of Upsala. Edited by He. Ssöcren. Vol. IV, Part. 2, No. 8, 1899. Upsala 1900. AnprAE, Cart Justus, Die geognostischen Verhältnisse Magdeburg’s in Rücksicht auf die Steinkohlenfrage. Magdeburg 1851. —, Ein Beitrag zur Flora der Grauwackenformation, insbesondere Magdeburg’s. Botanische Zeitung. Berlin vom 14. März 1851. BeusuAusen, L., Arbeitsbericht im Jahrbuch der kgl. preuss. geolog. Landes- anstalt für 1899. Berlin 1900. —, A. Denckmass, E. Horzarren und E. 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SchmatHausen, J., Die Pflanzenreste aus der Ursa-Stufe im Fluss- geschiebe des Ogur in Ost-Sibirien. — Bulletin de l’Academie Im- periale des Sciences de Saint - Pötersbourg. Tome XXII. Vorgelegt 1876. (ScHörrter, 0. F., Ergänzungen zur Schrift des Herrn Dr. ©. F. Auprar: die geognostischen Verhältnisse Magdeburg’s in Rücksicht auf die Steinkohlen- frage (Magdeburg 1851). Enthält Nichts für unsere Zwecke Bemerkenswerthes.) Sorms - Lausacn, Grar zu, Ueber devonische Pflanzenreste aus den Lenneschiefern der Gegend von Gräfrath am Niederrhein. — Jahrbuch der kgl. preuss. geolog. Landesanstalt für 1894. Berlin 1895. —, Ueber die seiner Zeit von Uncer beschriebenen structurbieten- den Pflanzenreste des Untereulm von Saalfeld in Thüringen. — Abhandl. der kgl. preuss. geolog. Landesanstalt. Neue Folge, Heft 23. Berlin 1896. StErnBERG, Kaspar, Versuch einer geognostisch-botanischen Dar- stellung der Flora der Vorwelt. Fasc. II. 1823. Fase. 5 von 1824. Fasc. 4. Regensburg 1825. Bd.II. Prag 1833—1838. Srur, D., Die Culm-Flora der Ostrauer und Waldenburger Schichten! — Abhandl. der k. k. geolog. Reichsanstalt. Wien 1877. !) Bekanntlich hat Srur die Ostrauer und Waldenburger Schichten (= Unteres prod. Carbon) zum Culm gerechnet. 122 150 Literatur-Liste. Srur, D., Die Silur-Flora der Etage H—h, ') inBöhmen. —K. k. Akademie. der Wissenschaften in Wien. Sitzungsber. der mathem. - naturw. Klasse, LXXXIV. Band, 1. Abth. Wien 1882. Weıss, Ernst, Zur Flora der ältesten Schichten des Harzes. — Jahr- buch der kgl. preuss geolog. Landesanstalt für 1884. Berlin 1885. —, Ueber Sigillaria eulmiana A. Rorn., in dem Sitzungsber. der Gesellsch. naturforsch. Freunde zu Berlin vom 19. März 1889, S. 76. Worrersrorrr, W., Das Untercarbon von Magdeburg-Neustadt und seine Fauna. — Jahrbuch der kgl. preuss. geolog. Landesanstalt für 1898. Berlin 1899. ZımmerMmans, E., Ueber die Gattung Dictyodora Weıss. — Zeitschr. der Deutsch. geolog. Gesellsch. Berlin, Jahrg. für 1889, S. 165—167. —, Neue Beobachtungen an Dietyodora. — |. c., Jahrgang 1891, S. 55l bis 555. —, Dictyodora Liebeana (Wiss) und ihre Beziehungen zu Vexillum (Rovaurr), Palaeochorda marina (Geinıtz) und Crossopodia Henrici (Geisırz). — 32.—35. Jahresber. der Gesellsch. von Freunden der Natur- wissenschaften in Gera. Gera 1892. —, Dietyodora Liebeana Weiss, eine räthselhafte Versteinerung. — Naturwissenschaftl. Wochenschr., VIII. Band, No. 15 vom 16. April 1893. Berlin 1893. !) Diese Etage ist bekanntlich jetzt als Mitteldevon nachgewiesen. Register der Fossil- Namen. Seite A. Anarthrocanna approximata 12, S6 | Annnularia 0 935 102 » ramosa . ul » radiata . ul Araucaria eek 145 Archaeocalamites transitionis Nora) Archaeopteris 157, 168 Artisia N 153 A De le » acuminata . 163 » attenuata .712, 14, 125, 136 > Goeppertiana . 157, 158 | Aspidiopsis 06,310150129 Asterocalamites . .94, 154 » scrobiculatus 2, 17, 48, 66, 7248., 86, 157£f.,165, 169, 172,174 | Asterophyllites ; . 30 » Hausmannianus 158, 155 » Roemeri . 10, 71, 112 B. Bergeria . 72 #., 103, 169 | Bornia scrobiculata 122.86 » transitionis 12, 86 Bothbrodendraceen . . . . 2, 22, 33 Bothrodendron . .»4, 38, 69, 78, 16% » Kiltorkense . C. Calamariaceen . Calamites . . 88, 168 | Seite ı Calamites acuticostatus los ai > approswimatus . 100 > cannaeformis 712, 86 » dilatatus . 12, 86 » distans 2586 > Goepperti 18,.89,.36 planicostata Io) » radiatus . AS » remolissimus 73, 86 » Roemeri . 1352.96 » Suckowi . ai » transitionis . 72,80, 1091 » tuberculatus 73, 86 Calamophyllites . 2, » ayproximatus 172 Chondrites tenellus . .713 Cordaioxylon 153 Cordaites . Re . 15 Oyclopteris Collombiana . .65 » fureillata . le) Cyelostigma 34, 70, 167 » hercynium 80, 31, 52, 56, 167 D. Dactyiopteris Stiehlerianus . 157, 159 \ Dechenia . 46 Anm. » euphorbiordes . . 46 » Roemeriana 30, 83, 46, 48 .96 | Dietyodora 16, 23, 62, 158 182 Seite | E. Eucalamites . I 2, » ramosus . AI6 F. Fucus Nessigüi . or ze! » tenellus . . 15 G. Gentiana . .82 H. Halonia 101, 150 Holoptychius . 168 Hymenophyllites SehimDen 5 al) 1. Ilsaephytum Kayseri . 157 K. Knorria acieulari-acutifolia 31, 83, 45, 48 » acicularis 2, 22, 28, 31, 32, 33, 40 ff, 47, 60, 63 » acutifolia . . 31, 88, 44 » cervicornis . öl, 35, 44 » confluens . 31, 33, 44, 45, 48 cylindrica To] » fusiformis. a, 2a » Goepperti . 91, 38, 43 » imbricata 580, 41, 47, 59, 73, 102, 108, 125, 128, 169 » Jugleri 319,012 » megastigma : 31, 33, 43 » polyphylla . 74, 125 » Selloi resp. Selloni 31, 33, 40ff., 45, 48, 109, 128 » Selloni distans . . 81, 33, 45 Knorripteris Mariana 1 L. Lepidodendraceen . 101 | Lepidodendron 28, 31, 32, 33, 38, 101, 157 aculeatum 116 | Register der Fossil-Namen. Seite Lepidodendron acuminatum 124, 160, 163, 172 » affıne . 113 » appendiculatum 118 » dichotomum . 146 > fusiforme . 14, 125 » gracile 157, 162 » hexagonum . ..74, 150 » imbricatum . 125, 129 » Jaschee 123, 124, 157, 160, 162, 172 » limaeforme . . 74 » Losseni 157, 160, 162, 163 » obovatum 146 » Rhodeanum . 146, 1712 » rimosum . 116 » tylodendroides 72#L., 101, 102, 125, 1712, 174 » Veltheimianum 714, 125 » Veltheimii 74, 101, 103, 116, 125, 139, 158 ff., 166, 172 Lepidodendron Veltheimü formosa 123 » » iypica . 125 » Volkmannianum 74, 75, 1015103, 113, 112 Lepidophloios 74, 101, 187, 147, 113 » macrolepidotus 150 Lepidophylltum 112 » Waldenburgense 160 Lepidophytae 100 Lepidostrobus al Lycopodium Selago 112 M. Megaphyton . oh, 1 » gracile . 14, 76—178 Megaphytum Ilsae . . 157 » Kuhianum 14, 78, 169, 172 » simplex . 74, 76, 172 N. Nereiten 5 .16 Neuropteris Sn sl) Nitella . .25 Register der Fossil-Namen. Seite 107 Odontopteris crasse-cauliculata 19 » Vietori . 19 Orthoceras 170 P: Palaeochorda 158 Palmatopteris It p-Qyelostigma 82 Pleuromoia Sternberyü 61, 75, 153 Protocalamariaceen 36 Psilophyton 70 Puella elegantissima 94 R. - Rhabdocarpon 153 Rhabdocarpus conchaeformis 152 Rhachiopteriden e1l6 Rhodea Ä 171.26 » Schimperi. 17 Rothenbergia Hollebeni 169 S. Sagenarıa . ae 32 » acuminata . 160, 168 » affınis 113 » attenuata TA » Bischof . 61, 153 » caudata . En er 1A » concinna 74,118 » elliptica . eu) » geniculata . . 74, 116 » Roemeriana 04,113 » Veltheimiana . 74, 116, 158, 160 » Volkmanniana le Semina 150 | 183 Seite Sigillaria . .23, 52, 49, 73, 145 » culmiana 75 » Sternbergü . 75 Sphaeroceites antiquus rl) Sphenophyllum . .27, 12, 153, 155 » tenerrimum . .28 Sphenopteridium 65, 171 » Collombianum 69 » dissectum 17, 65 ’» Jurcillatum . 19, 65 » rigidum . 16, 26, 65 » Schimperi. 19 Siphenopteris lan 17 » elegans . 19 » Förtschüi 19 » rigida 16 » Schimperiana . 19 Spirophyton . 16 Sporochnus Krejeü 26 Stigmaria 23, 29, 54, 65, 106, 159, 160 » ficoides 832, 33, 44, 54, 69, 100, 173 Stigmariopsis ..54, 145 Stylocalamites 94, 96, 172 Syringodendron . 145 Al Trigonocarpon ellipsoideum 152 T'ylodendron . 125, 144 UV. Ulodendron . 1171 #.,.121,.150, 174 V. Volkmannia clavata 157, 158 W, Walchia 145 3uchdruckerei A. W. Schade, Berlin N., Schulzendorfer Strasse 26. MR OL OULE N, { h x gi Da) ; ’ a N a hhN eh Pe IIIKIMILNNIUN